Der komplette Guide für deine Case-Interview-Vorbereitung

Die Case-Interview-Basics beinhalten Schritt für Schritt alles, was du für erfolgreiche Case-Interviews wissen musst. Du lernst generelle Infos zu Case-Interviews, wie du dir wichtige Consulting-Skills aneignest, welche Case-Typen es gibt und wie du Cases strukturiert löst.

Anschließend erfährst du, wie du Frameworks effektiv einsetzt und die wichtigsten Rechnungen in Cases souverän anwendest. Im Exkurs Management-Theorie & Begriffe findest du eine kompakte Sammlung zentraler Konzepte. Am Ende geben wir dir Tipps, wie du das Gelernte in Peer-to-Peer-Meetings übst – für realistische Praxis und mehr Sicherheit im Interview.

Dieser Guide ist der komplette Einstieg für alle, die Case-Interviews meistern und ihre Consulting-Karriere starten wollen.

Schritt 1 - Generelle Infos

Wie sind Case-Interviews aufgebaut? Warum werden sie im Consulting-Recruiting genutzt? Alle Infos findest du hier.
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Warum werden Case-Interviews im Consulting verwendet?
Das Case-Interview gehört zu den anspruchsvollsten Teilen im Bewerbungsprozess für Consulting-Jobs. Doch warum setzen Unternehmen auf diese Methode anstelle klassischer Bewerbungsgespräche? Der Grund liegt in den vielen Vorteilen, die Case-Interviews sowohl für dich als Bewerber:in als auch für die Unternehmen bieten. Schauen wir uns zunächst einmal an, warum Case-Interviews für dich wertvoll sein können, bevor wir die Perspektive der Consulting-Firmen beleuchten. 
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Das Case-Interview-Format
Das Case-Interview ist der entscheidende Teil im Auswahlprozess bei Top-Beratungen. Bei diesem Interview werden deine analytischen Fähigkeiten, Problemlösungskompetenz und deine Fähigkeit, unter Druck strategisch zu denken, beurteilt. Werfen wir gemeinsam einen Blick darauf, was dich dabei erwartet. 
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Das Personal-Fit-Interview
Das Personal-Fit-Interview ist ein entscheidender Bestandteil des Auswahlprozesses im Consulting. Oftmals wird es von Bewerber:innen unterschätzt, weil der Fokus allein auf den anspruchsvollen Case-Interviews liegt. Doch das Personal-Fit-Interview ist genauso wichtig! Schließlich dreht sich alles um die Frage, ob du ins Team und zur Unternehmenskultur passt. Erfahre, warum das Personal-Fit-Interview so bedeutend ist und wie du dich optimal darauf vorbereitest.
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Schritt 2 - Consulting Skills & Vorbereitung

Entdecke die wichtigsten Fähigkeiten, die du für ein erfolgreiches Beratungsinterview benötigst, und wie du diese gezielt verbessern kannst.
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Fähigkeiten, die in einem Case-Interview getestet werden
Wenn du in die Beratungsbranche einsteigen möchtest, weißt du sicherlich, wie anspruchsvoll der Auswahlprozess ist und dass nur die allerbesten Kandidat:innen eine Zusage erhalten. Case-Interviews sind dabei eine große Herausforderung, weil sie echte Geschäftssituationen simulieren und ganz spezielle Anforderungen stellen.Um hier zu glänzen, brauchst du bestimmte Fähigkeiten. Es ist wichtig, diese vor dem Interview gut zu trainieren, damit du im entscheidenden Moment top performen kannst. Hier sind die wesentlichen Fähigkeiten, die du beherrschen solltest, um in den Case-Interviews zu überzeugen und dich von anderen abzuheben.
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Diagramme und Daten in Case-Interviews
In Case-Interviews ist die Interpretation von Charts und Daten eine entscheidende Fähigkeit, die Top-Kandidat:innen von durchschnittlichen Kandidat:innen abhebt. Egal, ob du Markttrends, Kundensegmente oder Finanzkennzahlen analysierst – deine Fähigkeit, schnell datenbasierte Erkenntnisse zu verstehen und zu kommunizieren, kann deinen Erfolg im Interview entscheidend beeinflussen. Im folgenden Leitfaden brechen wir diesen Prozess in drei einfache Schritte auf. Das sollte dir helfen, im Umgang mit Charts und Daten während deiner Interviews zu brillieren. Zwei Arten der Dateninterpretation im Recruiting-ProzessBei der Vorbereitung auf deine Karriere im Consulting wirst du auf zwei Hauptszenarien stoßen, in denen die Interpretation von Daten eine Rolle spielt:Das Lösen spezifischer Tests (wie das McKinsey Solve Game): Dies erfordert präzise Berechnungen und oft auch Kopfrechnen.Die Analyse und Kommunikation von Business-Insights: Dies ist der Kern von Case-Interviews, bei denen du Daten interpretieren, sie in den Kontext des Cases einordnen und die Diskussion vorantreiben musst.Dieser Artikel konzentriert sich auf den zweiten Aspekt: wie du Business-Insights in einem Case-Interview analysierst und kommunizierst.👉 Wenn du deine Fähigkeiten für spezifische Tests verbessern möchtest, schau dir unsere Ressourcen zum McKinsey Solve Game und BCG Online Case an.
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Üben mit Gleichgesinnten
Die Vorbereitung auf Case-Interviews ist ein entscheidender Schritt für den Erfolg in der Beratungsbranche. Diese Interviews sind bekannt für ihre Komplexität und den hohen Anspruch, den sie an die Bewerber:innen stellen. Eine der effektivsten Methoden zur Vorbereitung auf Case-Interviews ist das Üben mit Gleichgesinnten. PrepLounge bietet mit der größten Case-Interview-Community der Welt ausgezeichnete Möglichkeiten, um passende Interviewpartner:innen zum gemeinsamen Üben zu finden. Dieser Artikel beleuchtet, warum das Üben mit Gleichgesinnten sinnvoll ist, wie man die Ressourcen von PrepLounge optimal nutzt und gibt Tipps, wie du das Meiste aus den Probe-Interviews herausholen kannst. Warum das Üben mit Gleichgesinnten für Case-Interviews sinnvoll istDas Üben von Case-Interviews mit Gleichgesinnten bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Zunächst ermöglicht es eine realistische Simulation der Interviewsituation. Da deine Interviewpartner:innen denselben Prozess durchlaufen, können sie authentisch Cases simulieren, was hilft, sich an die Struktur und Dynamik von Case-Interviews zu gewöhnen. Darüber hinaus können Gleichgesinnte wertvolles und konstruktives Feedback geben. Dieses Feedback ist besonders relevant, da es von Personen kommt, die ebenfalls die Herausforderungen von Case-Interviews verstehen und spezifische, relevante Hinweise geben können.Ein weiterer Vorteil ist das wechselseitige Lernen. Durch das Beobachten und Analysieren der Herangehensweise anderer kann man seine eigenen Denkprozesse verfeinern und neue Lösungsstrategien entwickeln. Dies führt zu einem tieferen Verständnis und einer besseren Problemlösungsfähigkeit. Regelmäßiges Üben mit Gleichgesinnten hilft zudem, das Selbstvertrauen zu stärken und Nervosität abzubauen. Je öfter man übt, desto vertrauter wird man mit dem Format und den Erwartungen eines Case-Interviews, was die eigene Performance erheblich verbessern kann. 
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Üben mit Coaches
Wenn du dich auf ein Case-Interview vorbereitest, insbesondere unter Zeitdruck, kann die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Coach deine Erfolgschancen erheblich steigern.💡 Pro Tipp: Auf PrepLounge hast du Zugang zu über 800 (ehemaligen) Berater:innen von führenden Unternehmen wie McKinsey, BCG und Bain, die dir helfen, deine Interviewtechnik zu perfektionieren.
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Schritt 3 - Case-Typen

Erfahre alles über die unterschiedlichen Arten von Cases in Beratungsinterviews und wie du für jede Herausforderung bestens gerüstet bist.
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Market Sizing
Fragen zur Marktgröße werden häufig in Case-Interviews im Consulting gestellt, weil sie eine Mischung aus Logik, Mathematik und gesundem Menschenverstand erfordern. Sie können als eigenständige Frage oder als Teil eines größeren Cases gestellt werden. Bewerber:innen, die sich mit Fragen zur Marktgröße auskennen, können hier richtig punkten. Was sind Market Sizing Cases?Wenn du dich bei Top-Beratungsunternehmen wie McKinsey, BCG oder Bain bewirbst, wirst du um einen Case zur Markteinschätzung kaum herumkommen. Market Sizing Cases gelten als "Back-of-the-Envelope"-Berechnungen, da sie auf der Rückseite eines Briefumschlags durchgeführt werden können. Trotz des Namens werden hier nicht nur Marktgrößen geschätzt, sondern es kann auch nach sonstigen Schätzungen gefragt werden. Wenn du z.B. mit einem britischen Bekleidungshändler über seine Wachstumsstrategie sprichst, könntest du auf einem Umschlag berechnen, wie groß der Online-Kleidungsmarkt ist und zu wieviel Prozent der Händler den Markt bereits durchdringt. Wenn du diese Berechnungen schnell durchführst, bleibt das Gespräch mit dem Kunden im Fluss und du hinterlässt einen guten Eindruck.Du kannst die Frage nach der Marktgröße als eigenständigen Case bekommen (was allerdings seltener vorkommt) oder als Teil einer umfassenderen Problemstellung, wie zum Beispiel einem Markteintritt. Die gute Nachricht: Bei der Frage nach der Marktgröße gibt es kein richtig oder falsch. Der oder die Interviewer:in interessiert sich weniger für die Zahl, die du für den Markt ermittelt hast, als vielmehr für die Herangehensweise, mit der du zu dieser Zahl gekommen bist. Warum werden Market Sizing Cases in Consulting-Interviews gerne genutzt?Market Sizing Cases dienen dazu, deine quantitativen und logischen Fähigkeiten zu testen. Der oder die Interviewer:in möchte herausfinden, ob du gut mit Zahlen arbeitest und ob du in der Lage bist, fundierte Annahmen zu treffen und mit Mehrdeutigkeiten umzugehen. Bei Fragen zur Marktgröße geht es nicht nur um die Größe von Märkten, sondern auch um andere Arten von Schätzungen, z.B. die Anzahl der Golfbälle in einem Jumbo. Wie du vielleicht schon gemerkt hast, ist Mathe bei der Bearbeitung dieser Fragen wichtig, da du keinen Taschenrechner zum Rechnen hast. Am Wichtigsten ist, dass du mit großen Zahlen wie Millionen und Milliarden sowie mit Prozentsätzen umgehen kannst. Dazu später mehr. Wie gehst du bei Market Sizing Cases am besten vor?Nachdem wir nun die Theorie hinter den Market Sizing Cases kennen und ihre Relevanz für dein Case-Interview besprochen haben, schauen wir uns das Vorgehen genauer an.Segmentierung – Das A und O in Market Sizing CasesWenn du dich zu Case-Interviews eingelesen hast, bevor du dich mit Fragen der Marktgröße auseinandergesetzt hast, bist du vielleicht schon auf einige Bereiche gestoßen, in denen eine Segmentierung erforderlich ist. Daten zu segmentieren ist eine wichtige Fähigkeit, die du sowohl als Kandidat:in im Case-Interview als auch in deiner späteren Karriere als Consultant beherrschen musst. Segmentierung bezieht sich im Allgemeinen auf die Aufteilung eines größeren Ganzen in kleinere Teile oder Segmente. Das Prinzip, das du verstehen musst, um dies richtig zu tun, ist das MECE-Prinzip.MECE steht für “mutually exclusive, collectively exhaustive”. Einfach ausgedrückt bedeutet die Aufteilung einer Datengruppe nach dem MECE-Prinzip, dass Untergruppen gebildet werden, die sich nicht überschneiden, insgesamt aber die Gesamtheit der Daten abbilden, d.h. es fehlen keine Daten. Ein Beispiel, das für Fragen der Marktgröße nützlich ist, ist die Aufteilung der Bevölkerung eines Landes in Altersgruppen (da sich Altersgruppen oft unterschiedlich verhalten).Anbei findest du eine Unterteilung zwischen Gruppe 1 in der Altersklasse zwischen 0 und 14 und Gruppe 2 in der Altersklasse zwischen 15 und 64, in Gruppe 3 sind alle über 65:Beachte, dass sich keine der Gruppen überschneidet, sodass kein Alter doppelt gezählt wird, aber auch kein Alter übersehen wird. Da die Bevölkerung nun richtig segmentiert ist, können wir jede Gruppe anders behandeln. Wenn wir die Bevölkerung des Vereinigten Königreichs in die oben genannten Gruppen aufgeteilt hätten, könnten wir die Ausgaben für Kleidung im Online-Handel pro Person in diesen Gruppen schätzen. Der gesunde Menschenverstand lässt vermuten, dass die Ausgaben pro Person in der Gruppe der 0-14-Jährigen geringer sind als in der Gruppe der 15-64-Jährigen. Wir können diese Einschätzung damit begründen, dass die Mehrheit der 0-14-Jährigen ihre Kleidung nicht online kauft. 
