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Theorie des geplanten Verhaltens

Warum treffen Menschen die Entscheidungen, die sie treffen? Was treibt Einzelpersonen dazu an, immer wieder bestimmte Verhaltensweisen an den Tag zu legen, sei es die Annahme eines gesunden Lebensstils, die Erhaltung der Umwelt oder der Kauf eines Produkts?

Diese Fragen haben Psychologen und Forscher seit Jahrzehnten fasziniert. Eine Theorie, die Licht auf die Komplexität menschlichen Verhaltens wirft, ist die Theorie des geplanten Verhaltens (TPB). Entwickelt von Icek Ajzen Ende der 1980er Jahre, liefert die TPB wertvolle Einblicke in die Art und Weise, wie unsere Absichten unser Handeln beeinflussen.

In diesem Artikel werden wir die Kernkonzepte der TPB näher erläutern und ihre Anwendungen in verschiedenen Bereichen untersuchen, um die treibenden Kräfte hinter menschlichem Verhalten besser zu verstehen. Für dich als Consultant kann das Verständnis der Theorie des geplanten Verhaltens hilfreich sein um zum Beispiel die Nachfrage nach einem neuen Produkt (etwa zum Markteintritt) oder der Preisgestaltung zu verstehen und analysieren zu können.

Die Theorie des geplanten Verhaltens: Eine kurze Übersicht

Die Theorie des geplanten Verhaltens (TPB) ist ein psychologisches Framework, das darauf abzielt, menschliches Verhalten zu erklären und vorherzusagen, indem es die Rolle der Absicht in den Mittelpunkt stellt. Im Kern postuliert die TPB, dass die Absicht einer Person, eine bestimmte Verhaltensweise auszuführen, der Hauptfaktor dafür ist, ob sie dieses Verhalten tatsächlich ausführen wird. Lass uns die Schlüsselelemente der TPB näher betrachten:

  • Einstellung gegenüber dem Verhalten (A):
    Dieser Bestandteil spiegelt deine allgemeine Bewertung einer bestimmten Verhaltensweise wider. Er wird beeinflusst von deinen Überzeugungen über die Ergebnisse oder Konsequenzen dieses Verhaltens und der Bedeutung, die du diesen Ergebnissen beimisst.
    Einfach ausgedrückt:
    Hältst du das Verhalten für gut oder schlecht und kümmerst du dich um die Ergebnisse?
  • Subjektive Norm (SN):
    Die subjektive Norm berücksichtigt deinen wahrgenommenen sozialen Druck oder Einfluss in Bezug auf das fragliche Verhalten. Hierbei werden deine Überzeugungen darüber einbezogen, ob wichtige Menschen in deinem Umfeld das Verhalten gutheißen oder missbilligen, sowie deine Motivation, diesen wahrgenommenen Normen zu entsprechen.
  • Wahrgenommene Verhaltenskontrolle (PBC):
    Dieser Faktor bewertet, inwieweit du glaubst, über die notwendigen Ressourcen, Möglichkeiten und Fähigkeiten zu verfügen, um das Verhalten auszuführen. Dabei werden Barrieren, Unterstützungsfaktoren und deine Selbstwirksamkeit in Bezug auf das Verhalten berücksichtigt.

Gemäß der TPB kombinieren diese drei Elemente - Einstellung, subjektive Norm und wahrgenommene Verhaltenskontrolle - sich, um die Absicht einer Person zur Ausführung eines bestimmten Verhaltens zu formen. Wichtig ist, dass die Absicht als unmittelbare Vorstufe zum tatsächlichen Verhalten betrachtet wird. Je stärker die Absicht ist, eine Verhaltensweise auszuführen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie umgesetzt wird.

Anwendungen der TPB

Die Theorie des geplanten Verhaltens findet Anwendung in verschiedenen Bereichen und hilft Forschern und Praktikern, Verhaltensweisen in vielfältigen Kontexten zu verstehen und zu beeinflussen.

Hier sind einige Beispiele:

  • Gesundheitsverhalten:
    Im Bereich der Gesundheit wurde die TPB verwendet, um Verhaltensweisen wie das Beenden des Rauchens, die Akzeptanz von Impfungen und die Einhaltung von Medikamentenplänen zu untersuchen. Durch das Verständnis der Faktoren, die die Absichten formen, können Gesundheitsfachkräfte wirksamere Interventionen entwickeln.
  • Umweltschutz:
    Die TPB wurde angewendet, um umweltfreundliches Verhalten wie Recycling, Energieeinsparung und nachhaltige Verkehrsmittelwahl zu fördern. Durch die Berücksichtigung von Einstellungen, sozialen Normen und wahrgenommener Kontrolle können Kampagnen umweltfreundliches Handeln fördern.
  • Marketing und Konsumverhalten:
    Unternehmen nutzen die TPB, um Einblicke in das Kaufverhalten von Verbrauchern zu gewinnen. Durch die Untersuchung der Einstellungen der Verbraucher, des Einflusses von Referenzgruppen und der wahrgenommenen Kontrolle über Kaufentscheidungen können Vermarkter ihre Strategien besser an die Bedürfnisse der Kunden anpassen.

Fazit

Die Theorie des geplanten Verhaltens bietet ein wertvolles Rahmenwerk für das Verständnis von Faktoren, die menschliches Verhalten antreiben. Durch die Konzentration auf das Zusammenspiel von Einstellungen, sozialen Normen und wahrgenommener Kontrolle hilft diese Theorie, zu entschlüsseln, warum Menschen die Entscheidungen treffen, die sie treffen. Von Gesundheitsinterventionen über Umweltkampagnen bis hin zu Marketingstrategien sind die Anwendungen der TPB vielfältig. Sie ermöglicht es Forschern und Praktikern, effektivere Interventionen und Initiativen zu entwickeln, indem sie die Faktoren ins Visier nehmen, die die Absichten formen. Letztendlich, indem wir das Geheimnis menschlichen Verhaltens enträtseln, können wir daran arbeiten, eine bessere Welt zu schaffen, in der informierte Entscheidungen zu positiven Ergebnissen führen.

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