Themenüberblick
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Die Engpasstheorie, auch bekannt als Theory of Constraints (TOC), wurde von dem israelischen Physiker und Unternehmer Eliyahu M. Goldratt entwickelt. Diese Theorie ist ein Managementansatz, der darauf abzielt, die Leistung von Unternehmen zu verbessern, indem er sich auf die Identifikation und Beseitigung von Engpässen konzentriert. 

Ein Engpass ist ein Teil des Produktionsprozesses oder eine Ressource, die die Produktionskapazität eines Unternehmens begrenzt und somit die gesamte Leistung beeinträchtigt. Ähnlich wie bei einem Flaschenhals, der den Durchfluss einer Flüssigkeit verringert und dadurch einen Engpass bildet, bilden bestimmte Faktoren in Unternehmen Engpässe, die Abläufe verlangsamen, begrenzen oder verhindern können.

1. Grundprinzipien der Engpasstheorie

Die Engpasstheorie basiert auf mehreren grundlegenden Prinzipien:

Kreisdiagramm mit den fünf zentralen Schritten der Engpasstheorie: Identifikation, Nutzung, Unterordnung, Erhöhung und Wiederholung.
  • Das Fließprinzip: 
    Die TOC betont, dass die Produktion eines Unternehmens so gestaltet sein sollte, dass sie wie ein kontinuierlicher Fluss funktioniert. Jeder Schritt im Prozess sollte auf die Geschwindigkeit des Engpasses abgestimmt sein, um Staus und Überproduktion zu vermeiden.
  • Identifikation des Engpasses: 
    Die Identifikation des Engpasses ist von entscheidender Bedeutung. Dieser Schritt erfordert eine genaue Analyse, um diejenige Ressource oder den Prozessschritt zu identifizieren, der die höchste Kapazitätsbegrenzung aufweist.
  • Ausnutzung: 
    Nach der Identifikation des Engpasses sollte das Unternehmen sicherstellen, dass dieser optimal ausgelastet wird. Dies bedeutet, dass alle Ressourcen und Aktivitäten darauf ausgerichtet sein sollten, den Engpass so effizient wie möglich zu nutzen.
  • Unterordnung: 
    Alle anderen Aktivitäten im Unternehmen sollten sich der Leistung des Engpasses unterordnen. Dies bedeutet, dass die Geschwindigkeit und der Output des Engpasses die Geschwindigkeit und den Output des gesamten Prozesses bestimmen.
  • Verbesserung/ Vergrößerung: 
    Wenn der Engpass dauerhaft beseitigt oder seine Kapazität erhöht werden kann, sollte die Beseitigung auch in Erwägung gezogen werden, um die Gesamtleistung des Unternehmens zu steigern. Dazu kann es auch rentabel sein, Kosten zu investieren, um den Engpass zu beseitigen, die im Anschluss durch einen verbesserten Ablauf wieder ausgeglichen werden und die Produktionsabläufe verbessern.

2. Beispiele aus der Wirtschaft

  • Produktionsunternehmen: 
    In der Fertigungsindustrie ist die Engpasstheorie besonders relevant. Ein klassisches Beispiel ist die Produktion von Autos. Wenn die Montagelinie schneller ist als die Zulieferung von Motoren, wird die Produktion durch die Verfügbarkeit von Motoren begrenzt, was zu ineffizienten Arbeitsprozessen und Lagerbeständen führt. Die TOC würde vorschlagen, den Engpass, nämlich die Motorzulieferung, zu optimieren und sicherzustellen, dass sie mit der Montagelinie synchronisiert ist.

