Problembaum als Grundlage für Beratungsprojekte
Zu Beginn eines neuen Projekts erstellt dein Team meist sofort einen Problembaum. Wenn ihr euch über alle relevanten Teilprobleme einig seid, verschaffst du dir einen Überblick und konzentrierst dich auf die wichtigsten Fragen basierend auf deinen Hypothesen (answer-first Style). Da alle Zweige des Problembaums MECE sind, kann die/der Projektmanager:in die Arbeitslast effizient auf das Team verteilen. Jeder Zweig führt zu einem separaten Arbeitsablauf, der unabhängig bearbeitet werden kann. So entstehen keine unnötigen Schnittstellen, die zu Ineffizienzen führen könnten. Das erklärt, warum ein kleines Consultant-Team in kurzer Zeit viel erreichen kann.
Sobald die Ursachen eines Problems identifiziert sind, nutzt das Team einen lösungsbasierten Baum, um herauszufinden, wie das Problem gelöst werden kann.
Beispiel für einen Problembaum im Case-Interview
Stell dir vor, du musst im Case-Interview berechnen, wie viele Menschen gleichzeitig auf einer Flughafen-Rollbahn stehen können.
Schritt 1: Problemanalyse mit dem Top-Down-Ansatz
Beim Top-down-Ansatz beginnst du mit der Strukturierung des Hauptproblems bzw. der Case-Aufgabenstellung und zerlegt diese systematisch in ihre einzelnen Bestandteile. Ziel ist es, alle relevanten Bereiche oder Faktoren zu identifizieren, die das Problem beeinflussen.

Hierbei werden zunächst die übergeordneten Komponenten betrachtet (z. B. Gesamtfläche der Rollbahn), die dann weiter in spezifischere Details aufgeteilt werden (z. B. Breite und Länge).
Schritt 2: Lösungsfindung mit dem Bottom-Up-Ansatz
Beim Bottom-Up-Ansatz fokussierst du dich auf konkrete Zahlen und Daten auf der untersten Ebene des Problems und arbeitest dich nach oben vor. Du schätzt dabei die nötigen Werte, wie z.B. die Breite und Länge einer Rollbahn, und verwendest diese in deinen Berechnungen, um das Hauptproblem zu lösen.

Wie du siehst: der Top-Down-Ansatz ermöglicht es, das Hauptproblem systematisch in seine Bestandteile zu zerlegen und alle relevanten Einflussfaktoren zu identifizieren. Im Anschluss hilft der Bottom-Up-Ansatz, durch die Analyse konkreter Zahlen und Daten eine fundierte Lösung für das Hauptproblem zu entwickeln.
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Die wichtigsten Schlussfolgerungen zu Problembäumen in Case-Interviews
- Der Problembaum ist ein zentrales Werkzeug, um deinen Case zu strukturieren und Hypothesen zu entwickeln.
- Unterscheide zwischen problem- und lösungsorientierten Problembäumen.
- Nutze Hypothesen, um die Ursachen des Problems schnell zu ermitteln.
- Die Problembäume müssen MECE sein, um ineffiziente Abhängigkeiten zwischen den Zweigen zu vermeiden.
👉 Prep-Tipp: Übe deine Cases mit Gleichgesinnten und verabrede dich auf unserem Meeting-Board.