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Strategien zum Markteintritt
Der Markteintritt ist eines der wichtigsten Themen in der Beratungsbranche und stellt Berater:innen und Unternehmen vor große Herausforderungen und Chancen. Diese Cases erfordern eine gründliche Analyse und strategische Planung, um neue Märkte erfolgreich zu erschließen.Arten von Markteintritts-CasesMarkteintritts-Cases in der Beratung beinhalten die Analyse und Entwicklung von Strategien für den Eintritt eines Unternehmens in einen neuen Markt. Dazu gehören die Analyse des Marktpotentials, das Verständnis der Wettbewerber und die Bewertung der Risiken und Chancen, die sich aus dem Eintritt in den neuen Markt ergeben. Ziel ist es, dem Unternehmen die beste Vorgehensweise zu empfehlen, um erfolgreich in den neuen Markt einzutreten und dort erfolgreich zu sein.Bei Markteintritts-Cases gibt es häufig zwei verschiedene Arten:Markterschließung: Hier geht es darum, ein bestehendes Produkt oder eine Dienstleistung auf einem neuen Markt einzuführen, auf dem das Unternehmen noch nicht tätig ist. Diese Strategie konzentriert sich darauf, neue Marktchancen zu finden, den lokalen Markt zu verstehen, das Produkt oder die Dienstleistung an den neuen Markt anzupassen und effektive Marketing- und Vertriebsmethoden einzusetzen, um auf dem neuen Markt erfolgreich zu sein.Diversifizierung: Eine Diversifizierung findet statt, wenn ein Unternehmen ein völlig neues Produkt oder eine neue Dienstleistung auf einem neuen Markt einführt. Sie unterscheidet sich von der Markterschließung, da sie das Angebot von Produkten/Dienstleistungen beinhaltet, die möglicherweise nichts mit den aktuellen Produkten oder Zielmärkten des Unternehmens zu tun haben.Markteintritts-Cases sind oft in anderen Casetypen versteckt, wie z. B. in Wachstums- oder Profitabilitätscases. Wenn du in deinem Case Interview beispielsweise mit einem Szenario konfrontiert wirst, wie „Unser Geschäftsmodell stagniert derzeit. Was sollen wir tun?", müssen unbedingt verschiedene strategische Optionen in Betracht gezogen werden, darunter Marktentwicklung oder Diversifizierung, um ein nachhaltiges Wachstum zu erzielen. Orientiere dich an den folgenden sechs SchrittenWenn du diese sechs Schritte befolgst, kannst du systematisch an einen Markteintritts-Case herangehen, eine gründliche Analyse durchführen und strategische Empfehlungen entwickeln, die auf die Ziele des Kunden und den Markt zugeschnitten sind. Diese Schritte dienen als Leitfaden, denke aber immer daran, deine Empfehlungen individuell an den Casetypen und die Situation des Unternehmens anzupassen.1. Formuliere und kläre die Zielsetzung des CasesMit diesem ersten Schritt wird die Grundlage für die Analyse gelegt und sichergestellt, dass die Erwartungen von Kund:innen erfüllt werden. In dieser Phase ist es besonders wichtig, dass du die Gründe und Hintergründe verstehst, warum das Unternehmen in einen neuen Markt eintreten will, ob eine Markterschließungs- oder eine Diversifizierungsstrategie verfolgt werden soll und welche Herausforderungen damit verbunden sind.Höre deshalb genau zu, wenn der oder die Interviewer:in dir den Case vorstellt und mache dir detaillierte Notizen. Beginne mit einer Umschreibung des Problems und kläre alle Fragen mit deinem Gegenüber, um sicherzustellen, dass du das Problem richtig verstanden hast. Nimm dir ruhig ein paar Minuten Zeit, um deine Gedanken zu strukturieren und zu entscheiden, welche Fragen du auf der Grundlage dieser Struktur stellen möchtest. Frameworks wie Porter's Five Forces können dir dabei helfen, deine Gedanken zu strukturieren und systematisch Schlüsselinformationen zu ermitteln. Achte aber immer darauf, dass du Standard-Modelle an die individuellen Umstände des Cases anpasst.2. Verstehe das Unternehmen deines KundenGewinne ein umfassendes Verständnis von dem Klienten, einschließlich seiner Kernkompetenzen, Produkte oder Dienstleistungen, Marktposition und Wettbewerbsvorteilen. Verstehe, warum in den neuen Markt eingetreten werden will und identifiziere die Herausforderungen. Diese Informationen sind wichtig, um am Ende eine fundierte Empfehlung aussprechen zu können.Weitere wichtige Informationen, um festzustellen, ob das Unternehmen für den Eintritt in den Zielmarkt bereit ist, sind:Was sind die derzeitigen Einnahmequellen?Was sind die wichtigsten Stärken und Schwächen des Unternehmens? (SWOT-Analyse)Wie sieht der Produktmix aus? Wie viele und welche Arten von Produktlinien, Marken, Produktvarianten hat das Unternehmen? Wie sieht der Lebenszyklus der einzelnen Produkte aus? Wie eng sind die aktuellen Produkte miteinander verbunden?Wer sind die derzeitigen Kund:innen und wie sind sie segmentiert?Wie sehen die aktuellen Vertriebskanäle aus?Wie sieht die aktuelle finanzielle Situation des Unternehmens aus?3. Verstehe den Markt, der dich interessiertVerstehe den Markt, in den das Unternehmen eintreten möchte, und bewerte die Marktattraktivität. Mithilfe eines strukturierten Ansatzes kannst du ein tieferes Verständnis von dem Markt erlangen, Chancen und Risiken identifizieren und strategische Empfehlungen entwickeln, die auf die Bedürfnisse deines Kunden zugeschnitten sind. Für die Analyse des Zielmarktes dienen die folgenden Schritte als Orientierung:Schätze die Marktgröße: Wenn möglich, beginne mit einer Schätzung der Marktgröße, sofern diese Informationen verfügbar sind. Ist das nicht der Fall, solltest du dich darauf einstellen, die Marktgröße in solchen Fällen selbst zu berechnen.Bewerte die Wachstumsrate: Wie hoch ist die Wachstumsrate des Marktes? Wächst er schnell, ist er stabil oder schrumpft er?Bestimme das Lebenszyklus-Stadium: In welchem Stadium des Lebenszyklus befindet sich der Markt? Aufstrebend, reif, schrumpfend?Identifiziere die Kundensegmente: Wer sind die Kund:innen in diesem Markt und welche spezifischen Bedürfnisse haben sie?Verstehe das Wettbewerbsumfeld: Wer sind die wichtigsten Akteure auf dem Markt? Wie hoch ist ihr Marktanteil? Wodurch zeichnen sie sich aus? Die Porter’s Five Forces können dir dabei helfen, das Wettbewerbsumfeld und die Attraktivität eines Marktes in einem Case Interview zu analysieren.Analysiere Branchentrends und Schlüsseltechnologien: Was sind die aktuellen Trends in der Branche und dem Zielmarkt? Gibt es Entwicklungen in Richtung digitaler Lösungen oder Nachhaltigkeit? Gibt es wichtige Technologien, die den Markt vorantreiben? Wie schnell ändert sich der Markt?4. Bewerte die finanziellen AspekteAnalysiere und bewerte nun die finanziellen Auswirkungen eines Markteintritts in den Zielmarkt. Mithilfe einer Unterteilung der Analyse in Kosten, Ertragspotenziale und Rendite kannst du einen umfassenden und systematischen Ansatz zur Bewertung von Markteintrittsstrategien entwickeln. Diese detaillierte Aufschlüsselung wird dir dabei helfen, die wichtigsten finanziellen Faktoren zu ermitteln und fundierte strategische Entscheidungen zu treffen:Kosten:Markteintrittsbarrieren:Investitionskosten: Berechnung des für den Markteintritt erforderlichen Anfangskapitals.Fixkosten:Infrastruktur: Kosten, die mit dem Aufbau einer physischen oder digitalen Infrastruktur verbunden sind.Personalkosten: Alle Ausgaben, die ein Unternehmen für seine Mitarbeitenden hat.Variable Kosten:Produktionskosten: Kosten, die mit der Höhe der Produktion variieren.Betriebskosten: Tägliche Betriebskosten, einschließlich Versorgungsleistungen und betriebliche Ressourcen.Ertragspotenziale:Produktpreisgestaltung:Erwartete Preisgestaltung: Bestimme den erwarteten Verkaufspreis des Produktes oder der Dienstleistung, die auf dem Markt angeboten werden sollen.Verkaufsmenge:Erwartete verkaufte Einheiten: Schätze die Anzahl der Einheiten, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums verkauft werden sollen.Rentabilitätsrate und Break-Even-AnalyseBreak-Even-Analyse:Zeit bis zum Break-Even: Berechne die Anzahl der Jahre, die der Kunde benötigt, bis die Kosten des Unternehmens gleich den Einnahmen sind.Rentabilitätsrate:Verstehe, dass Geld im Laufe der Zeit einen anderen Wert hat: Bewerte den Kapitalwert (NPV), um festzustellen, wie sich der wechselnde Wert des Geldes auf die Rentabilität der Investitionen auswirkt.5. Entwickle eine EintrittsstrategieWenn du entscheidest, dass der Eintritt in einen neuen Markt eine gute Idee ist, ist es wichtig, eine geeignete Strategie zur Vorgehensweise zu entwickeln. Der Eintritt in einen neuen Markt kann im Allgemeinen auf drei Arten erfolgen:Ganz von vorne anfangen: Eigenständiger Aufbau eines Unternehmens auf dem neuen Markt.Durch ein Joint Venture: Durch eine Partnerschaft mit einem lokalen Unternehmen, um gemeinsam in den neuen Markt einzutreten.Durch Fusionen und Übernahme (M&A): Übernahme und Verschmelzung mit einem bestehenden Unternehmen oder Geschäft auf dem Zielmarkt.Durch die Berücksichtigung der folgenden Faktoren und deren Abstimmung auf die spezifischen Ziele und Umstände des Unternehmens, kann eine fundierte Markteintrittsstrategie für den erfolgreichen Eintritt in einen neuen Markt entwickelt werden:Wettbewerbsvorteil: Kann die gleiche Unternehmensstrategie wie auf dem derzeitigen Markt angewendet werden oder muss das Produkt, das Marketing oder die Vertriebskanäle angepasst werden, um die Kunden zu erreichen?Zeitplan: Lässt sich der Vorteil nutzen, den ein Unternehmen hat, wenn es als erstes mit einem neuen Produkt am Markt erscheint oder sollte erst die Konkurrenz ihr Glück versuchen?Geschwindigkeit des Markteintritts: Lege fest, ob der Fokus zunächst auf einem einzelnen Geschäft oder einer Region liegt oder direkt der gesamte Markt abgedeckt werden soll.Eintrittsmodus: Wie stark wollen sie sich festlegen? Ist eine einfache Exportstrategie sinnvoll, bei der sie schnell wieder aussteigen können, jedoch weniger Kontrolle haben oder eine 100%ige Subventionierung, bei der die Investitionskosten höher sind, das Unternehmen jedoch mehr Kontrolle hat?Organisatorische Struktur der neuen Niederlassung: Soll zentral entschieden werden oder bleibt es den einzelnen Verantwortlichkeiten selbst überlassen?6. Entwickle EmpfehlungenJetzt, da du das Unternehmen, den “alten” und den “neuen” Markt kennst, die Analysen erfolgreich durchgeführt hast und alle Antworten gesammelt hast, fasse diese zusammen und gib eine begründete Empfehlung auf Grundlage der gesammelten Fakten ab. Vergiss nicht, dir einige Minuten Zeit zu nehmen, um deine Antwort zu strukturieren, aber stelle dabei sicher, dass du zuerst die Antwort und dann die Gründe nennst! Nutze das Pyramidenprinzip, um am Ende des Gesprächs eine Schlussfolgerung und angemessene, fundierte Empfehlungen zu formulieren. Zusammenfassung - was bei der Lösung eines Markteintrittsfalls zu beachten istMarkteintrittsfälle sind oft in anderen Case-Typen versteckt, wie z. B. in Wachstums- oder Profitabilitätscases.Es ist wichtig, die Branche des Unternehmens und den Markt, in den der Kunde eintreten möchte, genau zu kennen.Analysiere und identifiziere die wichtigsten finanziellen Faktoren, bevor du eine potenzielle Markteintrittsstrategie entwickelst.Bei der Entwicklung einer Markteintrittsstrategie solltest du individuelle Merkmale und Ziele des Unternehmens berücksichtigen.Stelle sicher, dass du eine fundierte Markteintrittsstrategie präsentierst.Übung macht den Meister oder die Meisterin! Vernetze dich mit Interviewpartner:innen und übt gemeinsam. So erhältst du wertvolles Feedback und verbesserst deine Fähigkeiten deutlich schneller, als wenn du alleine lernst. Du findest zahlreiche Gleichgesinnte auf unserem interaktiven Meeting Board!Du bist auf der Suche nach einem Markteintritts-Case, mit dem du üben kannst?Schau dir unsere umfangreiche Materialsammlung an oder klicke dich durch unsere Case-Sammlung und finde weitere Cases zu dem Thema.
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Wachstumsstrategie
In Case-Interviews wirst du häufig mit der Aufgabe konfrontiert, Strategien zur Umsatzsteigerung für ein Unternehmen zu entwickeln. Dabei ist es entscheidend, eine systematische Analyse vorzunehmen, um fundierte und umsetzbare Empfehlungen geben zu können.Im Folgenden erfährst du, welche wesentlichen Faktoren du berücksichtigen solltest und wie du deine Antwort klar und präzise strukturieren kannst. In diesem Guide zeigen wir dir, wie du Case-Interviews erfolgreich meisterst und überzeugende Wachstumsstrategien entwickeln kannst. Wichtige Faktoren für UmsatzwachstumBei der Entwicklung von Wachstumsstrategien kann der Fokus auf verschiedenen Bereichen liegen. Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die du berücksichtigen solltest: ProdukteProduktmix: Analysiere die Produktpalette und deren Lebenszyklen.Beispiel: Ein Unternehmen, das Kleidung verkauft, könnte sein Sortiment um Sportbekleidung erweitern, um eine breitere Zielgruppe anzusprechen und zusätzliche Umsatzquellen zu erschließen.Marktwachstum: Prüfe die Wachstumsrate der Branche.Beispiel: Wenn der Markt für nachhaltige Mode wächst, könnte ein Unternehmen, das sich auf nachhaltige Produkte spezialisiert hat, seine Marktanteile durch gezielte Expansion ausbauen.Kundenzufriedenheit: Berücksichtige, wie zufrieden die Kunden mit den Produkten sind.Beispiel: Ein Smartphone-Hersteller könnte durch regelmäßige Umfragen zur Kundenzufriedenheit wertvolle Einblicke gewinnen und Produktverbesserungen vornehmen, um die Kundenbindung zu stärken.PreisPreisvergleich: Vergleiche die Preise mit denen der Konkurrenz.Beispiel: Ein Elektronikhersteller könnte seine Preise mit denen von Konkurrenzmarken vergleichen, um wettbewerbsfähiger zu bleiben und Preisstrategien anzupassen.Preissensibilität: Bestimme, wie empfindlich Kunden auf Preisänderungen reagieren.Beispiel: Ein Luxusgüterhersteller könnte untersuchen, wie Preisänderungen die Nachfrage nach seinen Produkten beeinflussen, um Preisanpassungen zu optimieren und die Preisstrategie zu verfeinern.MarketingMarketingstrategien: Beurteile die Effektivität der aktuellen Marketingkanäle.Beispiel: Ein Online-Händler könnte durch gezielte Social-Media-Kampagnen und Influencer-Marketing seine Reichweite erhöhen und den Umsatz steigern.Konkurrenzanalyse: Analysiere die Marketingstrategien der Wettbewerber.Beispiel: Ein Lebensmittelhersteller könnte die Werbestrategien der Wettbewerber analysieren und durch innovative Marketingideen hervorstechen, um Marktanteile zu gewinnen.FinanzenVerfügbare Mittel: Überprüfe das Budget für Wachstumsinitiativen.Beispiel: Ein Start-up könnte prüfen, wie viel Budget für Produktentwicklung und Marketing zur Verfügung steht, um gezielte Investitionen in Wachstumsinitiativen zu planen.Aktionärserwartungen: Berücksichtige die Erwartungen der Aktionäre.Beispiel: Ein börsennotiertes Unternehmen könnte strategische Maßnahmen entwickeln, um den Erwartungen der Aktionäre an Umsatzwachstum und Rentabilität gerecht zu werden und damit das Vertrauen der Investoren zu stärken. Hauptansätze zur UmsatzsteigerungFür die Umsatzsteigerung gibt es zwei Hauptansätze: organisches und anorganisches Wachstum.Organisches Wachstum umfasst die Erweiterung der Vertriebskanäle, um neue Verkaufswege zu erschließen und in neue geografische oder demografische Märkte vorzudringen. Darüber hinaus können gezielte Marketingkampagnen gestartet und bestehende Kampagnen optimiert werden, während die Erweiterung der Produktlinien durch die Einführung neuer Produkte sowie die Verbesserung der Kundenbindung durch Stärkung der Kundenbeziehungen und -loyalität wichtige Elemente darstellen.Anorganisches Wachstum hingegen setzt auf Übernahmen, um schnell neue Märkte oder Produkte zu erschließen. Zudem können Fusionen und strategische Partnerschaften eingegangen werden, um Synergien zu nutzen und das Wachstum gezielt zu beschleunigen. Fazit: Erfolgreiche Wachstumsstrategien für Consulting CasesIn Case-Interviews ist es entscheidend, die richtigen Wachstumsstrategien zu identifizieren. Eine detaillierte Analyse der Produkte, Preise, Marketingaktivitäten und finanziellen Mittel hilft dir dabei, sowohl organische als auch anorganische Wachstumsansätze effektiv zu nutzen. Mit einer strukturierten und fundierten Herangehensweise kannst du überzeugende und umsetzbare Lösungen präsentieren. Viel Erfolg bei der Vorbereitung und Durchführung deiner Case-Interviews!Du hast eine Frage zu Wachstumsstrategie-Cases, die wir bisher nicht im Artikel behandelt haben? Kein Problem! Stelle sie einfach unseren erfahrenen Coaches in unserem Consulting Q&A.In unserer Case Library erwarten dich nicht nur Case Studys zur Wachstumsstrategie, sondern auch zahlreiche andere relevante Themen wie Marktanalyse, Markteintritt, Restrukturierung und vieles mehr. Schau doch mal rein! 🚀
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M&A-Cases
M&A-Cases sind im Management Consulting recht häufig vertreten, insbesondere für Kandidat:innen, die sich auf Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt auf Strategie, Corporate Finance oder Fusionen und Übernahmen bewerben. Obwohl sie nicht die Mehrheit der Cases ausmachen, werden sie häufig verwendet, um deine Fähigkeit zur strategischen Denkweise, zur Analyse finanzieller Daten und zum Verständnis der Auswirkungen komplexer Geschäftsentscheidungen zu bewerten. 💡 Was sind M&A Cases?In einem M&A-Case analysierst du, ob eine Fusion, Übernahme oder Veräußerung für ein Unternehmen sinnvoll ist. Dazu betrachtest du Marktbedingungen, Finanzkennzahlen, Wettbewerb und strategische Synergien, um eine fundierte Empfehlung abzugeben.Oft führen auch Wachstumsstrategien zu M&A-Fragen. Unternehmen mit Kapitalüberschuss suchen beispielsweise nach Übernahmen zur Expansion – sei es durch vertikale Integration (Lieferanten oder Abnehmer), horizontale Integration (Wettbewerber) oder Diversifikation. Entscheidend ist dabei, dass der Deal den Unternehmenswert steigert und kulturell passt.Ein typisches M&A-Case-Beispiel:"Ihr Kunde, eine mittelgroße Einzelhandelskette, überlegt, einen kleineren Wettbewerber zu übernehmen, um die Marktpräsenz zu erweitern und profitabler zu werden. Analysieren Sie die strategische Begründung, finanzielle Auswirkungen und geben Sie eine Empfehlung ab. Welche Faktoren würden Sie berücksichtigen?" Wie kannst du einen M&A-Case angehen - Key Areas zur AnalyseZunächst einmal gibt es keinen standardisierten Ansatz und auch kein vorgefertigtes Framework, das du für alle M&A-Cases (oder Cases im Allgemeinen) verwenden kannst. Es ist absolut entscheidend, dass du die einzigartige Situation deines Kunden verstehst und eine maßgeschneiderte Lösung für die dir zugewiesene Aufgabe entwickelst.Um dir bei deiner Vorbereitung zu helfen, haben wir die wichtigsten Bereiche für die Analyse eines M&A-Cases zusammengefasst. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass du gebeten wirst, alle davon abzudecken. Das wäre einfach zu viel für ein 30-40-minütiges Case-Interview, daher wird der Interviewer oder die Interviewerin normalerweise den Fokus auf einen oder zwei Aspekte der Analyse legen und dich dazu anleiten, tiefer einzutauchen.Es ist auch möglich, dass dein M&A-Case nicht die Frage klärt, ob ein Deal angestrebt werden sollte oder nicht, sondern sich vielmehr auf Probleme im Prozess der Post-Merger-Integration konzentriert. Daher ist es absolut entscheidend, dass du während des Case-Prompts aufmerksam zuhörst, dich vergewisserst, dass du das Problem und das Ziel des Kunden richtig verstanden hast, und deine Herangehensweise entsprechend anpasst. 1. Verstehe das Unternehmen deines Kunden.Bevor du in deine M&A-Analyse einsteigst, musst du zunächst das Unternehmen deines Kunden verstehen. In welcher Branche ist der Kunde tätig? Welches Produkt oder welche Dienstleistung bietet er an? Wer sind die wichtigsten Kundensegmente und wie ist das Unternehmen strukturiert? Besitzt der Kunde weitere Geschäftsbereiche, die im Rahmen eines M&A-Deals Synergiepotenziale bieten könnten?Wenn du das Geschäftsmodell deines Kunden wirklich verstanden hast, wird es dir viel leichter fallen, eine Struktur für deine M&A-Analyse zu entwickeln. Schon die Frage, ob du einen Hersteller oder einen Dienstleister berätst, wird dir helfen, solide Hypothesen über die Ziele des Deals aufzustellen. Für ein Dienstleistungsunternehmen kann der Zugang zu Talenten ein offensichtliches Ziel für den Erwerb einer Firma sein, während ein Hersteller möglicherweise eher an der Schaffung von Kostensynergien durch vertikale Integration interessiert ist. Aber sei vorsichtig und ziehe solche Schlussfolgerungen nicht zu leichtfertig. Du musst die individuelle Situation deines Kunden verstehen, um wertvolle individuelle Ratschläge geben zu können. 2. Verstehe die Ziele des M&A-Deals.Beginne damit, die Ziele des M&A-Deals zu klären. Analog zum Einkauf im Lebensmittelgeschäft kann M&A im Allgemeinen als "Kaufentscheidung" betrachtet werden. Wir wissen, dass ein Verbraucher zuerst das "Bedürfnis" hat, ein Produkt zu kaufen. Es gibt verschiedene Ziele, die ein Unternehmen bei der Verfolgung eines M&A-Deals haben kann, und das Verständnis der strategischen Begründung hinter dem Erwerb ist entscheidend. Schauen wir uns potenzielle Gründe für M&A-Deals an:Strategische Übernahmen zielen im Allgemeinen darauf ab, die Marktposition zu verbessern und Wachstumschancen zu realisieren. Das Betreten neuer geografischer Märkte oder Branchen, die Diversifizierung in neue Produktlinien oder das Erreichen neuer Kundensegmente sind gängige Möglichkeiten, um die Marktreichweite zu erweitern und die Marktposition zu stärken.Defensive Übernahmen, auch als "defensive Fusionen" bekannt, beziehen sich auf strategische Maßnahmen eines Unternehmens, um sich proaktiv gegen potenzielle Bedrohungen oder Risiken zu schützen. Diese Übernahmen werden typischerweise verfolgt, um die Wettbewerbsposition des Unternehmens zu sichern und spezifische Schwachstellen zu reduzieren. Ein Beispiel für eine defensive Übernahme wäre der Kauf oder die Fusion mit Wettbewerbern in der Branche, um den Markt zu konsolidieren und die Markteintrittsbarrieren zu erhöhen. Durch die Beseitigung von Rivalen oder die Reduzierung des Wettbewerbsdrucks kann das übernehmende Unternehmen seine Marktbeherrschung und Preissetzungsmacht schützen.Synergien und Wertschöpfung sind ebenfalls häufige Gründe für M&A-Deals. Die Kombination von Geschäftstätigkeiten, die Reduzierung von doppelten Funktionen und die Optimierung von Prozessen können zu Kosteneinsparungen und operativen Effizienzgewinnen führen. Dies umfasst auch die Integration von Lieferanten oder Distributoren in die Wertschöpfungskette, um die Effizienz der Lieferkette zu verbessern, von Skaleneffekten zu profitieren und zusätzliche Margen zu realisieren. Wert kann auch entstehen, wenn starke Marken verschmolzen werden und die Marktrelevanz der Marke erhöht wird.Während die meisten Fusionen und Übernahmen mit mittel- bis langfristigen Zielen bewertet werden, sind auch Opportunity-Driven-M&A-Deals eine Option. Wenn ein Unternehmen aufgrund ineffektiver Geschäftsführung oder eines ungünstigen Marktes unterbewertet ist, kann es für einen Käufer, der die Macht hat, es auf seinen potenziellen Wert zurückzubringen, zu einem attraktiven Übernahmeziel werden.Es wird deutlich, dass die Gründe für M&A-Deals vielfältig sind und es unmöglich ist, sie alle aufzulisten. Wenn du die Ziele deines Kunden identifizierst, beginne high level und gehe tiefer in die Analysen, wenn du vom Interviewer das Feedback erhältst, dass du auf dem richtigen Weg bist. Achte dabei darauf, dass du deine Hypothesen und dein logisches Denken klar kommunizierst.💡 Prep-Tipp: M&A-Deals werden regelmäßig in Wirtschaftsnachrichten gemeldet, daher kann es hilfreich sein, diesen zu folgen, um ein besseres Verständnis für die Gründe hinter M&A-Deals und die damit verbundenen Herausforderungen zu entwickeln. 3. Analysiere die Zielbranche.Sobald klar ist, warum der Kunde daran interessiert ist, ein bestimmtes Unternehmen zu erwerben, beginne damit, die Branche zu betrachten, in die der Kunde investieren möchte. Diese Analyse ist entscheidend, da der Branchenausblick die Fähigkeit des Targets, in ihr zu agieren, überstrahlen könnte. Zum Beispiel können kleine/unrentable Targets in einem wachsenden Markt genauso attraktiv sein wie großartige Targets in einem sterbenden Markt unattraktiv sein können.Potenzielle Fragen zur Bewertung sind:Wie groß ist der Markt?Wie sehen die Wachstumszahlen des Marktes aus?Kann der Markt segmentiert werden, und spielt das Target nur in einem der Segmente des Marktes?Was ist der Fokus? Handelt es sich um einen Markt mit hohem Volumen/niedrigen Margen oder um einen Markt mit niedrigem Volumen/hohen Margen?Gibt es Eintrittsbarrieren?Wer sind die wichtigsten Wettbewerber auf dem Markt?Wie profitabel sind die Wettbewerber?Welche möglichen Bedrohungen gibt es?Porters Five-Forces-Modell kann ein guter Ausgangspunkt für eine strukturierte Marktanalyse sein, aber verwende dieses Framework nicht so, wie es ist (und erwähne niemals seinen Namen im Interview; stell dir vor, was passieren würde, wenn ein Unternehmen McKinsey für eine Marktanalyse bezahlen würde und der Berater oder die Beraterin mit einem Tagessatz von 3.000 € mit Porters Five-Forces zurückkäme). Verstehe das Framework als hilfreiches Werkzeug und passe es an das individuelle Szenario und die Marktbedingungen an, mit denen dein Kunde konfrontiert ist. 4. Analysiere das Zielunternehmen.Nach der Analyse der Zielbranche verstehe das Zielunternehmen. Versuche, seine Stärken und Schwächen zu bestimmen (siehe SWOT-Analyse) und führe eine finanzielle Bewertung durch, um die Attraktivität des potenziellen Targets zu bestimmen. Du berechnest technisch gesehen den NPV des Unternehmens, aber diese Berechnung wird höchstwahrscheinlich nicht im Case-Interview gefragt werden. Es ist jedoch wichtig, das Wissen darüber zu haben, wann es verwendet wird (z. B. Finanzbewertung). Die folgenden Informationen können analysiert werden, um die Attraktivität des Targets zu bestimmen:Der Marktanteil des UnternehmensDie Wachstumszahlen des Unternehmens im Vergleich zu denen der WettbewerberDie Rentabilität des Unternehmens im Vergleich zu der der WettbewerberWie können die aktuellen Geschäfte des Kunden Umsätze und Rentabilität aus dem zu erwerbenden Geschäft nutzen (Stichwort Synergien)?Besitzt das Unternehmen relevante Patente oder andere nützliche immaterielle Vermögenswerte?Welche Teile des zu erwerbenden Unternehmens können von Synergien profitieren?Die Schlüsselkunden des UnternehmensBewertungWie viel verlangt das Zielunternehmen für seinen Kaufpreis, und ist es fair (siehe Kosten-Nutzen-Analyse)?Kann sich das übernehmende Unternehmen die Bewertung leisten?Finanzbewertung umfasst im Allgemeinen Branchen- und Unternehmensanalyse. 5. Analysiere die Durchführbarkeit des M&A-Deals.Schließlich solltest du die Durchführbarkeit des Deals untersuchen. Untersuche die Herausforderungen und Risiken, die mit dem Deal verbunden sind, und erhalte ein klareres Bild der konkreten Bedingungen für eine potenzielle Übernahme oder Fusion.Wichtige Fragen hierbei sind:Ist das Zielunternehmen überhaupt für einen Erwerb oder eine Fusion offen? Wenn nicht, kann die Konkurrenz es übernehmen?Stehen ausreichend Mittel zur Verfügung (werfe einen Blick auf die Bilanz oder die Cashflow-Rechnung)? Besteht die Möglichkeit, bei unzureichenden Mitteln durch Darlehen usw. Mittel aufzubringen?Hat der Kunde Erfahrung in der Integration von erworbenen Unternehmen? Könnte eine Fusion organisatorische/managementbezogene Probleme für den Kunden darstellen?Gibt es andere Risiken im Zusammenhang mit einer Fusion? (Denke zum Beispiel an politische Implikationen und Risiken des Scheiterns, wie bei der gescheiterten Fusion von Daimler und Chrysler.) 6. Gib eine Empfehlung ab.Am Ende deiner Analyse gib deinem Kunden eine solide Empfehlung, was zu tun ist. Beginne Answer first: Soll der Kunde das Zielunternehmen erwerben oder nicht? Soll eine Fusion angestrebt werden oder nicht? Gehe dann auf die Gründe ein und strukturiere deine Empfehlung logisch. In den meisten Fällen werden drei Argumente zur Unterstützung deiner Empfehlung eine gute Anzahl sein. Priorisiere sie und kommuniziere sie prägnant.Aber beachte: Obwohl du am Ende deines Cases eine klare Empfehlung geben möchtest, sind Antworten auf M&A-Fragen in der Regel komplexer als ein einfaches "Ja" oder "Nein". Wenn du in deinem Interview glänzen möchtest, zeige, dass du dir der Risiken und Herausforderungen bewusst bist, die die Entscheidung deines Kunden mit sich bringen kann. Erwähne sie kurz und gib einen Ausblick auf weitere Analysen, die du durchführen würdest, um deine Empfehlung zu bestätigen. 