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  • Dienstleistungsunternehmen: 
    Auch in Dienstleistungsunternehmen ist die Engpasstheorie anwendbar. Zum Beispiel kann ein Callcenter Engpässe bei der Anzahl der verfügbaren Kundendienstmitarbeiter*innen haben. Wenn die Anrufe schneller eingehen, als bearbeitet werden können, führt dies zu langen Wartezeiten und unzufriedener Kundschaft. Die TOC würde hier vorschlagen, die Arbeitskapazität des Kundendienstteams zu optimieren, um den Engpass zu beseitigen.
  • Wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien:
    Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien und Fallstudien, die die Effektivität der Engpasstheorie in der Praxis belegen. Eine Studie von R. H. Lenz und S. L. Nydick aus dem Jahr 1991 ergab beispielsweise, dass Unternehmen, die die TOC implementierten, signifikante Verbesserungen in Bezug auf Durchlaufzeiten, Bestände und Gewinne verzeichneten. Dies unterstreicht die wissenschaftliche Validität dieser Managementmethode.
  • Bezug zur Unternehmensberatung:
    In der Unternehmensberatung wird die Engpasstheorie häufig angewendet, um Unternehmen bei der Identifikation und Beseitigung von Engpässen zu unterstützen. Berater analysieren die internen Prozesse, identifizieren die Engpässe und entwickeln dann Strategien zur Optimierung. Die TOC bietet klare Leitlinien zur Verbesserung der betrieblichen Effizienz und Leistung.

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Zusammenfassend ist die Engpasstheorie von Eliyahu M. Goldratt ein bewährter Ansatz zur Steigerung der Unternehmensleistung, der in verschiedenen Branchen erfolgreich angewendet wird. Die wissenschaftliche Forschung unterstützt die Wirksamkeit dieser Methode, und in der Unternehmensberatung spielt sie eine wichtige Rolle bei der Optimierung von Betriebsabläufen und der Maximierung von Gewinnen.

