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Auftreten und Kommunikation

Der größte Teil und der offensichtlichste der Vorbereitung ist natürlich die inhaltliche Vorbereitung auf dein Case-Interview. Allerdings musst du das Gelernte auch so präsentieren können, dass dein Gegenüber einen Eindruck von deiner Persönlichkeit und deiner Person erhält. Das bedeutet, dass du selbstsicher auftreten musst und klar und präzise kommunizierst. Denn die beste Vorbereitung hilft nichts, wenn du verschlossen und unsicher wirkt. Als Berater:in wirst du im Kontakt mit Klienten immer vertrauenswürdig und souverän sein, damit du ernst genommen wirst und du und dein Team lösungsorientiert arbeiten könnt. Das wird bereits im Case-Interview abgefragt – wenn auch nur indirekt ;)

Deine Körpersprache im Case-Interview kann entscheidend sein

Körpersprache wird über deine gesamte Karriere immer eine große Hilfe sein, um deutlich zu kommunizieren und Beziehungen aufzubauen. Daher ist es spätestens jetzt an der Zeit, sich mit dem Thema zu befassen.

Ein selbstbewusstes Auftreten ist in fast jedem Beruf von Vorteil, wenn nicht sogar entscheidend. Dazu gehören ein fester Händedruck, aufrechter Gang und Augenkontakt. Selbstbewusstsein signalisiert dem oder der Interviewer:in, dass du in der Lage bist, auch unter Druck klare und durchdachte Entscheidungen zu treffen.

Deine Körpersprache sollte Offenheit und Engagement vermitteln. Achte darauf, nicht mit verschränkten Armen dazusitzen und vermeide nervöse Gesten wie das Trommeln mit den Fingern oder das Spielen mit einem Stift. Eine offene und zugewandte Haltung unterstützt Ihre verbale Kommunikation und zeigt, dass Sie aufmerksam und interessiert sind.

💡 Prep-Tipp: Sitze aufrecht und lege deine Ellbogen auf dem Tisch vor dir ab, dann hast du eine Verbindung, die dir Sicherheit gibt und du kommst nicht in die Versuchung, nervöse Bewegungen zu machen.

 

Klare und präzise Kommunikation sind der Schlüssel

Sich zwischen anderen Top-Talenten hervorzuheben, kann herausfordernd sein. Die Art, wie du kommunizierst, kann ein Werkzeug dafür sein. Das Beste daran ist, dass du nicht “besser” sein musst als die anderen – du bleibst dadurch im Gedächtnis, dass das Gespräch mit dir angenehm war, aus verschiedenen Gründen:

Strukturierte Problemlösung: Beginne damit, das Problem zu gliedern und deine Gedanken klar und strukturiert zu äußern. Nutze Frameworks wie das MECE-Prinzip (Mutually Exclusive, Collectively Exhaustive), um deine Analyse logisch und nachvollziehbar darzustellen. Teile komplexe Probleme in überschaubare Teile und erläutere deine Vorgehensweise Schritt für Schritt. Der Trick ist also: lautes Denken.

Aktives Zuhören: Zeige, dass du deine:m Interviewer:in aktiv zuhörst und Hinweise und Fragen berücksichtigst. Stelle gegebenenfalls Rückfragen, um sicherzugehen, dass du das Problem vollständig verstanden hast. Dies zeigt, dass du präzise und aufmerksam arbeiten und sich auf die wesentlichen Details konzentrieren kannst.

Eindeutige Kommunikation: Vermeide Fachjargon und komplizierte Ausdrücke, wenn du dich hier nicht 100% sicher fühlst. Deine Lösungen sollten klar und verständlich formuliert sein. Das ist besonders wichtig, da Berater:innen oft mit Klienten aus verschiedenen Bereichen kommunizieren müssen.

 

Reagiere auf dein Gegenüber mit interaktiver Kommunikation

Sieh das Interview als Dialog und nicht als Monolog. Interagiere mit den Interviewer:innen, indem du deine Gedankenprozesse laut aussprichst und alle in deine Überlegungen einbeziehst. Das kann durch Fragen wie "Wäre es hilfreich, wenn ich diesen Aspekt weiter ausführe?" oder "Welche zusätzlichen Informationen könnten wir noch benötigen?" geschehen.

