Wie kannst du Entscheidungsgrundlagen definieren?
Schauen wir uns einige Modelle der Decision-Making-Frameworks an, um zu verstehen, wie sie funktionieren. Sobald wir diese durchgesprochen haben, werden wir uns im nächsten Abschnitt mit einem Thema befassen, das für Case-Interviews noch relevanter ist, aber das alles nach und nach.
Die Kosten-Nutzen-Analyse
Die Kosten-Nutzen-Analyse ist eines der einfachsten Modelle zur Entscheidungsfindung. Der zugehörige Entscheidungsprozess sieht folgendermaßen aus:
Überwiegen die Vorteile die Kosten?
- Wenn ja, dann ist die Entscheidung ein „Ja“.
- Wenn nein, dann ist die Entscheidung ein „Nein“.
Dabei sind „Kosten“ und „Nutzen“ die übergeordneten Kategorien. Wie du diese aufschlüsselst, hängt vom konkreten Case ab. Die Art der Kosten und des Nutzens kann in jedem Fall unterschiedlich sein – abhängig von der Branche, dem Unternehmen, der Art des Problems und weiteren Faktoren. Geht es zum Beispiel um Investitionen, könnte der Nutzen den „Return on Investment (ROI)“ umfassen. Bei der Umsetzung einer neuen Initiative könnten der Gewinn, der Marktanteil oder die Kundenzufriedenheit als Nutzenfaktoren berücksichtigt werden.
Die BCM-Analyse
Die BCM-Analyse erweitert die Kosten-Nutzen-Analyse. Der Entscheidungsprozess könnte folgendermaßen ablaufen:
Überwiegen die Vorteile die Kosten?
- Wenn ja, dann ist die Entscheidung ein „Ja“.
- Wenn nein, können durch Abhilfemaßnahmen (Mitigation) die Kosten auf ein Niveau gesenkt werden, das unter den Nutzen fällt?
Wenn ja, dann ist die Entscheidung ein „Ja“. Wenn nein, bleibt es bei einem „Nein“.
Das BCM-Modell geht tiefer und berücksichtigt, dass Kosten (oder was auch immer das Gegenteil von Nutzen ist) durch geeignete Abfederungsmaßnahmen gesenkt werden können. Bei der Markteinführung eines neuen Produkts könnte zum Beispiel eine hohe Anfangsinvestition gemildert werden, indem man zunächst ein Pilotprojekt im kleinen Rahmen durchführt, um die Marktreaktion zu testen.
SWOT
Die SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) ist ein weiteres populäres Modell, das jedoch oft nicht korrekt oder unzureichend angewendet wird. Sie muss für jedes individuelle Geschäftsszenario passend angepasst werden und ist möglicherweise nicht für jede Entscheidungssituation geeignet. Bei einem Markteintritt könnte der Entscheidungsprozess in diesem Framework folgendermaßen aussehen: