Jedes Case-Interview hat eine bestimmte Struktur. Ein wichtiger Faktor dafür, wie dein Case-Interview ablaufen wird, ist, ob das Interview vom Interviewenden oder von dir, dem oder der Kandidat:in, geführt wird.
Gerne möchten wir dir im Folgenden die beiden Interviewformate – Candidate-Led Cases und Interviewer-Led Cases – vorstellen. Wir werden die wesentlichen Unterschiede zwischen ihnen erläutern und dir einige Tipps geben, wie du beide Formate erfolgreich meisterst!
Interviewer-Led Cases
Interviewer-Led Cases werden am häufigsten bei McKinsey verwendet. Wie der Titel schon sagt, ist für diese Art von Cases die Führung des Interviewenden durch das Case-Interview charakteristisch. McKinsey-style Cases geben dem Gegenüber so eine sehr direkte Möglichkeit, spezifische Skills zu testen und deine Schwachstellen zu bewerten.
Hier sind einige Indikatoren, die auf Interviewer-Led Cases hinweisen:
- Dir wird eine sehr spezifische Case-Frage gestellt.
- Entweder erhältst du viele Daten zusammen mit einer ersten Aufteilung in Teilprobleme oder es wird dir ein breiteres Problem gegeben, das du so spezifisch wie möglich strukturieren sollst.
- Nachdem du das Problem strukturiert hast, wird der Interviewer dir eine Reihe vordefinierter Fragen stellen, unabhängig davon, wie deine Struktur aussieht (dies könnte abrupt wirken – lass dich davon nicht verunsichern!).
- Die Interviewerin könnte plötzliche Unterbrechungen und Richtungswechsel einleiten, die nicht aus deiner Analyse resultieren.
- Du wirst Fragen wie „Was noch?“ und „Kannst du das bitte genauer erklären?“ gestellt bekommen.
Was ist wichtig in Interviewer-Led Cases?
Es mag vielleicht missverständlich wirken, doch trotz des Namens dieses Case-Typs musst du als Kandidat:in die aktive Führung des Cases übernehmen. Besonders bei Interviewer-Led Cases besteht der größte Trugschluss darin, passiv, unstrukturiert und vom Interviewenden getrieben zu werden. Um den Case zu führen, musst du besonders strukturiert sein. Sei auf Unterbrechungen vorbereitet und erwarte, dass der Interviewer deine Hypothesen widerlegen oder dich zwingen könnte, ein völlig neues Framework zu entwickeln.
Folgende Tipps könnten hilfreich sein:
- Behalte das Big Picture im Blick: Berücksichtige andere Probleme oder Lösungen, wenn der Interviewende eine Hypothese vorschlägt. Diese könnten später wichtig sein.
- Wende das MECE-Prinzip an: Strukturiere deine Antworten so, dass sie gegenseitig ausschließend (Mutually Exclusive) und vollständig (Collectively Exhaustive) sind. Dies hilft dir, gründlich und organisiert zu bleiben und zufällige oder unstrukturierte Ideen zu vermeiden.
- Achte auf Überraschungsfragen und Stresssituationen: Sei auf unerwartete Änderungen oder Zeitdruck vorbereitet. Bleibe ruhig und passe dich den Anforderungen an.