Sei außerdem bereit, deine Ansätze und Annahmen zu überdenken, wenn neue Informationen vom Interviewenden eingebracht werden. Diese Flexibilität zeigt deine Fähigkeit, dynamisch zu denken und sich schnell an veränderte Situationen anzupassen.

Am Ende des Interviews solltest du deine Erkenntnisse und Empfehlungen klar zusammenfassen. Fasse die Hauptpunkte deiner Analyse prägnant zusammen und präsentiere deine endgültige Empfehlung. Das zeigt, dass du in der Lage bist, deine Gedanken zu bündeln und auf den Punkt zu bringen.

Denk immer dran: Deine Empfehlungen sollten realistisch und umsetzbar sein. Überzeuge dein Gegenüber davon, dass deine Lösung nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch anwendbar ist. Eine fundierte Argumentation und die Berücksichtigung potenzieller Herausforderungen sind hierbei entscheidend.

Ein erfolgreiches Case-Interview in der Unternehmensberatung erfordert mehr als nur analytische Fähigkeiten. Ein überzeugendes Auftreten und eine klare, strukturierte Kommunikation sind ebenso wichtig. Durch sorgfältige Vorbereitung, selbstbewusstes Auftreten und interaktive Kommunikation kannst du einen positiven Eindruck hinterlassen und deine Chancen auf eine erfolgreiche Karriere in der Unternehmensberatung erheblich verbessern.

 

