Wenn du mit der Vorbereitung für ein Case-Interview startest, kann das anfangs ziemlich überwältigend wirken. Doch mit einem gut durchdachten Plan wirst du den Überblick behalten und Schritt für Schritt vorankommen. Eine strukturierte Herangehensweise hilft dir dabei, ein solides Fundament aufzubauen, fokussiert zu üben und deine Fähigkeiten rechtzeitig vor dem Interview zu schärfen.
In diesem Guide zeigen wir dir, wie du deine Vorbereitung sinnvoll aufbauen kannst – vom Selbststudium über das Üben mit Gleichgesinnten bis hin zur Zusammenarbeit mit einem Coach. Los geht’s!
Wie viel Zeit solltest du für die Vorbereitung einplanen?
Damit sich deine Vorbereitung wirklich auszahlt, solltest du möglichst früh damit anfangen. Am besten beginnst du etwa 6 – 8 Wochen vor deinem ersten Interview – so hast du genug Zeit, alle wichtigen Themen abzudecken.
Wie viel Zeit du genau brauchst, hängt auch von deinem Vorwissen ab. Wenn du noch ganz neu im Thema bist, solltest du etwa 10 – 12 Stunden pro Woche für Theorie und Praxis einplanen, um ein solides Verständnis aufzubauen. Mit etwas Vorerfahrung reichen meist 6 – 8 Stunden pro Woche, um deine Skills gezielt zu verbessern und deine Herangehensweise zu optimieren.
Die wichtigsten Bausteine deiner Vorbereitung
Eine erfolgreiche Vorbereitung auf dein Case-Interview braucht einen klaren Plan – und zwar nicht nur für die nötigen Skills, sondern auch für die richtige Denkweise. Schau dir am besten Schritt für Schritt an, wie du deine Vorbereitung sinnvoll strukturieren kannst.
1. Eigne dir die relevantesten Grundlagen an.
Am Anfang deiner Vorbereitung solltest du dir zunächst ein solides Wissensfundament aufbauen. Gute Nachrichten: Unsere Case-Interview-Basics bieten dir dafür den perfekten Einstieg. Wenn du die Inhalte gründlich durchgearbeitet hast, hast du bereits eine gute Basis, um selbstbewusst in die nächsten Phasen deiner Vorbereitung zu starten.
Zu Beginn ist es besonders wichtig, dich auf die Themen zu konzentrieren, die im Interview wirklich zählen. Unsere Case-Interview-Basics führen dich Schritt für Schritt durch die relevantesten Grundlagen und Konzepte. Aus unserer Sicht solltest du dich vor allem mit den folgenden Bereichen beschäftigen:
Verstehe, warum Case-Interviews überhaupt geführt werden.
Bevor du in Methoden und Techniken einsteigst, ist es hilfreich zu wissen, was der eigentliche Zweck von Case-Interviews ist. Consulting-Firmen wollen sehen, wie du an unbekannte Probleme herangehst und ob du dabei denkst und kommunizierst wie ein:e Berater:in. Im Kapitel Generelle Infos erfährst du, wie Case-Interviews echte Beratungssituationen simulieren und warum sie so zentral im Recruiting von Beratungsunternehmen sind.
Beherrsche unterschiedliche Case-Typen, Strukturen und Frameworks.
Das Strukturieren von Cases ist eine der wichtigsten – und gleichzeitig schwierigsten – Fähigkeiten. Ein großer Teil deiner Vorbereitung sollte genau hier ansetzen. Im Kapitel Case-Typen lernst du alles über die unterschiedlichen Arten von Cases in Beratungsinterviews (z. B. Profitabilität, Markteintritt oder M&A) und erfährst, wie du sie logisch strukturierst. Im Kapitel Frameworks zeigen wir dir, wie du an solche Cases rangehst und sie individuell auf verschiedene Situationen anpassen kannst. Du bekommst konkrete Tools an die Hand, mit denen du dir eigene, saubere Lösungswege erarbeiten kannst.
Bonus: Trainiere dein Kopfrechnen.
Gerade bei Marketing-Sizing- oder Profitability-Fragen brauchst du gute Mathe-Skills. Es geht dabei nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch darum, nachvollziehbar und ruhig zu rechnen – während du deine Gedankengänge erklärst. In unserem Exkurs zu Mathe in Case-Interviews findest du hilfreiche Übungen, mit denen du deine Rechenfähigkeiten verbessern kannst und sicherer wirst – auch unter Zeitdruck. Zudem kannst du mit unserem Mental-Math-Tool deine Skills verbessern.
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Trainiere deine Kopfrechen-Skills und miss dich mit der Community!
Sobald du dir eine theoretische Grundlage erarbeitet hast, solltest du mit dem Üben anfangen. Der nächste Schritt: Cases eigenständig durchrechnen. So bekommst du ein besseres Gefühl für den Aufbau und gewinnst Sicherheit, bevor du mit anderen übst.