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Bewertungs-Cases
Die Bewertung eines Unternehmens ist ein wichtiger Skill im Consulting. Egal, ob du ein Übernahmeziel analysierst oder den Wert eines bestimmten Assets einschätzen sollst, eine strukturierte Vorgehensweise ist essenziell. Auch wenn in Case-Interviews selten eine vollständige Unternehmensbewertung verlangt wird, können Fragen auftauchen wie: "Wie viel würdest du für Unternehmen XY zahlen?" oder "Ist der angebotene Preis gerechtfertigt?" Aber wie gehst du in solchen Fällen vor? Schauen wir uns das genauer an. Die gängigsten Bewertungsmethoden sind der Discounted Cash Flow (DCF) und das Branchen-MultiplikatorverfahrenIn Case-Interviews geht es vor allem darum, deine Denkweise und Strukturierungsfähigkeit zu testen – nicht darum, eine detaillierte Finanzbewertung durchzuführen. Statt eine präzise Berechnung anzustellen, sollst du den Wert eines Unternehmens, Produkts, Patents oder einer Dienstleistung grob einschätzen – oft mit nur wenigen Informationen. Entscheidend ist, dass deine Bewertung logisch und gut begründet ist, nicht dass sie auf den Cent genau stimmt.Discounted-Cashflow-MethodeDie erste Bewertungsmethode ist die Discounted-Cash-Flow-Methode. Diese Methode zeigt, wie viel Geld du zu einem bestimmten Zinssatz auf deinem Sparkonto haben würdest, um den gleichen jährlichen Cashflow zu erhalten, den das zu bewertende Unternehmen erwirtschaftet. Hierfür teilst du die prognostizierten jährlichen Cashflows durch einen Diskontierungssatz (oder Zinssatz). Natürlich wird der Abzinsungssatz deines Sparkontos viel niedriger sein als der einer Investition in ein Unternehmen. Das liegt daran, dass das Risiko, das du eingehst, wenn du dein Geld auf einem Sparkonto anlegst, viel geringer ist als das Risiko einer Investition in ein Unternehmen.👉 Wenn du mehr über die Discounted Cash Flow (DCF)-Methode wissen willst, schau dir unser Kapitel zum Kapitalwert (NPV) an.Branchenmultiplikator-MethodeDie Branchenmultiplikatoren-Methode ermöglicht eine relative Bewertung eines Unternehmens, indem es mit vergleichbaren Firmen aus derselben Branche verglichen wird. Sie ist besonders nützlich, wenn der Unternehmenswert nicht allein durch finanzielle Erträge bestimmt wird, sondern auch immaterielle Faktoren wie Markenstärke oder Kundenbindung eine Rolle spielen.Fußballvereine sind beispielsweise oft überbewertet, wenn man nur ihre direkten Einnahmen betrachtet. Ihr tatsächlicher Wert ergibt sich zusätzlich aus Faktoren wie Markenbekanntheit, Fanbasis und Sponsoring-Potenzial. In solchen Fällen eignet sich die Branchenmultiplikatoren-Methode besonders gut.So funktioniert die Methode:Relevante Kennzahl wählen – z. B. Umsatz, EBITDA oder Buchwert.Branchenmultiplikator bestimmen – den Durchschnittswert vergleichbarer Unternehmen berechnen.Unternehmenswert schätzen – die gewählte Kennzahl mit dem Branchenmultiplikator multiplizieren.Praxisbeispiel: Preis-Buchwert-Verhältnis (P/B)Ein Unternehmen besitzt Vermögenswerte im Wert von 200 Millionen, wird aber für 100 Millionen verkauft. Das ergibt ein Preis-Buchwert-Verhältnis von 0,5 (100M ÷ 200M). Berechnet man diesen Wert für mehrere vergleichbare Unternehmen und bildet den Durchschnitt, erhält man den typischen Branchenmultiplikator.Weitere gängige Multiplikatoren:Preis-Gewinn-Verhältnis (P/E)EV/EBITDA-MultiplikatorDa in Case-Interviews keine detaillierten Bewertungen gefragt sind, musst du keine exakten Branchenwerte auswendig lernen. Ein grober Richtwert kann jedoch helfen:Typischer Branchenmultiplikator: EBITDA × 10Übliche Diskontsätze: 3 % (Inflationsniveau) bis 20 % (hochriskante Investments) Deine Learnings für Bewertungs-CasesVerwende die Discounted-Cashflow-Methode (DCF), um ein Unternehmen ausschließlich auf der Grundlage seiner erwarteten Gewinne zu bewerten.Überprüfe mit der Branchen-Multiplikatormethode, ob die DCF-Bewertung angemessen ist. Manchmal müssen auch andere Aspekte wie Markenwert, Kundentreue, Verbindlichkeiten usw. berücksichtigt werden.Es gibt verschiedene Arten von Branchenmultiplikatoren, aus denen du wählen kannst. Für eine präzisere Bewertung wähle mehrere Arten von ihnen.Übe jetzt M&A-Cases mit Bewertungen:
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Profitabilitäts-Cases
In Vorstellungsgesprächen für Positionen in der Unternehmensberatung treten verschiedene häufige Case-Typen auf. Profitabilitäts-Cases gehören zu den häufigsten. Diese Cases erfordern einen strukturierten Ansatz, analytisches Denken und ein tiefes Verständnis der Grundlagen des Geschäftsmodells. Schauen wir uns an, was Profitabilitäts-Cases tatsächlich sind und wie du sie erfolgreich meisterst. Profitabilitäts-Cases – Der Hauptgrund für die meisten BeratungsprojekteEiner der häufigsten Gründe, warum Unternehmen Beratungsfirmen mit ihren Projekten beauftragen, ist, dass sie mit ihrer Profitabilität zu kämpfen haben. Als Berater:in musst du die zugrunde liegenden Probleme diagnostizieren, potenzielle Lösungen entwickeln und Maßnahmen empfehlen, um die Profitabilität zu verbessern.Als Bewerber:in in einem Case-Interview ist die Aufgabe im Grunde genommen die gleiche, aber im kleineren Maßstab. Die gute Nachricht ist: Sobald du die grundlegende Struktur von Profitabilitäts-Cases verstanden hast, kannst du sie unabhängig von der Branche oder dem konkreten Geschäftsszenario lösen. Das zugrunde liegende Konzept ist immer dasselbe und nicht sehr schwierig.Profitabilitätsprobleme entstehen immer durch sinkende Umsätze, steigende Kosten oder eine Kombination aus beidem. So einfach ist das. Deine Aufgabe ist nun die folgende: Führe eine strukturierte und quantitative Analyse der Daten durch, um das Problem zu isolieren, und finde eine vielversprechende Lösung.In den meisten Cases kannst du das Profitabilitäts-Framework verwenden, um das Problem zu strukturieren, aber achte darauf, es nicht blind anzuwenden, sondern das konkrete Problem zu verstehen und Anpassungen vorzunehmen, wie es im konkreten Geschäftsszenario erforderlich ist. Das Profitabilitäts-Framework – Ein grundlegendes Werkzeug zur Strukturierung deines Profitabilitäts-CasesDas Profitabilitäts-Framework ist ein grundlegendes Werkzeug zur Herangehensweise an Profitabilitäts-Cases. Es ist im Grunde ein Problembaum (auch Issue Tree oder Treiberbaum genannt), der die Profitabilität in ihre Hauptkomponenten zerlegt: Umsätze und Kosten. Zunächst ist diese Gleichung ziemlich einfach und überhaupt nicht kompliziert. Als nächstes ist es deine Aufgabe, jeden Teil der Gleichung zu verstehen und die Ursache für den sinkenden Gewinn zu identifizieren. Es könnte drei Gründe geben:Die Umsätze sind zurückgegangen.Die Kosten sind gestiegen.Die Umsätze sind zurückgegangen und die Kosten sind gestiegen. (Vergewissere dich immer, dass du diese Option im Kopf behältst. Es passiert ziemlich leicht, dass Bewerber:innen entweder Umsatz- oder Kostenprobleme als das größte Problem identifizieren, sich komplett auf eine Seite des Problembaums konzentrieren und dann vergessen, wieder herauszuzoomen, um sich das Gesamtbild anzusehen und auch die andere Seite der Gleichung zu berücksichtigen.)Die erste Frage, auf die du eine Antwort bekommen musst, lautet also: „Sind die Umsätze gesunken?“, „Sind die Kosten gestiegen?“, oder „Sind die Umsätze gesunken und die Kosten gestiegen? Und wenn ja, welches ist das größere Problem?“ Immer wenn du die Information bekommst, dass sich etwas im Zeitverlauf geändert hat: Quantifiziere es! Frage, um wie viel und in welchem Zeitraum. Abhängig von der Antwort weißt du, auf welcher Seite deines Profitabilitätsbaums du deine Analyse starten musst. Beginne immer mit dem relevantesten Treiber (Pareto-Prinzip).💡 Pro-Tipp: Wenn du versuchst herauszufinden, wo du deine Analyse starten sollst, denke daran, wie ein Consultant zu kommunizieren. Ein Bainie würde nicht zum Kunden gehen und direkt fragen „Sind Ihre Umsätze gesunken?“, sondern eher eine Frage formulieren wie „Wie haben sich Ihre Umsätze in den letzten fünf Jahren entwickelt?“. Es ist möglich, dass dein:e Interviewer:in daraufhin eine Tabelle mit dir teilt, die nicht nur Umsatzinformationen enthält, sondern auch wertvolle Einblicke in Produktlinien, geografische Regionen oder andere relevante Daten, die du während des Cases verwenden kannst. Szenario 1: Die Umsätze sind zurückgegangen.Nehmen wir an, das Profitabilitätsproblem rührt von sinkenden Umsätzen her. Es gibt viele potenzielle Gründe dafür und du musst herausfinden, welcher zutrifft, um eine Lösung zu finden. Das wichtigste für deine Analyse: Bleibe zu jeder Zeit strukturiert.1. Verstehe, wie das Unternehmen Umsätze generiert.Um deine Analyse der sinkenden Umsätze zu strukturieren, musst du das Geschäftsmodell des von dir beratenen Unternehmens verstehen. Beantworte also die Fragen: Wie erzielt dieses Unternehmen Umsätze? Wie setzt sich der Umsatz zusammen? Welche Komponente des Umsatzes ist zurückgegangen? Ein gutes Verständnis für das Geschäftsmodell deines Kunden ist absolut entscheidend für deine Umsatzanalyse. Erst wenn du weißt, welche Produkte das Unternehmen verkauft und welche Kunden es bedient, wirst du in der Lage sein, solide Ratschläge dazu zu geben, wie Profitabilitätsprobleme gelöst werden können.2. Zerlege den Umsatz in seine einzelnen Bestandteile.Sobald du das allgemeine Business Model deines Kunden verstanden hast, kannst du weitermachen und den Umsatz in seine Bestandteile zerlegen. Abhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens kann sich die Gleichung unterscheiden. Schauen wir uns einige Beispiele je nach verschiedenen Branchen an: Fertigungs- und EinzelhandelsbrancheUmsatz = Anzahl der verkauften Einheiten × Verkaufspreis pro EinheitAnzahl der verkauften Einheiten: Die Gesamtmenge der hergestellten oder an Kunden verkauften Produkte.Verkaufspreis pro Einheit: Der Preis, zu dem jede Produkteinheit an Distributoren, Einzelhändler oder Kunden verkauft wird.Dienstleistungen auf Abonnementbasis (z.B. Streaming-Dienste, Software as a Service)Umsatz = Anzahl der Abonnenten × monatliche AbonnementgebührAnzahl der Abonnenten: Die Gesamtzahl der Kund:innen, die den Dienst abonniert haben.Monatliche Abonnementgebühr: Der Betrag, der jedem Abonnenten monatlich in Rechnung gestellt wird.E-Commerce-BrancheUmsatz = Anzahl der Transaktionen × durchschnittlicher TransaktionswertAnzahl der Transaktionen: Die Gesamtzahl der von Kund:innen aufgegebenen Bestellungen.Durchschnittlicher Transaktionswert: Der durchschnittliche Betrag, den Kund:innen pro Transaktion ausgeben.Werbebranche (z.B. Digitale Werbung, Printmedien)Umsatz = Impressionen oder Klicks × Kosten pro Impression oder KlickImpressionen oder Klicks: Die Gesamtzahl der Anzeigenaufrufe oder Klicks durch Benutzer.Kosten pro Impression oder Klick: Die Kosten, die Werbetreibenden für jede generierte Impression oder jeden Klick in Rechnung gestellt werden.Gastgewerbe (z.B. Hotels, Restaurants)Umsatz = Anzahl der belegten Zimmer oder Sitzplätze × durchschnittlicher Zimmerpreis oder MahlzeitenpreisAnzahl der belegten Zimmer oder Sitzplätze: Die Gesamtzahl der von Gästen gebuchten Zimmer oder belegten Sitzplätze.Durchschnittlicher Zimmerpreis oder Mahlzeitenpreis: Der durchschnittliche Preis pro Zimmer oder Mahlzeit.Es wird offensichtlich, dass es keine Standardlösung für eine Umsatzanalyse gibt. Du musst deinen Ansatz an das Geschäftsmodell und die Bedürfnisse des Kunden anpassen.3. Analysiere die einzelnen Komponenten des Umsatzmodells.Sobald du ein klares Bild davon hast, woraus der Umsatz deines Kunden besteht, kannst du deine Analyse fortsetzen, indem du dich auf die Komponente der Gleichung konzentrierst, die das Problem zu sein scheint. Wenn dein Kunde zum Beispiel ein Hersteller mit sinkenden Umsätzen ist, solltest du herausfinden, ob die Anzahl der verkauften Einheiten abgenommen hat oder der Verkaufspreis pro Einheit gesenkt wurde (oder eine Kombination aus beidem).Wenn die Anzahl der verkauften Einheiten abgenommen hat, solltest du eine weitere Analyse der Gründe dafür durchführen. Diese können vielfältig sein, also achte darauf, strukturiert zu bleiben und Segmentierung zu verwenden, um die eigentliche Ursache des Problems herauszufinden. Die von dir verwendete Segmentierung muss auf den vorliegenden Case zugeschnitten sein. Teile dem Interviewer oder der Interviewerin deine Gedanken mit und führe ihn oder sie durch den Case. Auf diese Weise erhältst du normalerweise wertvolle Hinweise, in welche Richtung du gehen sollst. Beispiele für Segmentierungen sind:Produktsegmentierung: Produkttypen? Preiskategorien? Verpackungsgrößen?Kundensegmentierung: Kleine / mittelständische / große Unternehmen? Altersgruppen? Geschlecht? Einkommensgruppen?Marktsegmentierung: Geografische Regionen? Branchen?Channel-Segmentierung: Vertriebskanäle?Wenn du den größten Treiber des Problems gefunden hast, musst du oft zu einem qualitativeren Framework (zum Beispiel den 4 Cs) wechseln, um die zugrunde liegende Ursache zu finden. Zum Beispiel: Wenn du weniger Umsatz hast, aber der Preis gleich ist und die verkauften Einheiten gesunken sind, musst du herausfinden, warum. Gibt es einen neuen Konkurrenten auf dem Markt? Hast du Qualitätsprobleme oder hast du eine Marketinginitiative gestoppt, die du Jahre vor diesem Rückgang betrieben hast?Dasselbe Verfahren gilt, wenn sich das Preisniveau als das Problem für sinkende Umsätze herausstellt. „Lass uns die Preise erhöhen“ mag eine einfache Empfehlung sein, aber höchstwahrscheinlich zu einfach, um wertvoll zu sein. Es ist entscheidend zuerst zu verstehen, warum die Preise gesunken sind und auch hier können die Gründe vielfältig sein. Achte darauf, einen strukturierten Ansatz zu verwenden, um das genaue Problem zu lokalisieren. Mögliche Gründe für sinkende Preise können sein:Intern:Erhöhtes Angebot: Überproduktion oder überschüssige Lagerbestände können zu rabattierten Preisen führen, um den Bestand abzubauen.Wettbewerbspreisgestaltung: Aggressive Preisstrategien von Mitbewerbern können Unternehmen zwingen, die Preise zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben.Extern:Preisempfindlichkeit der Kunden: Veränderungen in der Preisempfindlichkeit der Kunden und im Kaufverhalten können die Nachfrage und die Preisstrategien beeinflussen.Marktsättigung: Zunehmender Wettbewerb und Marktsättigung können zu Preiskriegen und einem Abwärtsdruck auf die Preise führen.Wirtschaftliche Bedingungen: Wirtschaftsabschwünge oder Rezessionen können die Kaufkraft der Verbraucher und die Nachfrage nach Produkten beeinflussen.Wechselkurse: Schwankungen der Wechselkurse können Import-/Exportpreise und die Gesamtkostenstruktur beeinflussen.Es überrascht vielleicht nicht, dass es auf der Suche nach den Gründen für das Umsatzproblem deines Kunden am wichtigsten ist, strukturiert zu bleiben. Stelle solide Hypothesen auf, überprüfe sie im Dialog mit deinem Interviewer und validiere sie mit den Daten, die dir während des Gesprächs zur Verfügung gestellt werden. Das erfordert Flexibilität und Spontaneität, daher wird dir das Auswendiglernen von Frameworks dir hier nicht helfen. Es ist wichtig, die Denkweise eines Consultants zu internalisieren und Cases mit Gleichgesinnten zu lösen, um sie in die Praxis umzusetzen.