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Allgemeinwissen
Consulting Skills & Vorbereitung
In Case-Interviews kann ein solides Allgemeinwissen den entscheidenden Unterschied machen – besonders im Rahmen von Market-Sizing-Cases. Wenn du grundlegende Fakten zu Regionen, Bevölkerungszahlen und Wirtschaftsindikatoren parat hast, kannst du deine Argumente auf einer fundierten Basis aufbauen. Dabei geht es nicht nur um die Analyse selbst, sondern auch darum, den Interviewer:innen zu zeigen, dass du globale Zusammenhänge verstehst und in der Lage bist, schnell wichtige Informationen zu verarbeiten – eine Fähigkeit, die in der Consulting-Branche besonders gefragt ist.In einem Case-Interview ist eines ganz wichtig: Schnelle, präzise Schätzungen. Stell dir vor, du sollst den potenziellen Markt für ein Produkt in einem bestimmten Land einschätzen. Ohne konkrete Daten – wie etwa die Bevölkerungszahl – wird es schwierig, eine sinnvolle Berechnung aufzustellen.Neben nationalen Marktdaten sind auch Informationen über globale Schlüsselmärkte wichtig. Zum Beispiel ist es vorteilhaft, zentrale Wirtschaftsregionen wie die USA, China und die EU gut zu kennen, da viele große Beratungsunternehmen wie McKinsey oder BCG in diesen Märkten stark vertreten sind. Ein detailliertes Wissen über diese Regionen signalisiert nicht nur deine Fähigkeit, weltweit relevante Faktoren zu berücksichtigen, sondern hebt dich auch von anderen Kandidat:innen ab. Was dein Wissen über Bevölkerung, Wirtschaft & Geografie über dich aussagtMit deinem Allgemeinwissen in bestimmten Bereichen demonstrierst du nicht nur, dass du dich vorbereitet hast, sondern auch, dass du die Fähigkeit besitzt, wirtschaftliche Zusammenhänge schnell zu erfassen. Im Consulting ist das eine wichtige Kompetenz. Wenn du Zahlen zu Bevölkerungen oder dem Bruttoinlandsprodukt eines Landes griffbereit hast, kannst du Annahmen schnell überprüfen und fundierte Entscheidungen treffen – genau das, was in einem Case-Interview von dir erwartet wird.Darüber hinaus zeigt dein Wissen über diese Themen, dass du ein generelles Interesse am Weltgeschehen hast und die Fähigkeit besitzt, globale Trends zu erkennen und zu verstehen. Ein solches Verständnis ist wichtig, um die Auswirkungen von politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Veränderungen auf Unternehmen zu bewerten. Du zeigst damit auch, dass du komplexe Daten schnell erfassen und sinnvoll nutzen kannst.EinwohnerzahlenLand/RegionEinwohnerzahl (ca.)Weltweit8,05 MilliardenChina1,426 MilliardenIndien1,419 MilliardenEuropa (EU-Staaten)450 MillionenUSA335 MillionenIndonesien277 MillionenBrasilien203 MillionenRussland143 MillionenJapan124 MillionenDeutschland83 MillionenUK68 MillionenPrognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in USD für 2024Land/RegionBIP 2024 (ca. in Billionen USD)Weltweit105 Billionen USDUSA25 Billionen USDChina18 Billionen USDJapan4,3 Billionen USDDeutschland4,5 Billionen USDFrankreich3,0 Billionen USDUK3,1 Billionen USDIndien3,9 Billionen USDItalien2,2 Billionen USDBrasilien2,1 Billionen USDKanada2,2 Billionen USD Welche Zahlen du für dein Case-Interview kennen solltestIn Case-Interviews ist es entscheidend, schnell und präzise Schätzungen und Berechnungen durchzuführen. Dafür sind grundlegende Kenntnisse in Einheiten sowie im Bruch- und Prozentrechnen unerlässlich, um effizient arbeiten zu können. Ebenso ist ein solides Verständnis von Zeiteinheiten wichtig, um grobe Schätzungen und Berechnungen durchzuführen. Die nachfolgende Tabelle zu größeren und kleineren Zeiteinheiten bietet dir einen schnellen Überblick über häufig benötigte Werte. Diese Basisdaten ermöglichen es dir, sicher und zügig auf die gestellten Aufgaben zu reagieren.Übersicht der Zeitumrechnung: Tage, Wochen und StundenGrößere EinheitenKleinere EinheitenTage/ Jahr365 Tage (Im Schaltjahr: 366 Tage)Tage/ 3 Jahre1.095 TageTage/ 4 Jahre1.461 Tage (inkl. 1 Schaltjahr)Wochen/ Jahr52 WochenStunden/ Woche168 StundenSekunden/ Stunde3.600 SekundenUmrechnung von Brüchen in Prozent- und DezimalwerteBruchProzentDezimal1/520%0,201/616,67%0,16671/714,29%0,14291/812,5%0,1251/911,11%0,11111/1010%0,101/119,09%0,09091/128,33%0,08331/137,69%0,07691/147,14%0,07141/156,67%0,06671/166,25%0,06251/175,88%0,05881/185,56%0,05561/195,26%0,05261/205%0,05Auch wenn du diese Zahlen auswendig kannst – besonders wichtig ist es, auch mit diesen rechnen zu können!Mit unserem Mental-Math-Tool kannst du deine Rechenfähigkeiten gezielt trainieren und dich bestens auf dein nächstes Interview vorbereiten.
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Wenn du mit der Vorbereitung für ein Case-Interview startest, kann das anfangs ziemlich überwältigend wirken. Doch mit einem gut durchdachten Plan wirst du den Überblick behalten und Schritt für Schritt vorankommen. Eine strukturierte Herangehensweise hilft dir dabei, ein solides Fundament aufzubauen, fokussiert zu üben und deine Fähigkeiten rechtzeitig vor dem Interview zu schärfen.In diesem Guide zeigen wir dir, wie du deine Vorbereitung sinnvoll aufbauen kannst – vom Selbststudium über das Üben mit Gleichgesinnten bis hin zur Zusammenarbeit mit einem Coach. Los geht’s! 
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Selbststudium
Consulting Skills & Vorbereitung
In jedem Vorbereitungsplan stehst natürlich du im Vordergrund. 🎯 Damit ist auch eine der wichtigsten Komponenten bei der Vorbereitung deiner Case-Interviews im Fokus: der Self-Study-Teil. Im Bereich Self-Study hast du verschiedene Möglichkeiten, um dich mit den grundlegenden Konzepten und Frameworks vertraut zu machen. Dazu gehören die theoretischen Grundlagen und diese anschließend an praktischen Fällen anzuwenden.Es ist dabei weniger entscheidend, alles auswendig zu lernen. Vielmehr solltest du versuchen, die Fälle eigenständig zu analysieren und die Frameworks als Basis zu nutzen, um eigene, maßgeschneiderte Strukturen zu entwickeln.Self-Study ist essentiell, weil es die Grundlage für ein tiefes Verständnis im Problemlösen schafft und die Fähigkeit fördert, eigenständig und kreativ Probleme zu lösen. Durch das selbstständige Erarbeiten und Anwenden der Konzepte wird das Wissen nachhaltig verankert, was besonders in der Praxis von großem Nutzen ist. 
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