Am besten arbeitest du mit verschiedenen Case-Typen – denn jeder Typ testet andere Skills und hilft dir, dich auf unterschiedliche Situationen im Interview vorzubereiten. Zu den häufigsten gehören:
Lies dir Beispiel-Cases in Ruhe durch und analysiere sie Schritt für Schritt. Konzentriere dich darauf, die zentralen Probleme zu erkennen, eine klare Struktur aufzubauen und mögliche Lösungen logisch abzuleiten.
Um deine Effizienz zu steigern, hilft es, dir einen Timer für die Bearbeitung des Cases zu stellen. So gewöhnst du dich an den Zeitdruck im Interview. Auch hilfreich: nimm deine Antworten auf oder mache dir relevante Notizen, um sie anschließend mit der Musterlösung abzugleichen. Durch diese Reflexion erkennst du Schwächen in deiner Argumentation und kannst dich gezielt verbessern.
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Sobald du die Grundlagen drauf hast und ein paar Cases alleine gelöst hast, ist es Zeit für ein realitätsnäheres Training. Mock-Interviews mit anderen Kandidat:innen gehören zu den effektivsten Wegen, um dich auf echte Interviews vorzubereiten. Anders als beim eigenständigen Lernen wirst du herausgefordert, spontan zu reagieren, klar zu kommunizieren und mit unerwarteten Situationen umzugehen.
Auf PrepLounge kannst du dich über das Meeting-Board oder direkt über das Candidate-Listing mit anderen Case-Interessierten vernetzen. In Mock-Interviews wechselst du dich mit deinem Partner oder deiner Partnerin ab – einmal interviewst du, einmal wirst du interviewt. Dabei lernst du nicht nur aus deinem eigenen Interview, sondern auch, indem du beobachtest, wie andere an Cases herangehen.
Was du durch Mock-Interviews lernst:
✅ Deine Gedanken klar zu strukturieren und erklären. ✅ Direktes Feedback zu deiner Performance zu bekommen. ✅ Schwachstellen zu erkennen, die dir allein nicht auffallen. ✅ Verschiedene Interview-Stile und Case-Typen kennenzulernen. ✅ Denken unter Zeitdruck zu trainieren.
Je öfter du mit unterschiedlichen Partner:innen übst, desto sicherer und flexibler wirst du. Diese Erfahrung zahlt sich im echten Interview aus – also leg am besten gleich los!
4. Bonus: Arbeite mit einem Coach.
Üben mit Gleichgesinnten bringt dich weit – aber ein erfahrener Coach kann dich in deiner Vorbereitung nochmal auf das nächste Level bringen. Coaches geben dir gezieltes Feedback, teilen wertvolle Insights aus der Praxis und unterstützen dich individuell bei deinem Fortschritt.
Ein guter Coach hilft dir dabei, deine Lösungsansätze zu verfeinern, deinen Kommunikationsstil zu verbessern und deine Denkweise klar und strukturiert auszurichten – alles entscheidend für ein erfolgreiches Case-Interview. Zusätzlich kann ein Coach Interviewsituationen realistisch nachstellen – damit du auch unter Druck ruhig und fokussiert bleibst.
Was du bei der Wahl des passenden Coaches beachten solltest:
Achte darauf, dass der Coach echte Consulting-Erfahrung mitbringt – am besten bei den Unternehmen, auf die du dich bewirbst. Und: Nicht jeder Coach arbeitet gleich. Manche fokussieren sich stärker auf Struktur und Frameworks, andere auf Kommunikation und Mindset. Lies dir die Bewertungen durch und vereinbare idealerweise ein kurzes Kennenlerngespräch, um zu sehen, ob es passt.
Schau doch mal bei unserer Coach-Übersicht vorbei und finde passende Expert:innen für deine Vorbereitug:
5 Tipps, damit dein Übungsplan wirklich funktioniert
Ein strukturierter Vorbereitungsplan bringt nur dann etwas, wenn du dran bleibst und strategisch vorgehst. Diese 5 Tipps helfen dir dabei, den Fokus zu behalten und das Beste aus deiner Vorbereitung herauszuholen:
1. Setz dir realistische Ziele.
Überlege dir genau, was du verbessern möchtest – z. B. deine Strukturierung, dein Kopfrechnen oder deine Kommunikations-Skills. Teile dir deine Vorbereitung in erreichbare Wochenziele ein, damit du deine Fortschritte messen kannst und motiviert bleibst.
2. Übe regelmäßig.