👉 Um Gleichgesinnte zum gemeinsamen Casen zu finden, wirf einen Blick auf unser Meeting-Board und akzeptiere einfach eine der offenen Einladungen.4. Gib fundierte Empfehlungen, um die Profitabiltität wieder auf Kurs zu bekommen.Sobald du das Problem erfolgreich eingegrenzt hast, gibt es noch eine letzte Sache, die du tun musst: Entwickle Maßnahmen, um deine Profitabilität wieder auf Kurs zu bringen. In Szenario 1 handelt es sich dabei wahrscheinlich um Maßnahmen zur Verbesserung deiner Umsätze (was auch den Gesamtwert deines Unternehmens erhöht), aber es besteht eine geringe Chance, dass du zu diesem Zeitpunkt deines Cases noch einmal das Gesamtbild betrachten und auch Kosteneinsparmaßnahmen in Betracht ziehen musst.Was auch immer du tust, werde nicht zu aufgeregt, bevor du die Ziellinie überquert hast. Selbst in diesem letzten Stadium deines Case-Interviews ist eine Sache absolut entscheidend. Du hast es vielleicht erraten: Struktur!Komme nicht mit einer zufälligen Liste möglicher Lösungen. Priorisiere sie nach ihrer Wirkung und kategorisiere sie, zum Beispiel nach kurzfristigen oder langfristigen Maßnahmen oder nach der Schwierigkeit der Umsetzung.Zu guter Letzt erinnere dich daran, dein Analyseergebnis Answer-First zu kommunizieren. Beginne mit dem, was der Kunde oder die Kundin tun sollte, und gehe dann auf die Gründe dafür ein. Szenario 2: Die Kosten sind gestiegen.Wenn die Umsätze stagnieren oder steigen, die Profitabilität jedoch sinkt, hat dein Kunde möglicherweise ein Kostenproblem. Die Aufgabe für dich als Berater:in (oder Kandidat:in in einem Case-Interview) ist dieselbe wie für Szenario 1: Identifiziere die Ursache(n) und entwickle Empfehlungen zur Lösung des Problems. Verwende einen strukturierten Ansatz für deine Analyse und kommuniziere klar, was du tust, während du deinen Case bearbeitest.1. Verstehe das Geschäftsmodell und die allgemeine Kostenstruktur deines Kunden.Bevor du beginnen kannst, die Kostenprobleme deines Kunden im Detail zu analysieren, musst du verstehen, was das Unternehmen tatsächlich tut und welches Geschäftsmodell dahinter steht. Die Frage, wie das Unternehmen Geld verdient und in welcher Branche es tätig ist, impliziert bereits, welche Kostenstruktur dahinter stecken könnte. Zum Beispiel wird ein Dienstleistungsunternehmen höchstwahrscheinlich Personalkosten als seinen Hauptkostenfaktor haben, während ein Produktionsunternehmen vermutlich hohe Ausgaben für Rohstoffe haben wird. Bevor du tiefer in die Kostenstruktur deines Kunden eindringst, verschaffe dir zuerst ein besseres Verständnis seines Geschäftsmodells.2. Zerlege die Kosten in ihre einzelnen Bestandteile.Um deine Kostenanalyse zu beginnen, musst du an erster Stelle einen strukturierten Ansatz für die Analyse entwickeln. Unterteile deine Kosten in verschiedene Kategorien (und denke dabei an das MECE-Prinzip). Eine gerne genutzte Möglichkeit, die Kosten aufzuschlüsseln, besteht darin, zwischen fixen und variablen Kosten zu unterscheiden. Fixe Kosten variieren nicht mit der Produktions- oder Verkaufsmenge, während sich variable Kosten proportional zu den verkauften Waren oder Dienstleistungen ändern.3. Analysiere die einzelnen Bestandteile deiner Kostenstruktur.Sobald du weißt, welcher Bestandteil deiner Gesamtkosten gestiegen ist, kannst du einen Schritt weiter in deinem Problembaum gehen und dich zunächst auf diesen Bestandteil konzentrieren. Denke immer daran, strukturiert zu bleiben und zu segmentieren, während du die Ursache deines Profitabilitätsproblems identifizierst.Wenn deine fixen Kosten das Problem zu sein scheinen, würdest du weitermachen, indem du verschiedene Kostenkategorien (z. B. Miet- oder Leasingkosten, Gehälter, Nebenkosten usw.) trennst und dir jede einzelne genauer ansiehst. Basierend auf dem Unternehmen, das du berätst, solltest du fundierte Vermutungen darüber anstellen, welche Kostenkategorien die relevantesten sein könnten und mit diesen zuerst beginnen. Teile deinem Interviewer oder deiner Interviewerin deine Gedanken mit und er oder sie wird dich in die richtige Richtung lenken.Wenn deine variablen Kosten das Problem zu sein scheinen, würdest du damit fortfahren, diese Kosten in ihre Bestandteile zu zerlegen. Die Gleichung lautet wie folgt:Variable Kosten = Anzahl der Einheiten × Kosten pro EinheitDie Anzahl der Einheiten ist die Gesamtmenge der produzierten oder verkauften Einheiten.Die Kosten pro Einheit sind die Kosten, die zur Herstellung einer Produktionseinheit anfallen (ohne die fixen Kosten).Erinnere dich daran, die Gleichung an das Geschäftsmodell deines Kunden anzupassen. Von welchen Einheiten sprechen wir? Welche Art von Kosten pro Einheit müssen wir berücksichtigen? Die Gleichung kann je nachdem, ob dein Kunde ein Hersteller- oder Dienstleistungsunternehmen ist, anders aussehen. Daher ist es wichtig, diese grundlegenden Ansätze zu verinnerlichen und sie flexibel an deinen Case anzupassen.Sobald die Zusammensetzung der variablen Kosten klar ist, wirst du damit fortfahren, eine Seite der Gleichung zu analysieren. Beginne mit derjenigen, die scheinbar relevanter ist. Teile deinem Interviewpartner mit, warum du dich darauf konzentrieren möchtest, und erhalte Feedback, ob du auf dem richtigen Weg bist.An diesem Punkt wirst du höchstwahrscheinlich in der Lage sein, die Ursache deiner steigenden Kosten zu quantifizieren und möchtest qualitative Gründe identifizieren. Stelle dabei keine zufälligen Vermutungen an, sondern denke vor dem Sprechen nach und bleibe strukturiert. Du könntest zum Beispiel damit beginnen, interne oder externe Gründe zu differenzieren. Wenn das Problem intern zu sein scheint, könntest du im nächsten Schritt die Wertschöpfungskette durcharbeiten. Wichtig ist, dass jeder deiner Schritte einer nachvollziehbaren Logik folgt.Insgesamt sollte dein Vorgehen stark vom jeweiligen Case abhängen, den du erhalten hast. Es gibt hier kein Standard-Framework, das dir an diesem Punkt weiterhelfen wird. Aber keine Sorge: Mit etwas Übung kannst du die Denkweise eines Consultants entwickeln und deine Performance erheblich verbessern. Wir empfehlen mindestens 10-15 Übungsinterviews mit Gleichgesinnten vor dem finalen Interview-Tag durchzuführen. Wirf einen Blick auf unser Meeting-Board und verabrede dich zum gemeinsamen Casen.4. Empfehle Maßnahmen zur Verbesserung der ProfitabilitätAls letzten Schritt, identifiziere Maßnahmen, die deinen Kund:innen helfen, ihre Profitabilität wieder auf Kurs zu bringen. Wenn steigende Kosten dein Hauptproblem sind, können Maßnahmen zur Kostensenkung offensichtlich erscheinen. Es kann jedoch Cases geben, in denen steigende Kosten dein Hauptproblem sind, aber es nicht viel gibt, was du dagegen tun kannst (z. B. wenn die Preise für notwendige Rohstoffe aufgrund von Klimaveränderungen steigen), also denke daran, das Gesamtbild im Auge zu behalten, herauszuzoomen und nicht zu vergessen, dass Maßnahmen zur Umsatzsteigerung ebenso eine gute Lösung für dein Profitabilitätsproblem darstellen können.Kategorisiere, strukturiere und priorisiere deine Empfehlungen. Welche sind die wichtigsten Maßnahmen und warum? Stelle sicher, dass du das Ergebnis deiner Analyse und die entsprechenden Empfehlungen klar kommunizierst. Du hast es bis hierhin geschafft, also bleib konzentriert bis zum Ende des Cases und hinterlasse einen bleibenden Eindruck. Szenario 3: Die Umsätze sind rückläufig und die Kosten steigen.Das ist das schlimmste Szenario, dem dein Kunde möglicherweise gegenübersteht. Die Profitabilität sinkt, weil die Umsätze rückläufig sind und die Kosten steigen. Wie kannst du diesen Fall in einem Case-Interview angehen?Es ist eigentlich ganz einfach. Zuerst musst du verstehen, welches das größere Problem ist oder das Problem, bei dem du mehr Handlungsspielraum hast: sinkende Umsätze oder steigende Kosten. Konzentriere dich zunächst auf dieses Problem und folge dem Verfahren, das du in den Szenarien 1 und 2 kennengelernt hast. Wenn du merkst, dass du in die falsche Richtung gehst, gehe wieder zurück zu deinem Problembaum und nehme den anderen Ast. Es ist immer in Ordnung, deine anfängliche Hypothese zu falsifizieren, solange du das deinem Interviewer oder deiner Interviewerin klar kommunizierst und in allem, was du tust, strukturiert bleibst. Beispiel-Case für eine ProfitabilitätsanalyseLass uns einen Beispiel-Case für eine Profitabilitätsanalyse betrachten, ähnlich zu dem, was dir in einem Case-Interview begegnen könnte:Dein Kunde ist ein Kaugummihersteller. Die Geschäftsführerin des Produktionsunternehmens ist besorgt, weil ihr Unternehmen eine sinkende Profitabilität erlebt. Bitte untersuche die Gründe für den Rückgang und gib Verbesserungsvorschläge. 
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Schritt 4 - Struktur im Case

Verstehe, warum eine klare Struktur in Case-Interviews entscheidend ist, und wie du dadurch komplexe Cases effizient lösen kannst.
Starte mit den wichtigsten Artikeln rund um Struktur im Case:
Herangehensweise an Case-Studies
Case-Interviews können eine ziemlich große Herausforderung sein, aber sie sind einer der wichtigsten Bestandteile des Recruitingprozesses im Consulting. Sie ermöglichen es Unternehmen, deine Fähigkeit zur Problemlösung, zum Strukturieren komplexer Aufgaben und zum klaren Kommunizieren von Lösungen zu bewerten.Bei einem Case-Interview geht es nicht nur darum, die richtige Lösung zu finden – es zählt vor allem, wie du an das Problem herangehst. Der beste Ansatz ist, strukturiert zu bleiben, das Problem in übersichtliche Schritte aufteilen und dabei deinen Gedankengang klar und verständlich zu erklären. In diesem Leitfaden zeigen wir dir die wichtigsten Schritte, um in einem Case-Interview zu überzeugen, typische Fehler zu vermeiden und dich von anderen Bewerber:innen abzuheben. Warum Cases in Interviews wichtig sindCases werden in Interviews eingesetzt, weil sie reale geschäftliche Herausforderungen simulieren und testen, wie gut du schwierige Probleme unter Druck lösen kannst. Interviewer:innen achten dabei besonders auf drei Dinge:Problemlösungsfähigkeiten: Kannst du komplexe Probleme in kleinere, leicht zu bewältigende Schritte aufteilen?Priorisierung und Organisation: Kannst du die wichtigsten Aspekte des Cases erkennen und dich zuerst auf diese konzentrieren?Kommunikation: Kannst du deine Gedankengänge klar und verständlich vermitteln?Deine Leistung im Case-Interview zeigt, wie du unter Stress denkst und ob du die Herausforderungen des Jobs bewältigen kannst. Ein gut strukturierter Ansatz ist dabei entscheidend – und hier zahlt sich deine Vorbereitung aus.
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Wie du dein Case-Interview gut strukturierst
Eine schlechte oder fehlende Struktur ist einer der Hauptgründe, warum Kandidat:innen im Rahmen von Case-Interviews scheitern. Warum? Weil Case-Interviews dazu entwickelt wurden, reale Consulting-Szenarien zu simulieren. Und in der realen Consulting-Welt musst du ständig Probleme strukturieren. Wenn du diese Fähigkeit während deines Interviews nicht klar demonstrieren kannst, wirst du sie wahrscheinlich auch im Job nicht anwenden können und somit in einer Consulting-Karriere nicht erfolgreich sein. Aber bleiben wir positiv: Fähigkeiten zur Strukturierung können erlernt werden. Mit einigen grundlegenden Prinzipien und viel Übung kannst du in dieser wichtigen Disziplin glänzen.
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Wie du deine Struktur kommunizierst
Um in Case-Interviews zu überzeugen, ist es wichtig, nicht nur eine gut durchdachte Struktur zu haben, sondern diese auch klar und effektiv zu kommunizieren. Hier ist ein Leitfaden, wie du das mit einem Top-Down-Ansatz erreichen kannst. Wir geben dir hilfreiche Tipps und Herangehensweisen anhand des folgenden Beispiel-Cases! 🚀Case Prompt:"Unser Kunde ist ein Konsumgüterunternehmen, das nach Wachstumsmöglichkeiten sucht. Sie überlegen, ihre bestehende Babymarke auf eine neue Produktkategorie auszuweiten - Babykleidung. Sie erwarten, dass dieses Geschäft ab dem ersten Jahr über 300 Millionen USD Jahresumsatz generiert. Soll unser Kunde in den Markt für Babykleidung einsteigen?"👉 Übrigens, du kannst den vollständigen Case hier lösen: 
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Wie du Strukturieren üben kannst
Case-Interviews sind ein zentraler Bestandteil des Bewerbungsprozesses im Consulting. Dabei kommt es nicht nur auf analytisches Denken an, sondern auch auf die Fähigkeit, Probleme strukturiert zu lösen. Viele Kandidat:innen greifen auf standardisierte Frameworks zurück, doch diese allein reichen oft nicht aus, um sich von der Konkurrenz abzuheben.💡 In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du das Strukturieren effektiv üben kannst, um in deinen Case-Interviews erfolgreich zu sein.
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Schritt 5 - Frameworks

Entdecke bewährte Frameworks, die dir helfen, Cases im Interview strukturiert anzugehen und systematisch zu einer überzeugenden Lösung zu gelangen.
Starte mit den wichtigsten Artikeln rund um Frameworks:
Der Problembaum im Case-Interview
Der Problembaum ist ein nützliches Tool, um die Ursachen von Problemen im Case-Interview zu analysieren. Wenn dir im Interview ein komplexes Problem präsentiert wird, hilft dir der Problembaum dabei, dieses Problem in seine Einzelteile zu zerlegen. Konzentriere dich auf die dringendsten Aspekte, indem du einen hypothesengesteuerten Ansatz verwendest. Das ermöglicht es dir, schneller voranzukommen – eine Fähigkeit, die du im Consulting immer benötigst. 🚀🔎 In diesem Artikel erfährst du, wie du den Problembaum effektiv anwendest, die Unterschiede zwischen problem- und lösungsorientierten Bäumen verstehst und wie du diese Technik im Case-Interview optimal nutzen kannst. Problembasierter Baum vs. lösungsbasierter BaumIn Case-Interviews kommen zwei Haupttypen von Problembäumen zum Einsatz:Problembasierter Baum: Dieser hilft dir dabei, die Ursachen des Problems zu identifizieren und zu verstehen, warum es überhaupt aufgetreten ist.Lösungsbasierter Baum: Dieser dient dazu, Empfehlungen zu entwickeln und zu klären, wie das Problem gelöst werden kann.Stelle sicher, dass die Probleme MECE (mutually exclusive, collectively exhaustive) sind. Andernfalls wird es schwierig, jeden Bereich effektiv zu bearbeiten. Nutze den hypothesengesteuerten Ansatz, um die wichtigsten Probleme zuerst zu adressieren (siehe Pareto-Prinzip).Der bevorzugte Ansatz in der Beratung ist „answer-first“ oder „results-first“. Hierbei beginnst du mit der Hauptlösung oder Schlussfolgerung und arbeitest dann die Begründung aus. Das ist eng mit dem Pyramidenprinzip verbunden.💡 Prep-Tipp: Übe diese und andere wichtige Frameworks mit unseren Drills!