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Gewinn- und Verlustrechnung
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Die Einkommenserklärung, auch bekannt als Gewinn- und Verlustrechnung (Profit and Loss Statement oder P&L), bietet eine Zusammenfassung der jährlichen Einnahmen, Kosten und Gewinne/Verluste eines Unternehmens. Sie ist eines der drei zentralen Finanzdokumente, neben der Bilanz und der Cashflow-Rechnung.Die Einkommenserklärung erfasst Einnahmen und Ausgaben zum Zeitpunkt der Entstehung (Accrual Accounting). Beispielsweise erscheint eine Rechnung am Tag der Entstehung in der Einkommenserklärung eines Unternehmens, unabhängig davon, wann die Zahlung erfolgt. Im Gegensatz dazu wird in der Cashflow-Rechnung eine Ausgabe erst erfasst, wenn die Zahlung tatsächlich geleistet wird.Beispiel:Angenommen, ein Unternehmen verkauft Produkte im Wert von 100.000 € und erhält eine Rechnung für Materialkosten in Höhe von 40.000 €. In der Einkommenserklärung wird der Umsatz von 100.000 € zum Zeitpunkt des Verkaufs erfasst, und die Materialkosten von 40.000 € erscheinen gleichzeitig.
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Die Herzberg-2-Faktoren-Theorie
Grundlegende Business-Begriffe
Die Herzberg-Faktor-2-Theorie, auch als 2-Faktoren-Theorie oder Motivation-Hygiene-Theorie bekannt, wurde in den 1950er Jahren von Frederick Herzberg entwickelt.Herzberg war ein amerikanischer Arbeitswissenschaftler und Psychologe, der als Professor an verschiedenen Universitäten lehrte. Sein Forschungsinteresse galt der Frage, was Menschen am Arbeitsplatz zufrieden macht und seine Theorie zielt darauf ab, die Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu erklären und zu beeinflussen. Sie postuliert, dass es zwei verschiedene Gruppen von Faktoren gibt, die die Arbeitszufriedenheit und Unzufriedenheit beeinflussen.Diese haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Mitarbeitenden. Auch in der heutigen Arbeitswelt, vor allem vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel, Burn-out und in der Diskussion um eine 4-Tage-Woche, sind die Forschungsergebnisse von Herzberg aktueller denn je.
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Kapitalflussrechnung
Grundlegende Business-Begriffe
Die Kapitalflussrechnung (auch “Cashflow-Statement” genannt) bildet zusammen mit der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung die drei wesentlichen Bestandteile eines Jahresabschlusses. Sie gibt detaillierte Einblicke in die Zahlungsströme eines Unternehmens und zeigt auf, wie sich die liquiden Mittel über einen bestimmten Zeitraum hinweg verändert haben. Anders als die Gewinn- und Verlustrechnung, die Erträge und Aufwendungen bereits beim Anfallen erfasst, berücksichtigt die Kapitalflussrechnung nur tatsächlich erfolgte Zahlungen. Dadurch ermöglicht sie eine klare Übersicht darüber, wie viel Geld ein Unternehmen wirklich einnimmt und ausgibt – und liefert so wichtige Informationen zur Liquidität und finanziellen Stabilität. Die drei Hauptkategorien des CashflowsCashflows lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen: Betrieblicher/operativer Cashflow, Investitions-Cashflow und Finanzierungs-Cashflow. Jede dieser Kategorien gibt Einblicke in unterschiedliche finanzielle Aspekte des Unternehmens und spielt eine wichtige Rolle im Gesamtbild der Liquidität.Betrieblicher oder operativer Cashflow (CFO):Der betriebliche Cashflow (“Cashflow from Operations”) stammt aus dem Kerngeschäft des Unternehmens – also allem, was mit der Herstellung und dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen zu tun hat. Er zeigt, ob das Tagesgeschäft selbst genügend Mittel erwirtschaftet, um das Unternehmen am Laufen zu halten. Investitions-Cashflow (CFI):Der Investitions-Cashflow (“Cashflow from Investing Activities”) spiegelt die langfristigen Investitionen eines Unternehmens wider, wie zum Beispiel den Kauf von Immobilien, Maschinen oder Anlagen. Dieser Cashflow zeigt, wie viel Geld das Unternehmen in seine zukünftige Entwicklung steckt, um Wachstum zu fördern oder die Produktivität zu steigern. Finanzierungs-Cashflow (CFF):Der Finanzierungs-Cashflow (“Cash Flow from Financing Activities”) umfasst alle Aktivitäten, die mit der Finanzierung des Unternehmens zu tun haben, wie