Opportunitätskosten sind ein grundlegendes Konzept in der Wirtschaft und spielen auch in Case-Interviews eine große Rolle. Einfach gesagt, handelt es sich dabei um die Kosten, die entstehen, wenn du dich für eine Alternative entscheidest und dabei die Vorteile einer anderen Möglichkeit aufgibst. Klingt simpel, oder?
Doch wie genau kannst du dieses Konzept in einem Case-Interview anwenden? 🤔 Lass uns das Schritt für Schritt durchgehen, und am Ende zeigen wir dir an einem Beispiel, wie das Ganze in der Praxis aussieht.
Was sind Opportunitätskosten?
Stell dir vor, du hast zwei Optionen. Entweder gehst du mit Freunden ins Kino oder du investierst dieselbe Zeit, um an deinem Business Case zu arbeiten. Wenn du dich für das Kino entscheidest, verlierst du die Möglichkeit, wertvolle Fortschritte bei deinem Projekt zu machen. Das, was du dadurch verlierst, sind deine Opportunitätskosten.
In der Wirtschaft bedeutet das, dass immer dann, wenn Ressourcen wie Zeit, Geld oder Arbeitskraft für eine Option genutzt werden, die Vorteile der nicht gewählten Alternativen als Kosten betrachtet werden müssen. Bei Entscheidungen geht es also nie nur darum, die "richtige" Wahl zu treffen, sondern auch zu verstehen, was man aufgibt, wenn man sich für eine bestimmte Option entscheidet.
In einem Case-Interview zeigt das, dass du in der Lage bist, kritisch zu denken und die Konsequenzen von Entscheidungen zu berücksichtigen – ein wesentlicher Skill, den Consultants täglich brauchen.
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Welche Rolle spielen Opportunitätskosten im Case-Interview?
Opportunitätskosten werden oft direkt oder indirekt in Case-Interviews thematisiert:
- Direkt: Bei der Bewertung alternativer Investitionen oder Entscheidungen.
- Indirekt: In jeder Entscheidungssituation, bei der eine Alternative zugunsten einer anderen aufgegeben wird.
Aber warum? Weil die meisten Optionen sich gegenseitig ausschließen (siehe MECE) und die Entscheidung für eine Option in der Regel den Verzicht auf eine Alternative bedeutet. Dabei gilt der Grundsatz, dass man sich immer für die Option mit den höchsten Opportunitätskosten entscheidet. Das bedeutet, dass die Option mit den höchsten Opportunitätskosten am teuersten wäre, wenn sie ignoriert wird.
Wenn du in einem Case-Interview zeigst, dass du das Konzept der Opportunitätskosten verstehst, beweist du strategisches Denken. Die Opportunitätskosten sind eng mit der Diskontierung verbunden, einem Standardverfahren in der Finanzwirtschaft. Dabei stellt der Abzinsungssatz die Opportunitätskosten dar, die entstehen, wenn man das Geld für einen bestimmten Zinssatz an anderer Stelle anlegt.
💡 Pro-Tipp: Es geht nicht nur darum, Zahlen zu jonglieren. Stelle dir bei jeder Entscheidung die Frage: "Welche Alternative wird nicht verfolgt, und was verliere ich dadurch?"
Gerade bei komplexen Case-Fragen, bei denen es darum geht, zwischen mehreren Optionen zu wählen – z. B. einen Markteintritt oder eine neue Produktentwicklung – sind Opportunitätskosten der Schlüssel, um die beste Entscheidung zu treffen. Damit zeigst du der interviewenden Person, dass du das große Ganze im Blick hast.
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