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MECE Prinzip
MECE ist ein Schlüsselbegriff im Consulting und wird oft in der Vorbereitung auf Case-Interviews verwendet. Doch was verbirgt sich hinter der Abkürzung? In diesem Artikel schauen wir uns das MECE-Prinzip und die Bedeutung für Case-Interviews genauer an und betrachten auch einige Anwendungsbeispiele. MECE ist eine Best-Practice-Methode zur Strukturierung von Case-InterviewsMECE (engl. für mutually exclusive and collectively exhaustive) ist eine Methode, um Informationen in Unterelemente zu unterteilen, die sich gegenseitig ausschließen und gemeinsam erschöpfend sind. Mit anderen Worten: Die Elemente sollten sich gegenseitig „ausschließen“, d.h. eindeutig sein. Außerdem sollten sie das betreffende Feld „erschöpfen“ und alles enthalten, was dazu gehört.Das MECE-Prinzip gilt es anzuwenden, wenn du einen Problembaum für deine Case-Struktur erstellst. So vermeidest du Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Zweigen des Baums und kannst Teilprobleme vernünftig voneinander abgrenzen.Sich gegenseitig ausschließen (mutually exclusive): Ziel ist es, die Komplexität durch die Vermeidung von Überschneidungen zu reduzieren. Dabei muss sichergestellt werden, dass die möglichen Lösungen oder Gruppen nicht versehentlich doppelt berücksichtigt werden. Der Nachweis der Ausschließlichkeit zwingt dich dazu, jede Option genau zu betrachten, was zu einem deutlich tieferen Verständnis des Problems führt.Kollektiv erschöpfend (collectively exhaustive): Zielt darauf ab, eine umfassende Sammlung zu gewährleisten, ohne Alternativen übrig zu lassen. Erschöpfend bedeutet, dass alle möglichen Optionen in Betracht gezogen werden. Der Trick besteht darin, ein Problem in Kategorien mit einer begrenzten Anzahl allgemeiner Gruppen zu unterteilen. Wenn du zum Beispiel „Transportmittel“ nach dem MECE-Prinzip zu unterteilen, fang nicht einfach an, „zu Fuß”, “mit dem Zug”, “dem Flugzeug”, “dem Fahrrad” usw. zu sammeln. Versuche, Kategorien zu finden, denn so kannst du verhindern, dass du wichtige Optionen vergisst: “Räder vs. keine Räder” ODER “Luft vs. Wasser vs. Land”. Der Unterschied zwischen MECE und Nicht-MECEEin weiteres Beispiel für eine MECE-Aufschlüsselung ist die Unterteilung der Bevölkerung in Altersgruppen:Eine Gruppe von Menschen unter 50 Jahren und eine andere Gruppe von Menschen über 50 Jahren ist MECE. Keine Person kann in beiden Gruppen sein - sie schießen sich gegenseitig aus-, aber jede Person ist in einer der beiden Gruppen - kollektiv erschöpfendEine Gruppe mit Menschen unter 50 Jahren und eine weitere Gruppe mit Menschen zwischen 40 und 70 Jahren ist nicht MECE, da Menschen zwischen 40 und 50 Jahren zu beiden Gruppen gehören. Sie schließen sich nicht gegenseitig aus. Menschen über 70 Jahren sind in keiner der beiden Gruppen. Sie sind nicht kollektiv erschöpfend. Hier passiert oft der Fehler, dass unterschieden wird zwischen Leuten unter 50 Jahren und Leuten über 50 Jahren, dabei werden jedoch die Personen außer Acht gelassen, die genau 50 Jahre alt sind.Die MECE-Methode wird sehr gerne bei McKinsey und anderen Top-Beratungen eingesetzt. Die Interviewer achten besonders darauf, ob du in der Lage bist, Informationen in einem MECE-Format zu strukturieren - eine Fähigkeit, die du nicht nur im Case-Interview, sondern auch in deinem Alltag als Berater:in brauchen wirst. Viele bekannte Frameworks wie Cost-Benefit, 4Cs, Porter's Five Forces sind alle mit dem MECE-Prinzip im Hinterkopf entworfen worden. Nutze MECE in Rentabilitäts-Cases, um Kosten in einem Problembaum aufzuschlüsselnDie MECE-Methode wird nicht nur zur Strukturierung von Informationen eingesetzt, sondern ist auch für die Vereinfachung von Berechnungen hilfreich. Fragen, die mathematische Berechnungen erfordern, sind in Interviews üblich, da sie logisches Denken und grundlegende mathematische Fähigkeiten erfordern. So kann es z.B. erforderlich sein, die Kostenstruktur eines Unternehmens zu analysieren, um die Ursache eines Rentabilitätsproblems zu ermitteln. Eine sinnvolle Herangehensweise an diese Aufgabe wäre es, die Gesamtkosten in einzelne Komponenten (MECE) zu zerlegen, wie du unten anhand des Beispiels sehen kannst:Wenn du in einem nächsten Schritt die Gesamtkosten berechnen möchtest, ist es am einfachsten, am unteren Ende des Problembaums zu starten und die erste Berechnung durchzuführen. Nimm das Ergebnis dieser Rechnung und arbeite dich im Baum nach oben, bis du die Gesamtkosten ermittelt hast. Es ist deutlich einfacher, das Problem auf diese Weise aufzuschlüsseln, als alles auf einmal zu bearbeiten. Jede Berechnung kann im Kopf durchgeführt werden (wenn du hier noch etwas Übung benötigst, schau in unserem Kopfrechen-Tool vorbei) und ist nicht allzu kompliziert. Wenn du das MECE-Prinzip befolgst und einige gültige Annahmen für die tatsächlichen Zahlen getroffen hast, wird dein Ergebnis höchstwahrscheinlich ziemlich genau sein (wenn du eine Überprüfung der Zahlen vorgenommen hast und das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, ist es einfacher den Fehler zu finden, indem du die Struktur des Baumes noch einmal durchgehst). 
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Porter's Five Forces
Porter's Five Forces sind ein leistungsstarkes Framework, das Unternehmen und Beratern hilft, die Wettbewerbssituation eines Marktes zu bewerten. Durch die Analyse von fünf entscheidenden Faktoren – Wettbewerb, Bedrohung durch neue Marktteilnehmer, Bedrohung durch Ersatzprodukte, Verhandlungsmacht der Käufer und Verhandlungsmacht der Lieferanten – kann die Attraktivität eines Marktes und dessen potenzielle Rentabilität bestimmt werden. Dieses Werkzeug ist unerlässlich für alle, die sich einen strategischen Vorteil bei der Analyse von Cases in Case-Interviews verschaffen möchten. Porter's Five Forces sind insbesondere bei Markteintrittsfällen von Bedeutung, da hier die Marktattraktivität bewertet werden muss. Marktanalysen mit Porter’s Five Forces vereinfachenEin Markt wird als eine bestimmte Branche definiert, in der ähnliche Produkte verkauft werden. Die Analyse des Wettbewerbsumfeldes eines Marktes kann aufgrund der vielen zu bewertenden Faktoren ziemlich schwierig sein. Das Modell von Porter’s Five Forces erweist sich jedoch als effektives Werkzeug zur Überwindung dieser Komplexität. Dieses Modell bewertet fünf kritische Kräfte, die die Attraktivität eines Marktes bestimmen. In stark wettbewerbsintensiven Märkten müssen Unternehmen häufig erheblich mehr Ressourcen investieren, um ihre Position zu halten, was diese Märkte weniger attraktiv macht. Das folgende Schema zeigt die Elemente von Porter’s Five Forces:Die fünf Marktkräfte und ihre Bedrohungen analysierenBei der Analyse einer Branche solltest du die Daten zu den fünf Kräften sammeln und deren potenziellen Einfluss auf den Markt bewerten. Während einer Marktanalyse in einem Case-Interview sollten gezielte Fragen gestellt werden, um die Stärke dieser Kräfte effektiv zu beurteilen.Verhandlungsmacht der LieferantenDie Verhandlungsmacht der Lieferanten wird durch den Spielraum bestimmt, den diese beim Verkauf ihrer Produkte haben. Eine hohe Verhandlungsmacht führt oft zu höheren Preisen oder geringerer Qualität, was die potenzielle Marge der Branche senkt. Anzeichen für eine hohe Verhandlungsmacht der Lieferanten sind:Relativ geringes Risiko, dass ein Lieferant von einem anderen Unternehmen übernommen wird.Hohe Wechselkosten für einen Käufer, um den Lieferanten zu wechseln.Verfügbarkeit nur weniger Lieferanten (oder hohe Konzentration weniger Lieferanten).Hochspezialisierte Lieferungen ohne Ersatzprodukte.Verhandlungsmacht der KäuferDieses Konzept ist analog zur Verhandlungsmacht der Lieferanten. Wenn Käufer eine hohe Verhandlungsmacht haben, deutet dies im Allgemeinen auf einen starken Einfluss zur Durchsetzung niedriger Preise hin. Anzeichen für eine hohe Verhandlungsmacht der Käufer sind:Hohe Gefahr der Rückwärtsintegration oder die Fähigkeit der Käufer, das Produkt leicht selbst zu produzieren.Niedrige Wechselkosten.Hohe Konzentration der Kunden oder nur wenige Kunden im Verhältnis zur Anzahl der Lieferanten.Große Mengen von Produkten, die von einem einzelnen Käufer gekauft werden.Bessere oder einfache Alternativen für Käufer, um zu wechseln.Bedrohung durch neue MarktteilnehmerJe niedriger die Eintrittsbarrieren, desto einfacher ist es für neue Wettbewerber, in den Markt einzutreten. Das führt zu höherem Wettbewerb und damit zu einem höheren Risiko von Preiskämpfen und einer geringeren Marge. Daher hat eine attraktive Branche in der Regel hohe Eintrittsbarrieren. Barrieren für den Markteintritt können sein:Economies of Scale, da neue Anbieter geringere Volumina verkaufen und höhere Kosten pro Einheit haben.Hohe Erfahrungseffekte, da die Erfahrung etablierter Anbieter zu besseren Verträgen, Abläufen und Kundenbeziehungen führt.Hohe Kapitalintensität und Investitionskosten.Staatliche Vorschriften.Wettbewerbsumfeld.Geringer Zugang zu Lieferanten und Kunden.Bedrohung durch ErsatzprodukteErsatzprodukte sind Alternativen zu Produkten, die zwar offensichtlich unterschiedlich sind, aber die gleichen Kundenbedürfnisse erfüllen. Je mehr Ersatzprodukte vorhanden sind, desto leichter ist es für Kunden, zu wechseln, was zu einem wettbewerbsintensiveren Umfeld führt. Anzeichen für eine hohe Bedrohung durch Ersatzprodukte sind:Aktuelle Produkte sind veraltet und am Ende ihres Produktlebenszyklus.Hohe Vergleichbarkeit von Ersatzprodukten und hohe Sichtbarkeit als Ersatz.Ähnliche Preise.Wettbewerb innerhalb der BrancheDer Grad der Rivalität innerhalb einer Branche wird durch die verbleibenden vier Kräfte von Porter beeinflusst, unterliegt jedoch auch anderen Ursachen. Eine hohe Rivalität äußert sich entweder als Preiskampf oder als Wettbewerb hinsichtlich der Qualität. Anzeichen für hohe Rivalität sind:Sehr ähnliche Produkte.Hohe Anzahl von Marktteilnehmern, die gegeneinander konkurrieren.Niedriges oder schrumpfendes Wachstum, da Wettbewerber um einen gesättigten Markt kämpfen.Hohe Austrittsbarrieren aufgrund hoher Fixkosten. Anwendung von Porter's Five Forces in einem Case-InterviewSei vorsichtig beim Einsatz von Porter’s Five Forces in einem Case-Interview. Interviewende könnten die Verwendung dieses Frameworks als letzte Möglichkeit betrachten, was darauf hindeutet, dass dir eine geeignetere Struktur für die Lösung fehlt. Ideal ist es, die fünf Kräfte in einen umfassenderen analytischen Rahmen (z. B. eine Kosten-Nutzen-Analyse) zu integrieren. Dies zeigt dem Interviewenden, dass du den Fall nicht einfach in ein bestimmtes Modell zwängst, sondern eine gut durchdachte und relevante Methodik anwendest. Key Takeaways - Wichtige Erkenntnisse zu Porter's Five ForcesFramework-Überblick: Porter’s Five Forces bewerten die Attraktivität der Branche: Wettbewerb, Bedrohung durch neue Marktteilnehmer, Auswirkungen von Ersatzprodukten und Verhandlungsmacht der Lieferanten und Käufer.Marktattraktivität: Starke Kräfte reduzieren typischerweise die Attraktivität und Rentabilität der Branche. Porter’s Five Forces sind besonders relevant für Markteintrittsfälle.Integrierter Ansatz: Kombiniere Porter’s Five Forces mit anderen Frameworks für eine umfassendere Analyse in einem Case-Interview.Übung macht den Meister: Vernetze dich mit gleichgesinnten Case-Partner:innen und übt gemeinsam. So erhältst du wertvolles Feedback und verbesserst deine Fähigkeiten. Finde zahlreiche Case-Partner:innen auf unserem interaktiven Meeting-Board! Du suchst nach Cases, um Porter’s Five Forces zu üben?Schau dir unsere empfohlenen Ressourcen an oder durchstöbere die Case-Sammlung für alle Cases zu diesem Thema.
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Pyramiden-Prinzip
Das Pyramidenprinzip, entwickelt von der ehemaligen McKinsey-Beraterin Barbara Minto, sorgt für mehr Klarheit und Wirkung in der Kommunikation. Es bildet die Grundlage für die strukturierte Argumentation in der Unternehmensberatung und ist besonders hilfreich bei Entscheidungen und Problemlösungen. Durch die logische und hierarchische Anordnung von Ideen erleichtert es den Zuhörenden, zentrale Botschaften und Empfehlungen schnell zu erfassen und nachhaltig zu verinnerlichen. Das Konzept des Pyramiden-PrinzipsBei dem Pyramiden-Prinzip geht es darum, Informationen in einem Top-down-Ansatz zu strukturieren. Zuerst wird die Kernbotschaft oder die Schlussfolgerung präsentiert, gefolgt von unterstützenden Argumenten, Daten und Fakten. Diese Struktur spiegelt eine Pyramide wider, bei der der wichtigste Punkt an der Spitze steht und durch breitere Schichten an Informationen unterstützt wird. Du kannst diese Struktur am Ende oder zwischen deinen Case-Interviews verwenden, um strukturierte Zusammenfassungen oder Empfehlungen zu formulieren.Das Pyramiden-Prinzip besteht aus diesen drei Ebenen:  1. Kernbotschaft: Die AntwortPräsentiere dem Interviewer oder der Interviewerin zunächst deine Kernbotschaft oder die finale Schlussfolgerung. Diese Vorgehensweise erweckt sofort Aufmerksamkeit und gibt eine klare Richtung für die folgenden Informationen vor. Diese Botschaft sollte klar strukturiert, logisch und effektiv formuliert sein.2. Unterstützende ArgumenteAuf dieser Ebene stehen die Hauptargumente oder Ideen, die die Kernbotschaft untermauern. Du wirkst strukturierter und vorbereiteter, wenn du dich auf drei wesentliche Hauptargumente direkt nach der Kernbotschaft konzentrierst. Gruppiere deine Argumente und fasse diese logisch zusammen. Jede Gruppe sollte in direktem Bezug zu deiner Kernbotschaft stehen.3. Unterstützende Daten und FaktenSobald du deinen zentralen Standpunkt präsentiert hast, kannst du zu der nächsten Ebene übergehen und die Inhalte, die deiner Kernbotschaft zugrunde liegen, mitteilen. Diese Ebene enthält detaillierte Informationen, Daten und Fakten, um die Kernaussage der ersten Ebene zu untermauern. Jeder Hauptpunkt wird hier in spezifische Unterpunkte unterteilt.Vorteile der Anwendung des PrinzipsDieses Framework bietet mehrere Vorteile für eine effektive Strukturierung deiner Kommunikation:Klarheit: Das Pyramidenprinzip stellt sicher, dass dein Publikum das Wesentliche von Anfang an versteht, indem es die Hauptbotschaft vorwegnimmt. Das reduziert Mehrdeutigkeiten und verbessert das Verständnis.Fokus: Die hierarchische Struktur hält die Kommunikation auf die wichtigsten Informationen fokussiert und vermeidet unnötige Details, die Interviewer:innen ablenken können.Effizienz: Der logische Ablauf und die klare Organisation der Ideen sparen sowohl dir als auch deinen Interviewpartner:innen Zeit. Das ermöglicht, die wichtigsten Punkte und die Argumente, die sie stützen, schnell zu erkennen.Überzeugungskraft: Ein gut strukturiertes Argument ist überzeugender. Das Pyramiden-Prinzip stärkt die allgemeine Überzeugungskraft der Kommunikation, indem es unterstützende Punkte logisch anordnet. Praktisches BeispielSzenario: Ein Unternehmen erwägt, in einen neuen Markt einzutreten.1. Kernbotschaft:Der Eintritt in einen neuen Markt ist machbar und strategisch vorteilhaft.2. Unterstützende Argumente:Marktpotenzial: Der Markt ist groß und weist eine hohe Wachstumsrate auf.Wettbewerber: Wenige starke Wettbewerber, mit Raum für Differenzierung.Finanzielle Rentabilität: Die prognostizierten Einnahmen übersteigen die Kosten, der Break-Even-Punkt wird innerhalb von zwei Jahren erreicht.3. Unterstützende Daten und Fakten:Marktpotenzial:Die Marktgröße wird auf 1 Milliarde Dollar geschätzt, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 10%.Zu den wichtigsten Kundensegmenten zählen junge Berufstätige und technikaffine Verbraucher:innen.Wettbewerber:Die wichtigsten Wettbewerber haben einen Marktanteil von 60 %, sodass 40 % für neue Marktteilnehmer übrig bleiben.Unser einzigartiges Wertversprechen kann Lücken füllen, die von der Konkurrenz nicht abgedeckt werden.Finanzielle Rentabilität:Die anfänglichen Investitionskosten betragen 10 Millionen Dollar, mit prognostizierten Jahresumsätzen von 15 Millionen Dollar.Die Break-Even-Analyse zeigt eine Rentabilität innerhalb von zwei Jahren mit einem positiven Kapitalwert (NPV).Durch die Strukturierung der Informationen nach dem Pyramidenprinzip kannst du dem oder der Interviewer:in klare, logische und überzeugende Argumente für den Markteintritt präsentieren und so sicherstellen, dass die Zuhörerschaft die Hauptbotschaft und unterstützende Details schnell erfassen. Wichtige Erkenntnisse - So kommunizierst du effektivStrukturiere dein Case-Interview-Ergebnis empfängerfreundlich, indem du das Pyramiden-Prinzip anwendest.Beginne mit der Hauptbotschaft, ordne unterstützende Punkte in logische Gruppen ein und sorge für einen reibungslosen Informationsfluss, der die Effektivität der Geschäftskommunikation erhöht. Du suchst nach einem Case, mit dem du das Pyramiden-Prinzip üben kannst?
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2x2-Matrizen und die BCG-Matrix
2x2-Matrizen sind ein effektives Tool, um Ideen zu bewerten und die vielversprechendsten herauszufiltern. Sie erleichtern die Entscheidungsfindung, indem sie Konzepte nach Relevanz und Wachstumspotenzial strukturieren und priorisieren, sodass du dich auf die wirklich wichtigen Ansätze konzentrieren kannst.Besonders in der Anfangsphase des Brainstormings von Geschäftsmodellen sorgt diese Methode für schnelle und effektive Entscheidungen. Im Consulting ist die 2x2-Matrix entsprechend sehr beliebt. Sie stellt Optionen klar strukturiert und überschneidungsfrei nach dem MECE-Prinzip dar und ermöglicht so einen umfassenden Überblick über die strategischen Handlungsoptionen.Betrachtet man die Matrix im Detail, erkennt man vier Quadranten, die jeweils eine bestimmte strategische Maßnahme repräsentieren. Sie hilft dabei, Optionen anhand von zwei zentralen Entscheidungskriterien einzuordnen und gezielt zu bewerten. Damit die Analyse wirklich aussagekräftig ist, kommt es jedoch auf die sorgfältige Auswahl dieser Kriterien an – sie legen den Rahmen für fundierte Entscheidungen fest. Verwende eine 2x2-Matrix in deinen Case-Interviews als visuelle Zusammenfassung deiner ErgebnisseIn vielen Fällen empfiehlt es sich, dass du in deinem Case-Interview eine Matrix verwendest. So zeigst du dem Interviewer oder der Interviewerin, dass du in der Lage bist, komplizierte Konzepte aufzuschlüsseln und strukturiert darzustellen. Eine Matrix ist das perfekte Instrument, um komplexe Ideen in überschaubare Optionen zu verdichten. Schauen wir uns ein Beispiel an:Um eine Investitionsentscheidung zu treffen, müssen wir die potenziellen Geschäftsbereiche analysieren, in die wir weiter investieren sollten.Zwei Schlüsselfaktoren sind hierbei entscheidend: erstens die Bedeutung für unser Unternehmen, gemessen am Umsatzanteil, den der Geschäftsbereich ausmacht, und zweitens die erwartete Performance (insbesondere das prognostizierte Wachstum). Diese Daten ermöglichen es uns, die langfristige Profitabilität und den Beitrag zur Gesamtstrategie zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu treffen.Jetzt kannst du die Geschäftsbereiche in die einzelnen Quadranten der Matrix einordnen. Schau dir dann die Position jedes Geschäftsbereichs in der Matrix an und leite daraus Entscheidungen ab:Verkaufen: Prüfe, ob es sinnvoll ist, Ressourcen aus Geschäftsbereichen im Quadranten "Verkaufen" abzuziehen und sie in Bereiche mit höherem Potenzial zu investieren. Verkauf ist höchstwahrscheinlich die beste Option für Geschäftsbereiche mit geringer Bedeutung für das Unternehmen und einer niedrigen erwarteten Performance.Jetzt verbessern: Geschäftsbereiche mit einer hohen Bedeutung für das Unternehmen, aber einer geringen erwarteten Performance, sollten so schnell wie möglich verbessert werden. Finde Maßnahmen, um ihre strategische Bedeutung zu stärken.Zurückfahren: Reduziere Aktivitäten oder Ressourcen in Geschäftsbereichen mit hohem Wachstumspotenzial und kleinem Marktanteil, die gegen starke Konkurrenz kämpfen. Setze Ressourcen effizienter ein und konzentriere dich auf Geschäftsbereiche mit größerem Potenzial.Investieren: Priorisiere Investitionen in Geschäftsbereiche im Quadranten "Investieren", um ihr Wachstumspotenzial zu maximieren. Dies gilt für Geschäftsbereiche mit hoher Bedeutung für das Unternehmen und einer hohen erwarteten Performance.Mithilfe dieser Matrix kannst du Investitionsentscheidungen systematisch strukturieren und sicherstellen, dass deine Ressourcen dort eingesetzt werden, wo sie den größten Mehrwert für das Unternehmen bringen. Vergiss aber nicht, dass die Performance der Geschäftsbereiche regelmäßig überprüft und die Investitionsstrategie angepasst werden sollte, um sicherzustellen, dass sie weiterhin den Geschäftsanforderungen entspricht. Die wichtigsten Fakten über die allgemeine 2x2-Matrix:➡ Eine 2x2-Matrix ist eine visuelle Darstellung, die Informationen auf der Grundlage von zwei Entscheidungskriterien in vier Quadranten organisiert.➡ Sie erleichtert die schnelle Priorisierung von Optionen, indem sie sie in Dimensionen wie "wichtig/unwichtig" und "hohes/geringes Wachstumspotenzial" einteilt.➡ In der Beratung wird die 2x2-Matrix häufig eingesetzt, um einen klaren Überblick über strategische Optionen zu erhalten und strukturierte Entscheidungen in komplexen Angelegenheiten zu treffen. Die bekannteste 2x2-Matrix ist die Portfolio-Analyse (BCG-Matrix)Die Portfolio-Analyse, auch BCG-Matrix genannt, ist vielleicht das bekannteste Beispiel für eine 2x2-Matrix.Sie hilft dir dabei, das aktuelle Produktportfolio deines Unternehmens zu bewerten, indem sie Faktoren wie den Produktlebenszyklus und die Erfahrungskurve berücksichtigt. Da es schwierig sein kann, diese Faktoren direkt zu quantifizieren, werden Ersatzwerte wie Marktwachstum und relativer Marktanteil verwendet. Indem du deine Produkte anhand dieser Indikatoren in die Matrix einträgst, kannst du entscheiden, ob du in einzelne Produkte investierst oder dich von ihnen trennst.Poor Dogs:Das sind Produkte oder Unternehmen mit einem geringen Marktanteil in einem langsam wachsenden Markt. Poor Dogs erwirtschaften in der Regel wenig oder keinen Gewinn und erfordern oft erhebliche Investitionen, um sie zu retten oder wiederzubeleben. Wenn dies nicht gelingt, kann es ratsam sein, sie zu veräußern.Fragezeichen:Dies sind Produkte oder Geschäftsbereiche mit einem geringen Marktanteil in einem schnell wachsenden Markt. Fragezeichen erfordern oft erhebliche Investitionen, um ihren Marktanteil zu erhöhen und zu Stars zu werden, aber es besteht auch das Risiko, dass sie sich nicht erfolgreich entwickeln und zu "Poor Dogs" werden, d.h. zu unrentablen Produkten oder Geschäftsbereichen.Cash Cows:Dies bezieht sich auf Produkte oder Geschäftsbereiche, die einen hohen Marktanteil in einem langsam wachsenden Markt haben. Cash Cows erwirtschaften in der Regel einen hohen Cashflow und benötigen relativ wenig Investitionen, um ihre Position zu halten. Sie sind oft führend in etablierten Märkten und haben eine stabile Rentabilität.Stars:Stars sind Produkte oder Geschäftsbereiche mit einem hohen Marktanteil in einem schnell wachsenden Markt. Sie erfordern oft erhebliche Investitionen, um ihr Wachstumspotenzial voll auszuschöpfen, haben aber auch das Potenzial, zu künftigen Cash Cows zu werden. Stars sind typischerweise in Märkten zu finden, in denen das Wachstumspotenzial hoch ist, der Marktanteil sich aber noch nicht stabilisiert hat. Die wichtigsten Fakten über die Portfolio-Analyse (BCG-Matrix):➡ Unterstützt bei der Festlegung von Investitions- oder Desinvestitionsstrategien.➡ Im Idealfall entwickelt sich ein Produkt von einem Fragezeichen zu einem Star und schließlich zu einer Cash Cow.⚠ Hinweis: Bei Vorstellungsgesprächen mit BCG wird dieses Framework als BCG-Matrix bezeichnet, ansonsten als Growth-Share-Matrix. Sage aber bitte niemals "Ich benutze jetzt die BCG-Matrix" während eines BCG-Interviews. Nutze die Ansoff-Matrix, um Umsatzwachstumsoptionen für ein Unternehmen zu analysierenNeben der BCG-Matrix gehört die Ansoff-Matrix zu den bekanntesten Zwei-mal-Zwei Frameworks. Sie wurde 1957 von dem Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Igor Ansoff entwickelt und wird für die Auswahl geeigneter Wachstumsstrategien in Unternehmen verwendet. Diese Matrix zeigt vier klare strategische Optionen auf: Marktdurchdringung, Markterweiterung, Produktentwicklung und Diversifizierung.  Marktdurchdringung:Bei der Marktdurchdringungsstrategie konzentriert sich das Unternehmen darauf, mehr seiner bestehenden Produkte oder Dienstleistungen an seine bestehenden Kunden zu verkaufen. Das Ziel ist es, den Marktanteil zu erhöhen, indem entweder mehr Kunden gewonnen oder mehr an bestehende Kunden verkauft wird. Dies kann durch Preissenkungen, Werbeaktionen, die Verbesserung des Kundendienstes oder die Einführung neuer Vertriebskanäle erreicht werden.Markterweiterung:Hier expandiert das Unternehmen, indem es seine bestehenden Produkte oder Dienstleistungen auf neue Märkte ausweitet. Das kann eine geografische Expansion sein, indem es in neue Regionen oder Länder expandiert, oder es erreicht neue Kundensegmente, indem es seine Produkte oder Dienstleistungen auf neue Zielgruppen ausrichtet.Produktentwicklung:Die Produktentwicklungsstrategie beinhaltet die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen für bestehende Märkte. Das Unternehmen nutzt seine vorhandenen Marktkenntnisse und Kundenbeziehungen, um neue Angebote zu entwickeln, die die Bedürfnisse seiner Kunden besser erfüllen oder neue Bedürfnisse ansprechen.Diversifizierung:Bei der Diversifizierungsstrategie strebt das Unternehmen nach Wachstum, indem es neue Produkte oder Dienstleistungen für neue Märkte entwickelt. Zu den drei Diversifizierungsstrategien gehören die horizontale, die konzentrische und die laterale Diversifizierung.Horizontale Diversifizierung:Neue Produkte haben vielleicht nichts mit dem aktuellen Angebot zu tun, könnten aber bestehende Kunden ansprechen.Beispiel: Ein Unternehmen, das bisher nur Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen produziert, beginnt, Unterhaltungselektronik wie Fernseher und Lautsprechersysteme herzustellen. Diese neuen Produkte haben zwar nichts direkt mit den bestehenden Haushaltsgeräten zu tun, könnten aber die gleichen Kunden ansprechen, die Interesse an Elektronik für den Haushalt haben.Konzentrische Diversifizierung:Neue Produkte ergänzen oft das aktuelle Angebot und können neue Kunden ansprechen.Beispiel: Ein Hersteller von Sportbekleidung erweitert sein Produktportfolio um Fitnessgeräte. Die neuen Produkte (Fitnessgeräte) ergänzen das bestehende Angebot (Sportbekleidung) und können sowohl bestehende Kunden als auch neue Kunden ansprechen, die einen aktiven Lebensstil pflegen und ihre Fitness verbessern möchten.Laterale Diversifizierung:Neue Produkte haben keine Beziehung oder Synergie mit dem aktuellen Angebot.Beispiel: Ein Lebensmittelhersteller, der bisher nur Snacks produziert hat, steigt in die Finanzdienstleistungsbranche ein und bietet nun Kreditkarten an. Die neuen Produkte (Kreditkarten) haben keine Beziehung oder Synergie mit dem aktuellen Angebot (Snacks), erschließen jedoch völlig neue Märkte und Kunden. Die wichtigsten Fakten über die Ansoff-Matrix:➡ Die Ansoff-Matrix gibt Aufschluss darüber, wie zukünftiges Wachstum erreicht werden kann.➡ Die Ansoff-Matrix unterscheidet vier Strategien: Marktdurchdringung, Markterweiterung, Produktentwicklung und Diversifizierung.➡ Jede Strategie birgt ein unterschiedliches Wachstums- und Risikopotenzial. Suchst du nach Cases, in denen du diese Matrizen anwenden kannst?Schau dir unsere Empfehlungen an oder erkunde die Case-Sammlung, um alle Cases zu diesem Thema zu sehen.
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SWOT-Analyse
Die SWOT-Analyse ist eines der effektivsten Tools, wenn es darum geht, Analysen im Consulting durchzuführen. Sie hilft dabei, die strategische Position eines Unternehmens zu bewerten und zeigt, ob die Strategien mit den Zielen übereinstimmen. Mit einem guten Verständnis der SWOT-Analyse gewinnst du Einblicke in die Faktoren, die die Leistung eines Unternehmens beeinflussen. Was ist die SWOT-Analyse?Die SWOT-Analyse ist ein strategisches Instrument, das die Stärken (Strenghts), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) eines Unternehmens bewertet. Mit diesem Rahmenwerk kannst du sowohl interne als auch externe Faktoren identifizieren, die den Erfolg des Unternehmens beeinflussen.Stärken sind interne Faktoren, die dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, wie eine starke Marke oder innovative Technologien. Schwächen hingegen sind interne Herausforderungen, die die Leistung des Unternehmens beeinträchtigen können. Dazu zählen mangelnde Innovationskraft oder hohe interne Kosten wie Produktions- oder Personalkosten.Chancen beziehen sich auf externe Faktoren, die das Unternehmen für Wachstum nutzen kann, wie aufkommende Markttrends oder neue Technologien. Risiken sind externe Herausforderungen, die das Unternehmen negativ beeinflussen könnten, etwa steigender Wettbewerb oder sich ändernde Vorschriften und Regelwerke. Stärken: Was hebt das Unternehmen von der Konkurrenz ab?Jedes Unternehmen hat bestimmte Stärken, mit denen es sich von anderen abhebt. Diese Stärken sind entscheidend für den Erfolg und helfen, im Wettbewerb vorne zu bleiben. Hier sind einige Schlüsselelemente, die einen Unterschied machen können:Markenimage: Der Ruf eines Unternehmens ist eines seiner wertvollsten Güter. Eine starke Marke schafft Vertrauen und zieht neue Kund:innen an.Finanzielle Ressourcen: Eine solide finanzielle Basis ermöglicht es einem Unternehmen, in Wachstum und Innovation zu investieren.Technologie: Unternehmen, die moderne Technologien nutzen, sind oft effizienter und bieten bessere Produkte oder Dienstleistungen an.Know-how: Branchenerfahrung und Expertise verschaffen Unternehmen einen großen Vorteil. Teams mit umfassendem Fachwissen können fundiertere Entscheidungen treffen und Herausforderungen besser meistern.Patente und geistiges Eigentum: Einzigartige Produkte oder geschützte Innovationen können Unternehmen einen klaren Marktvorteil verschaffen.Kund:innenstamm: Eine loyale Kund:innenbasis ist ein wertvolles Asset, das konstante Einnahmen sichert. Schwächen: Welche Bereiche haben Verbesserungspotenzial?Schwächen sind interne Faktoren, die die Effektivität eines Unternehmens einschränken können. Dazu gehören:Schlechter Ruf: Ein negatives öffentliches Image kann potenzielle Kund:innen abschrecken.Hohe Kostenstruktur: Ineffiziente Abläufe führen zu geringeren Gewinnmargen.Mangelnde Loyalität: Schwache Kund:innen- oder Mitarbeiter:innenbindung kann die Stabilität gefährden.Begrenzte Forschung und Entwicklung: Zu wenig Innovation kann die Wettbewerbsfähigkeit einschränken.Eingeschränkter Zugang: Schwierigkeiten beim Erreichen wichtiger Vertriebskanäle können das Wachstum hemmen. Chancen: Welche Wachstumschancen gibt es für das Unternehmen?Chancen sind externe Faktoren, die das Unternehmen nutzen kann, um zukünftiges Wachstum zu fördern. Beispiele sind:Neue Technologien: Fortschritte können neue Märkte schaffen oder bestehende Produkte verbessern.Abbau von Handelsbarrieren: Erleichterte Vorschriften können internationale Expansion fördern.Markterweiterung: Das Betreten neuer geografischer Gebiete kann neue Einnahmequellen erschließen.Verbrauchertrends: Veränderte Kund:innenpräferenzen bieten Chancen für Innovation. Risiken: Welche Herausforderungen gibt es für das Unternehmen?Risiken sind äußere Faktoren, die das Wachstum und den Gewinn eines Unternehmens negativ beeinflussen können. Dazu gehören:Veränderte Kund:innenbedürfnisse: Wenn sich die Präferenzen der Kund:innen ändern, können Produkte schnell veralten und ersetzt werden.Erhöhte Regulierung: Neue Gesetze können zusätzliche Kosten oder Einschränkungen mit sich bringen.Neue Wettbewerber: Ein einfacher Markteintritt führt zu mehr Konkurrenz.Ersatzprodukte: Alternativen, die dieselben Bedürfnisse bedienen, können Kund:innen abziehen. Die SWOT-Matrix nutzenNachdem du die Faktoren in jeder Kategorie deiner SWOT-Analyse identifiziert hast, ist der nächste Schritt, diese Informationen in einer einfachen 2x2-Matrix zu organisieren.Wenn du deine Matrix erstellt hast, kannst du Strategien entwickeln, indem du wichtige Fragen stellst. Überlege, wie du deine Stärken nutzen kannst, um Chancen im Markt zu ergreifen. Denke auch darüber nach, wie du diese Stärken einsetzen kannst, um potenzielle Risiken zu vermeiden. Überlege, welche Chancen dir helfen können, deine Schwächen zu überwinden, und finde Wege, um deine Schwächen zu minimieren. Durch systematisches Bearbeiten dieser Fragen kannst du einen klaren Aktionsplan entwickeln, der mit den strategischen Zielen deines Unternehmens übereinstimmt. 
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Schritt 6 - Case-Mathe

Lerne die häufigsten mathematischen Anforderungen in Case Interviews kennen und wie du diese sicher und effizient bewältigen kannst.
Starte mit den wichtigsten Artikeln rund um Case-Mathe:
Warum Mathematik essenziell ist
Mathematik ist im Consulting weit mehr als nur eine praktische Fähigkeit – sie ist oft der Schlüssel zum Erfolg. Ob bei der Analyse von Geschäftsproblemen, dem Erstellen fundierter Empfehlungen oder dem Überzeugen von Kund:innen mit Zahlen, Daten, Fakten – ausgeprägte mathematische Fähigkeiten verleihen dir in der Consulting-Branche häufig den entscheidenden Vorteil.
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Wie du Mathe üben kannst
Wenn du dich auf ein Case-Interview im Consulting vorbereitest, wirst du schnell merken, dass Mathematik eine wichtige Rolle spielt. Keine Sorge, du musst kein Mathe-Genie sein – es genügt, wenn du Zahlen strukturiert und sicher im Griff hast.👉 Warum ist Mathe in Case-Interviews wichtig?Hier findest du einen Überblick über die verschiedenen Rechenarten, die gefragt sind und wie du dich optimal darauf vorbereiten kannst. In der Regel werden deine Mathematik-Skills auf folgende Weise geprüft:Grundrechenarten: Die Grundlage jeder mathematischen Aufgabe bilden die vier Grundrechenarten: Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Hier kommt es darauf an, schnell und fehlerfrei zu rechnen – ob im Kopf oder auf Papier.Prozente und Brüche: Prozentrechnungen und das Arbeiten mit Brüchen sind häufig Bestandteil von Case-Interviews. Du solltest sicher im Umgang mit Prozenten sein und Brüche sowohl in Dezimalzahlen umrechnen können als auch umgekehrt. Besonders wichtig ist das bei Aufgaben, die Kapazitätsveränderungen oder Rentabilitätsanalysen betreffen.Schätzfragen: Schätzfragen prüfen dein Gespür für Größenordnungen und deine Fähigkeit, schnell plausible Zahlen zu nennen. Übe, grobe Schätzungen für unterschiedliche Szenarien zu geben, wie zum Beispiel die Größe eines Marktes oder die Anzahl der Kund:innen in einem Laden.Diagramme, Daten und Tabellen: Oft wirst du in Interviews Daten in Form von Diagrammen oder Tabellen erhalten. Deine Aufgabe ist es, diese schnell zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Übe, Muster in den Daten zu erkennen und relevante Informationen herauszufiltern. Hier kannst du dich mit „Numerical Reasoning“-Übungen bestens vorbereiten!Textaufgaben: Textaufgaben prüfen deine Fähigkeit, mathematische Probleme aus einer schriftlichen Beschreibung zu verstehen und zu lösen. Es ist entscheidend, diese Aufgaben schnell und souverän zu bewältigen. In unserer Brainteaser-Bibliothek findest du zahlreiche Textaufgaben, die deine mathematischen Fähigkeiten herausfordern.👉 Hier findest du alle wichtigen Mathe-Skills im Detail, zusammen mit nützlichen Tipps und Tricks! VorbereitungstippsIntegriere deine Interviewer:innen: Während deiner Berechnungen solltest du aktiv mit deinen Interviewer:innen in den Dialog treten. Frage gezielt nach fehlenden Informationen, achte auf seine Reaktionen und teile deinen Denkprozess während der Berechnungen. Diese Art der Kommunikation zeigt nicht nur deine analytischen Fähigkeiten, sondern hilft auch, Unsicherheiten zu klären und Missverständnisse zu vermeiden.Arbeite klar und strukturiert: Achte darauf, dass deine Berechnungen übersichtlich und organisiert sind. Das verhindert nicht nur Fehler, sondern erleichtert auch den Interviewer:innen, deinem Gedankengang zu folgen und deine Schritte nachzuvollziehen.Folge einem vierstufigen Prozess: Um Mathefragen effektiv zu lösen, ist ein strukturierter Ansatz hilfreich:Erkläre deine Herangehensweise.Führe die Berechnungen durch.Überprüfe deine Ergebnisse sorgfältig.Formuliere und interpretiere deine Schlussfolgerungen.Übe mit realistischen Cases: Die beste Vorbereitung auf mathematische Aufgaben in Case-Interviews ist regelmäßiges Üben. Nutze unsere Case-Bibliothek, die über 200 unterschiedliche Fälle zu Themen wie Restrukturierung, Markteintritt oder Produkteinführungen umfasst. Übe diese Cases zusammen mit anderen Kandidat:innen, indem du Peer-to-Peer-Treffen über unser Meeting-Board organisierst. Achte darauf, verschiedene mathematische Problemstellungen zu bearbeiten, um ein breites Spektrum abzudecken.Hol dir Feedback: Du solltest dir regelmäßig Feedback einholen. Arbeite mit Case-Partner:innen oder erfahrenen Coaches, die sich mit Case-Interviews auskennen. Ihr Feedback wird dir helfen, deine Stärken weiter auszubauen und mögliche Schwächen zu erkennen und zu verbessern.Unser Profi-Tipp: Übe alle Grundrechenarten mit dem Kopfrechnen-Tool! 🚀Planst du, in die Consulting-Welt einzutauchen und dich auf dein bevorstehendes Case-Interview vorzubereiten? Dann weißt du sicherlich, dass Unternehmen wie McKinsey, Bain und BCG hohe Anforderungen an ihre Kandidat:innen stellen. Um in diesen Interviews erfolgreich zu sein, sind solide mathematische Fähigkeiten in allen Grundrechenarten (wie Addition, Multiplikation, Prozentrechnung) unerlässlich. Schnelles und genaues Kopfrechnen ist dabei oft gefragt.Mit unserem interaktiven Kopfrechnen-Tool kannst du genau das üben! Du kannst aus 24 verschiedenen Tests wählen, alle Rechenarten in deinem eigenen Tempo üben, verschiedene Schwierigkeitsgrade wählen, deinen eigenen Fortschritt tracken und dich mit anderen Kandidat:innen in der Rangliste vergleichen. Teste jetzt das Kopfrechnen-Tool und bereite dich auf dein Case-Interview vor! 💙💚
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ROI und ROAS
Wenn du dich auf Case-Interviews vorbereitest, sind ROI und ROAS zwei Konzepte, die dir immer wieder begegnen werden. Beide sind zentrale Kennzahlen, die es dir ermöglichen, den Erfolg eines Unternehmens zu bewerten und die Effizienz von Investitionen zu messen.🔎 In diesem Artikel erfährst du, wie du ROI und ROAS für deine Case-Analysen richtig anwendest und wie du deine Antworten klar strukturieren kannst.
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Break-Even-Analyse
Die Break-Even-Analyse hilft dir dabei, den Punkt zu bestimmen, an dem die Gesamteinnahmen eines Unternehmens den Gesamtkosten entsprechen. Diese Analyse ermöglicht es dir, die Anzahl der Produkteinheiten zu bestimmen, die verkauft werden müssen, um rentabel zu sein, wenn der Preis und die Kosten des Produkts bekannt sind.🔎 In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du die Break-Even-Analyse im Case-Interview erfolgreich angehst. Viel Spaß beim Lesen! Was ist die Break-Even-Analyse?Eine Break-Even-Analyse ist entscheidend für die Beurteilung der Rentabilität eines Unternehmens. Sie veranschaulicht die Beziehung zwischen Gewinn, Einnahmen und Kosten und hilft dabei, den Break-Even-Punkt (BEP) zu berechnen. Dabei ist es wichtig, das Konzept der fixen und variablen Kosten zu verstehen.👉 Sieh dir unbedingt unseren Artikel zu fixen und variablen Kosten an!Die Formel zur Berechnung des Break-Even-Punkts lautet:Wenn die Fixkosten größer als Null sind, ist es entscheidend, einen positiven Deckungsbeitrag pro Einheit zu haben (d. h. der Preis muss größer sein als die variablen Kosten), um überhaupt einen Break-Even-Punkt zu erreichen. 
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CAGR - Jährliche Wachstumsrate
Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) ist eine wichtige Kennzahl für Berater:innen, insbesondere beim Vergleich von langfristigen Wachstumsszenarien. Sie gibt die durchschnittliche jährliche Rate an, mit der ein Wert (wie z. B. der Umsatz eines Unternehmens oder der Wert einer Investition) über einen bestimmten Zeitraum wächst. Für Berater:innen ist es entscheidend, die CAGR zu verstehen und anzuwenden, wenn es um die Prognose der zukünftigen Unternehmensentwicklung oder den Vergleich von Investitionen geht.
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Management-Theorie & Konzepte

Entdecke praktische Tools zur Geschäftsanalyse und die wichtigsten grundlegenden Business-Begriffe, und lerne, sie sicher anzuwenden, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Next Step: Üben mit Peers

Die beste Vorbereitung ist Übung. Je mehr Interviewsituationen du trainiert hast, desto souveräner wirst du im echten Gespräch. Sobald du die Basics beherrschst, solltest du mit anderen Kandidat:innen Mock-Interviews durchführen und Cases gemeinsam lösen – so wendest du dein Wissen realistisch an und gewinnst Sicherheit.
Noch keine Erfahrung mit Mock-Interviews? Hier findest du hilfreiche Ressourcen.
Meeting Guide: Wie funktionieren Mock-Interviews auf PrepLounge?
Lies diesen Artikel, um zu erfahren, wie du Mock-Interviews optimal nutzt.
Beispiel Meeting
Schau dir das Beispiel-Meeting an, um zu sehen, wie ein Mock-Interview auf PrepLounge abläuft.
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