die Ausgabe oder der Rückkauf von Anleihen und Aktien sowie die Auszahlung von Dividenden. Er zeigt, wie das Unternehmen Kapital beschafft oder an die Aktionäre zurückgibt. Wie hängen Cashflow, Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz zusammen?Cashflow, Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Ermittlung des operativen Cashflows aus der GuVDer operative Cashflow wird aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) abgeleitet, wobei das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) als Ausgangspunkt dient. Um den tatsächlichen Cashflow aus dem operativen Geschäft zu ermitteln, werden gezielte Anpassungen vorgenommen.Zunächst werden nicht zahlungswirksame Aufwendungen, wie zum Beispiel Abschreibungen, berücksichtigt. Abschreibungen mindern zwar den buchhalterischen Gewinn, führen jedoch zu keinem tatsächlichen Geldabfluss und werden daher dem EBIT wieder hinzugerechnet.Zusätzlich werden zahlungswirksame Posten außerhalb des EBITs einbezogen. Ein typisches Beispiel hierfür sind gezahlte Steuern: Diese sind zwar nicht Bestandteil des EBIT, stellen aber einen echten Geldabfluss dar und werden daher abgezogen.Darüber hinaus können Veränderungen im Betriebskapital (Net Working Capital) den operativen Cashflow beeinflussen. Hierzu zählen beispielsweise Zunahmen oder Abnahmen von Vorräten, Forderungen oder Verbindlichkeiten, die den tatsächlichen Zahlungsstrom verändern.Durch diese Anpassungen wird sichergestellt, dass der operative Cashflow die liquiden Mittel widerspiegelt, die durch das operative Geschäft tatsächlich generiert oder verbraucht wurden. Bilanz als Grundlage für Investitions- und Finanzierungs-CashflowsZur Berechnung des Investitions- und Finanzierungs-Cashflows nutzt man die Bilanz der letzten beiden Jahre.Der Investitions-Cashflow lässt sich auf der Aktivseite der Bilanz ablesen: Wenn die Vermögenswerte durch Investitionen gestiegen sind, hat das Unternehmen Mittel ausgegeben, während eine Verringerung des Vermögens, etwa durch den Abbau von Vorräten, einen Mittelzufluss bedeutet.Der Finanzierungs-Cashflow ergibt sich dagegen aus der Passivseite: Ein Anstieg des Eigenkapitals oder der Verbindlichkeiten weist darauf hin, dass das Unternehmen zusätzliche Mittel erhalten hat, etwa durch die Aufnahme von Krediten oder die Ausgabe neuer Aktien.Am Ende führen alle drei Cashflow-Arten – operativer, Investitions- und Finanzierungs-Cashflow – zu einer endgültigen Veränderung der Zahlungsmittel des Unternehmens. Diese Veränderung findet sich in der Bilanz als Differenz der Kassenbestände zwischen zwei Geschäftsjahren wieder.Im nächsten Abschnitt siehst du ein Beispiel, wie die drei Cashflow-Arten indirekt berechnet werden können. PositionBetrag(Betriebseinkommen) EBIT$100.000Gezahlte Einkommenssteuern-$20.000Abschreibungen und Wertminderung$50.000Veränderung der Vorräte-$40.000Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen$10.000Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen$20.000= Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit (CFO) $120.000 Erwerb von immateriellen Vermögenswerten-$20.000Veränderung des Sachanlagevermögens-$300.000Veräußerung von Geschäftseinheiten$100.000= Cashflow aus Investitionstätigkeit (CFI) -$220.000 Ausgeschüttete Dividenden-$20.000Gezahlte Zinsen-$30.000Veränderung der langfristigen Verbindlichkeiten$130.000= Cash Flow aus Finanzierung (CFF) $80.000 Veränderung der liquiden Mittel (CFO + CFI + CFF)-$20.000 Die Tabelle zeigt, wie die drei Cashflow-Arten zur Veränderung der liquiden Mittel führen. Das Unternehmen hat zwar aus dem operativen Geschäft $120.000 erwirtschaftet, aber durch hohe Investitionen (-$220.000) mehr Mittel ausgegeben als eingenommen. Dank zusätzlicher Finanzierung (+$80.000) konnte der Rückgang der liquiden Mittel auf -$20.000 begrenzt werden. Freier Cashflow als Maßstab für den UnternehmenswertCashflows spielen eine zentrale Rolle bei der Unternehmensbewertung, insbesondere der sogenannte „freie Cashflow". Dieser gibt an, wie viel Geld ein Unternehmen tatsächlich zur Verfügung hat, um es an seine Anteilseigner in Form von Dividenden oder Zinsen auszuschütten, ohne die Mittel für das Tagesgeschäft anzutasten. Für Investor:innen ist der freie Cashflow besonders wichtig, da er zeigt, wie