Beim Pareto-Prinzip geht es darum, sich auf die Faktoren zu konzentrieren, die die größten Auswirkungen auf ein Problem/eine Falllösung haben.
Priorisierung von Problemen mit dem Pareto-Prinzip
Das 80-20-Prinzip von Pareto ist eine allgemeine Faustregel, die eine ungleiche Verteilung zwischen Ursachen und Wirkungen beschreibt. Das Prinzip besagt, dass 80 % der Gesamtergebnisse von 20 % der Eingaben abhängen. Ein Beispiel: 80 % der Arbeit erfordert 20 % des Aufwands, 80 % eines Projekts erfordern 20 % der Zeit und 80 % der Einnahmen stammen von 20 % der Kunden. Bei der Analyse von Case-Problemen kann die Pareto-Regel genutzt werden, um große Probleme zu diagnostizieren, die möglicherweise durch ein viel kleineres Problem verursacht werden. Andererseits können Probleme, die auf den ersten Blick riesig erscheinen, nur ein kleines Problem zur Folge haben.
Verwende das Pareto-Prinzip, um Dich auf kritische Bereiche mit hoher Auswirkung zu konzentrieren
Das Pareto-Prinzip verdeutlicht einen für Berater üblichen Ansatz: Ein Problem dort zu lösen, wo man mit dem geringsten Aufwand die größte positive Wirkung erzielen kann. Denn Berater haben in der Regel nur sehr wenig Zeit, um an einem Problem zu arbeiten. Bei einem Gespräch mit McKinsey, BCG oder Bain musst Du in weniger als einer Stunde eine Lösung finden. Daher ist es entscheidend, sich auf wichtige Aspekte des Cases zu konzentrieren.
Anwendung des Pareto-Prinzips in Case-Interviews
Das Pareto-Prinzip sollte bei der Bewertung von Optionen intuitiv sein, um die Ursachen von Problemen und deren Lösungen zu ermitteln. Sieh Dir zum Beispiel das folgende Diagramm an, welches die Kosten pro verkauftem Produkt aus einer Analyse eines Online-Shops darstellt:
Kostenaufteilung mit Darstellung des Pareto-Prinzips
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Wenn Du die Gesamtkosten um 10 % senken willst, musst Du 17,5 Cent einsparen. Durch eine gründliche Aufschlüsselung der Kosten kannst Du Dich auf die Kosten mit den größten Auswirkungen konzentrieren: Vertriebs- und Amortisationskosten.
Wenn Du nur die Vertriebs- und Amortisationskosten um 10 % senkst, ergeben sich Einsparungen von 16 Cent.
Analyse der Auswirkungen:
Die Änderung von 50 % der Kostenpositionen (Vertrieb und Amortisation) führt zu 91 % (16/17,5) der geplanten Kostensenkung.
Mit anderen Worten: Es sind nur 50 % des möglichen Aufwands erforderlich (unter der Annahme, dass eine Senkung der Kosten um 10 % den gleichen Aufwand für jede Kostenposition erfordert).