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Korrelation und Kausalität

Korrelation und Kausalität sind zwei wichtige Begriffe in der Statistik, die oft miteinander verwechselt werden. In diesem Text wird der Unterschied zwischen den beiden anhand von verständlichen Beispielen erklärt und auf die Branche der Unternehmensberatung bezogen. Bedenke, dass nahezu jeder Case innerhalb der Case-Interviews auch dafür genutzt wird deine mathematischen und analytischen Fähigkeiten zu testen.

Das Prinzip der Korrelation

Korrelation beschreibt das Ausmaß der Beziehung zwischen zwei Variablen. Wenn zwei Variablen korrelieren, bedeutet das, dass Veränderungen in einer Variable mit Veränderungen in der anderen Variable einhergehen. Eine positive Korrelation liegt vor, wenn die Werte beider Variablen gemeinsam steigen oder fallen. Ein Beispiel für eine positive Korrelation ist die Beziehung zwischen der Anzahl von Stunden, die man für die Vorbereitung auf eine Prüfung aufwendet, und der erreichten Punktzahl. In der Regel gilt: Je mehr Zeit man investiert, desto besser ist das Prüfungsergebnis (vgl. Quantitative und Qualitative Analysen).

Eine negative Korrelation tritt auf, wenn sich die Werte entgegengesetzt verhalten, das heißt, wenn der Wert einer Variable steigt, fällt der Wert der anderen Variable und umgekehrt. Eine negative Korrelation könnte beispielsweise zwischen der Anzahl der Stunden, die man vor dem Fernseher verbringt, und der körperlichen Fitness bestehen. Je mehr Zeit man vor dem Fernseher verbringt, desto weniger Zeit hat man für körperliche Aktivitäten, was zu einer geringeren Fitness führen kann.

Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass Korrelation allein nicht ausreicht, um auf eine Kausalität zu schließen.

Das Prinzip der Kausalität

Kausalität bedeutet, dass eine Veränderung in einer Variable eine direkte Ursache für die Veränderung in einer anderen Variable ist. Mit anderen Worten: Eine Variable verursacht eine Veränderung in einer anderen Variable. Ein Beispiel, das oft verwendet wird, um den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität zu erklären, ist die Beziehung zwischen der Anzahl der Eisverkäufe und der Anzahl der Sonnenbrände. Es besteht eine positive Korrelation zwischen diesen beiden Variablen, da an sonnigen Tagen mehr Eis verkauft wird und auch mehr Menschen Sonnenbrand bekommen. Es wäre jedoch falsch anzunehmen, dass der Konsum von Eis Sonnenbrände verursacht. In Wirklichkeit ist die gemeinsame Ursache für beides die Sonneneinstrahlung. An sonnigen Tagen kaufen die Menschen mehr Eis und sind auch einem höheren Sonnenbrandrisiko ausgesetzt. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass Korrelation nicht automatisch auf Kausalität hindeutet.

Infografik zur Kausalität mit einem brennenden Streichholz als Ursache und einem Lagerfeuer als Wirkung.
Infografik zur Korrelation mit Sommer, steigenden Eiskäufen und zunehmenden Sonnenbrandfällen als miteinander verbundenen, aber nicht ursächlichen Ereignissen.

=> Korrelation bedeutet nicht immer Kausalität!

Korrelation und Kausalität in der Unternehmensberatung

Im Bereich Consulting spielt das Verständnis von Mathematik und somit natürlich auch von Korrelation und Kausalität eine entscheidende Rolle. Wenn Berater*innen Daten analysieren, um Unternehmen oder Organisationen zu unterstützen, ist es wichtig, dass sie die richtigen Schlüsse ziehen und keine falschen Annahmen treffen.

Nehmen wir an, ein Unternehmen stellt fest, dass es eine starke Korrelation zwischen dem Einsatz einer bestimmten Marketingstrategie und dem Umsatzwachstum gibt. Das Unternehmen könnte versucht sein, anzunehmen, dass die Marketingstrategie direkt für das Umsatzwachstum verantwortlich ist und daher weiterhin stark in diese Strategie investieren. Allerdings könnte es sein, dass die Korrelation nur darauf hinweist, dass beide Variablen von einer anderen, noch unbekannten Ursache beeinflusst werden. Um die Kausalität zu bestätigen, wären weitere Untersuchungen erforderlich, wie z.B. Experimente oder Kontrollgruppen, um den direkten Einfluss der Marketingstrategie auf den Umsatz zu testen.

Insgesamt ist es wichtig zu verstehen, dass Korrelation und Kausalität unterschiedliche Konzepte sind. Korrelation beschreibt lediglich die Beziehung zwischen zwei Variablen, während Kausalität eine Ursache-Wirkung-Beziehung impliziert. Nur weil zwei Variablen korrelieren, bedeutet das nicht automatisch, dass eine Variable die Ursache für die Veränderung in der anderen Variable ist. Um auf eine Kausalität schließen zu können, sind weitere Untersuchungen und Beweise erforderlich.

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Das Tuckman-Phasenmodell ist ein klassisches Modell für Teamdynamiken. Bruce Wayne Tuckman (geb. 24.11.1938, gest. 13.03.2016), ein angesehener Psychologe und Absolvent der Princeton University , führte dieses Modell im Jahr 1965 ein. Seitdem ist es ein grundlegendes Rahmenkonzept zur Verständigung des Teamverhaltens und zur Lenkung der Teamentwicklung.Tuckman erkannte mit seinem tief verwurzelten Interesse an Gruppendynamik, die Entwicklung, die Teams auf ihrem Weg zur Höchstleistung durchlaufen. Sein Modell bot einen klaren, linearen Pfad für diese Entwicklung, der es leicht verständlich und umsetzbar in verschiedenen Teamumgebungen macht. Seine bahnbrechende Arbeit hat zu tiefgreifenden Veränderungen in der Art und Weise geführt, wie Organisationen ihre Teams managen, indem sie einen empathischeren und ergebnisorientierten Ansatz fördern. Tuckmans Modell zeichnet sich als ein aufschlussreicher Fahrplan aus, der dabei hilft, durch den komplexen Entwicklungspfad der Teamentwicklung zu navigieren, und seine Nützlichkeit erstreckt sich auf mehrere Disziplinen und Branchen.In einer Consultingumgebung ist das Modell besonders relevant aufgrund der ständigen Umstrukturierung von Teams und des hohen Stellenwerts effektiver Teamarbeit. Da Consultants häufig in bestehende Teams einsteigen, ist es von unschätzbarem Wert, das aktuelle Entwicklungsstadium des Teams zu verstehen - eben, ob es sich um die Forming-, Storming-, Norming-, Performing- oder Adjourning-Phase handelt.Indem Consultants das Tuckman-Modell als Referenz nutzen, können sie schnell die Teamdynamik bewerten, Probleme identifizieren und Strategien entwickeln, um das Team in die nächste Phase zu führen. Im Wesentlichen bietet das Tuckman-Modell einen klaren Rahmen, der genutzt werden kann, um die Effektivität des Teams zu maximieren, was es zu einem entscheidenden Werkzeug in der Werkzeugkiste des Consultants macht.
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Auf deinem Weg zu einem effizienten Consultant ist das Verständnis verschiedener Arbeitsmanagementsysteme wichtig. Ein solches System, welches vor allem in der Welt der Technologie und der Dienstleistungen einen tiefgreifenden Einfluss ausgeübt hat, ist Kanban.Bevor wir uns mit den aktuellen Anwendungen davon beschäftigen, ist es wichtig, seine Ursprünge zu kennen. Kanban wurde in den späten 1940er Jahren in der Toyota-Fabrik in Japan entwickelt. Taiichi Ohno, ein Wirtschaftsingenieur bei Toyota, führte Kanban ein, um die Fertigungseffizienz zu verbessern. Das Wort "Kanban" bedeutet im Englischen "Billboard" oder "Signboard", was den visuellen Charakter des Systems unterstreicht. Ohno ließ sich vom Supermarktmodell inspirieren, bei dem die Warenbestände ersetzt werden, sobald sie aufgebraucht sind. Er wandte das gleiche Prinzip auf die Produktionslinien von Toyota an, um die Lagerbestände effektiv an den tatsächlichen Verbrauch von Teilen anzupassen. Die Einführung von Kanban führte zu erheblichen Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen bei Toyota und legte den Grundstein für das, was wir heute als "Lean Manufacturing" bezeichnen.Heute hat sich Kanban über die Fertigung hinaus weiterentwickelt und hat seinen Weg in die Technologie- und Dienstleistungsbranche gefunden. Das System, das seinen Ursprüngen treu geblieben ist, wurde entwickelt, um die Effizienz zu maximieren, den Arbeitsaufwand zu begrenzen und vor allem die Arbeit zu visualisieren. Abgeleitet vom japanischen Wort für "visuelles Signal" ist Kanban ein wirksames Instrument, um nicht greifbare oder nicht sichtbare Arbeit verständlicher zu machen.Wenn du den Ursprung und die Entwicklung von Kanban verstehst, kannst du als Berater die Anwendbarkeit in verschiedenen Branchen besser einschätzen und die Prinzipien zur Verbesserung der betrieblichen Effizienz in verschiedenen Projekten nutzen. Es ist auch wichtig zu wissen, dass Kanban ein Prozessmanagementsystem ist, das die Entscheidungsfindung auf kollaborative Weise unterstützt.
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