profitabel und finanziell stabil ein Unternehmen wirklich ist. Oft wird der Unternehmenswert auf Basis des freien Cashflows ermittelt, indem zukünftige Cashflows auf den heutigen Wert abgezinst werden – eine Methode, die als „Discounted Cash Flow“ (DCF) bekannt ist.Um den freien Cashflow zu berechnen, addiert man zunächst alle Erträge aus der Gewinn- und Verlustrechnung, die keinen tatsächlichen Geldfluss darstellen (z. B. Abschreibungen). Anschließend zieht man alles ab, was als Investition nötig ist, um das Unternehmen am Laufen zu halten. Dies umfasst meist das Betriebskapital sowie kurzfristige Forderungen, Verbindlichkeiten und Investitionen, etwa für Anlagen, Immobilien und Ausstattung. So erhält man eine Summe, die das wahre Potenzial des Unternehmens zur Wertschöpfung und Ausschüttung widerspiegelt.Anbei ein Rechen-Beispiel zur Veranschaulichung: PositionBetrag(Betriebseinkommen) EBIT$100.000Gezahlte Ertragssteuern-$20.000Abschreibungen und Wertminderung$50.000Betriebskapital (Veränderung der Vorräte + Veränderung der Forderungen + Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen)-$10.000Investitionen (Erwerb von immateriellen Vermögenswerten + Veränderung der Sachanlagen)-$280.000= Freier Cash Flow-$160.000 Anwendungsbeispiele für Cashflow-Analysen in Case-InterviewsIn Case-Interviews werden Cashflow-Analysen häufig verwendet, um die finanzielle Lage eines Unternehmens zu bewerten und strategische Entscheidungen zu unterstützen. Dabei wird erwartet, dass Kandidat:innen die verschiedenen Cashflow-Kategorien interpretieren und daraus praktische Handlungsempfehlungen ableiten können. Im folgenden findest du vier typische Anwendungsbeispiele, die in Case-Interviews eine Rolle spielen können:Beurteilung der finanziellen Stabilität eines UnternehmensEin Unternehmen muss sicherstellen, dass es genug Mittel hat, um kurzfristige Verbindlichkeiten zu bedienen. Hierbei kann der operative Cashflow analysiert werden, um festzustellen, ob das Unternehmen aus eigener Kraft zahlungsfähig bleibt. Ein positiver operativer Cashflow wäre ein Indikator für Stabilität und kurzfristige Liquidität.Entscheidung über Investitionen in neue ProjekteBei der Entscheidung über eine große Investition – etwa in eine neue Produktionsanlage – kann der freie Cashflow analysiert werden, um zu beurteilen, ob das Unternehmen diese Investition finanzieren kann, ohne seine Liquidität zu gefährden. Ein ausreichender freier Cashflow zeigt, dass das Unternehmen Mittel für Wachstum bereitstellen kann. Bewertung einer Übernahme oder FusionWenn ein Kunde ein Unternehmen übernehmen möchte, kann die Cashflow-Analyse helfen, den zukünftigen Wert des Zielunternehmens abzuschätzen. Die Discounted-Cash-Flow-Methode (DCF) dient hierbei als Bewertungsansatz, um festzustellen, ob der Übernahmepreis gerechtfertigt ist und wie sich die Übernahme auf den Cashflow auswirkt. Analyse der Cash Conversion Efficiency für ein produzierendes UnternehmenFür ein Produktionsunternehmen, das liquide Mittel nicht schnell genug generieren kann, ist der Cash Conversion Cycle (CCC), oder auch Kapitalumschlagszyklus, von Interesse. Ein kurzer CCC zeigt, dass das Unternehmen effizient arbeitet und seine Mittel schnell in Cash umwandeln kann. Ein langer CCC hingegen weist auf mögliche Ineffizienzen hin und bietet Potenzial zur Optimierung. Key TakeawaysCashflows sind entscheidend für die Bestimmung der Liquidität. Ein positiver Cashflow ist ein Zeichen für zumindest kurzfristige Zahlungsfähigkeit.Der Cashflow ergibt sich aus dem operativen Geschäft, den Investitionen und der Finanzierung.Der betrieblich bzw. operative Cashflow hilft dabei, die Fähigkeit des Unternehmens zu beurteilen, das laufende Geschäft zu finanzierenDer Cashflow aus Investitionen hilft dabei, die Möglichkeiten für zukünftiges Wachstum durch Investitionen zu beurteilenDer Finanzierungs-Cashflow zeigt, wie das Unternehmen Kapital beschafft oder an seine Anteilseigner zurückgibt, und ist ein Indikator für die finanzielle Strategie und Kapitalstruktur.Anwendungsbeispiele in Case-Interviews: Cashflow-Analysen helfen, die finanzielle Stabilität, Investitionsfähigkeit, Übernahmeentscheidungen und die Effizienz im Working Capital zu bewerten.
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