Case-Skills entwickelt man nicht über Nacht – sie entstehen durch konsequentes Üben. Erstelle dir einen festen Lernplan und nimm dir pro Woche eine bestimmte Anzahl an Cases vor. Langfristiger, kontinuierlicher Fortschritt wirkt deutlich besser als eine kurzfristige Last-Minute-Vorbereitung.
Vergiss dabei aber nicht, Pausen einzuplanen. Erholung ist genauso wichtig wie Übung – und hilft dir, langfristig konzentriert zu bleiben.
3. Bleib flexibel.
Wenn du merkst, dass etwas nicht funktioniert, passt du deinen Plan einfach an. Hast du Schwierigkeiten mit dem Strukturieren von Cases? Dann nimm dir mehr Zeit dafür, Frameworks zu üben und individuell anzupassen. Brauchst du zu lange fürs Rechnen? Dann trainiere deine Kopfrechnen-Skills. Wer flexibel bleibt, kann gezielt an Schwächen arbeiten und sich kontinuierlich verbessern.
4. Behalte deinen Fortschritt im Blick.
Schau dir regelmäßig an, wie du dich entwickelst: Wo machst du wiederholt Fehler? Welche Case-Typen liegen dir? Ein eigenes Case-Journal hilft dir dabei, Muster zu erkennen und deinen Fokus gezielt anzupassen. Reflexion ist ein entscheidender Teil jeder guten Vorbereitung.
Key Takeaways: So holst du das Beste aus deiner Vorbereitung raus
Die Vorbereitung auf Case-Interviews kann am Anfang überfordernd wirken, aber mit einem klaren Plan und Disziplin kommst du Schritt für Schritt voran.
Starte damit, für dichselbst zu üben und verstehe, worum es bei Case-Interviews eigentlich geht, welche Skills getestet werden und wie du verschiedene Case-Typen angehen kannst. Übe dann, dein strukturiertes Denken zu trainieren und baue im Anschluss durch Mock-Interviews mit Gleichgesinnten realistische Interview-Erfahrung auf. Wer noch einen Schritt weiter gehen will, kann zusätzlich mit einem Coach arbeiten.
Egal, wo du gerade stehst, der Schlüssel zum Erfolg liegt in Kontinuität, Anpassungsfähigkeit und ehrlicher Reflexion. Setz dir klare Ziele, bleib am Ball, gönn dir Pausen und verfolge deinen Fortschritt. Mit der richtigen Vorbereitung und genug Übung gehst du selbstbewusst in deine Interviews. Wir wünschen dir viel Erfolg!
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Selbststudium
Consulting Skills & Vorbereitung
In jedem Vorbereitungsplan stehst natürlich du im Vordergrund. 🎯 Damit ist auch eine der wichtigsten Komponenten bei der Vorbereitung deiner Case-Interviews im Fokus: der Self-Study-Teil. Im Bereich Self-Study hast du verschiedene Möglichkeiten, um dich mit den grundlegenden Konzepten und Frameworks vertraut zu machen. Dazu gehören die theoretischen Grundlagen und diese anschließend an praktischen Fällen anzuwenden.Es ist dabei weniger entscheidend, alles auswendig zu lernen. Vielmehr solltest du versuchen, die Fälle eigenständig zu analysieren und die Frameworks als Basis zu nutzen, um eigene, maßgeschneiderte Strukturen zu entwickeln.Self-Study ist essentiell, weil es die Grundlage für ein tiefes Verständnis im Problemlösen schafft und die Fähigkeit fördert, eigenständig und kreativ Probleme zu lösen. Durch das selbstständige Erarbeiten und Anwenden der Konzepte wird das Wissen nachhaltig verankert, was besonders in der Praxis von großem Nutzen ist.
Die Vorbereitung auf Case-Interviews ist ein entscheidender Schritt für den Erfolg in der Beratungsbranche. Diese Interviews sind bekannt für ihre Komplexität und den hohen Anspruch, den sie an die Bewerber:innen stellen. Eine der effektivsten Methoden zur Vorbereitung auf Case-Interviews ist das Üben mit Gleichgesinnten. PrepLounge bietet mit der größten Case-Interview-Community der Welt ausgezeichnete Möglichkeiten, um passende Interviewpartner:innen zum gemeinsamen Üben zu finden. Dieser Artikel beleuchtet, warum das Üben mit Gleichgesinnten sinnvoll ist, wie man die Ressourcen von PrepLounge optimal nutzt und gibt Tipps, wie du das Meiste aus den Probe-Interviews herausholen kannst.
Wenn du dich auf ein Case-Interview vorbereitest, insbesondere unter Zeitdruck, kann die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Coach deine Erfolgschancen erheblich steigern.💡 Pro Tipp: Auf PrepLounge hast du Zugang zu über 800 (ehemaligen) Berater:innen von führenden Unternehmen wie McKinsey, BCG und Bain, die dir helfen, deine Interviewtechnik zu perfektionieren.