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Herangehensweise an Case-Studies

Case-Interviews können eine ziemlich große Herausforderung sein, aber sie sind einer der wichtigsten Bestandteile des Recruitingprozesses im Consulting. Sie ermöglichen es Unternehmen, deine Fähigkeit zur Problemlösung, zum Strukturieren komplexer Aufgaben und zum klaren Kommunizieren von Lösungen zu bewerten.

Bei einem Case-Interview geht es nicht nur darum, die richtige Lösung zu finden – es zählt vor allem, wie du an das Problem herangehst. Der beste Ansatz ist, strukturiert zu bleiben, das Problem in übersichtliche Schritte aufteilen und dabei deinen Gedankengang klar und verständlich zu erklären. In diesem Leitfaden zeigen wir dir die wichtigsten Schritte, um in einem Case-Interview zu überzeugen, typische Fehler zu vermeiden und dich von anderen Bewerber:innen abzuheben.

Warum Cases in Interviews wichtig sind

Cases werden in Interviews eingesetzt, weil sie reale geschäftliche Herausforderungen simulieren und testen, wie gut du schwierige Probleme unter Druck lösen kannst. Interviewer:innen achten dabei besonders auf drei Dinge:

  • Problemlösungsfähigkeiten: Kannst du komplexe Probleme in kleinere, leicht zu bewältigende Schritte aufteilen?
  • Priorisierung und Organisation: Kannst du die wichtigsten Aspekte des Cases erkennen und dich zuerst auf diese konzentrieren?
  • Kommunikation: Kannst du deine Gedankengänge klar und verständlich vermitteln?

Deine Leistung im Case-Interview zeigt, wie du unter Stress denkst und ob du die Herausforderungen des Jobs bewältigen kannst. Ein gut strukturierter Ansatz ist dabei entscheidend – und hier zahlt sich deine Vorbereitung aus.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Lösung von Cases

Schritt 1: Problemstellung klären

Zu Beginn solltest du sicherstellen, dass du das Problem genau verstanden hast. Wiederhole die wichtigsten Punkte und stelle gezielte Fragen, um Unklarheiten zu klären. So zeigst du im Interview, dass du nicht einfach drauflosredest, sondern die Kernaspekte verstanden hast.

Schritt 2: Ziele und Prioritäten festlegen

Sobald das Problem klar ist, solltest du das Ziel des Cases festlegen. Was möchtest du erreichen? Es kann zum Beispiel darum gehen, den Gewinn zu maximieren, Kosten zu senken oder die Effizienz zu steigern. Identifiziere die wichtigsten Leistungskennzahlen (KPIs), die für das Unternehmen relevant sind. So stellst du sicher, dass du und der/die Interviewer:in die gleiche Vorstellung davon habt, was Erfolg in diesem Case bedeutet.

Schritt 3: Eine klare Struktur aufbauen (das MECE-Prinzip)

Eine gute Struktur ist entscheidend für den Erfolg. Eine hilfreiche Methode ist das MECE-Prinzip, das für „Mutually Exclusive, Collectively Exhaustive“ steht (also wechselseitig ausschließend und gemeinsam erschöpfend). Das bedeutet, dass du das Problem in klare, voneinander getrennte Teile zerlegst, die sich nicht überschneiden, aber zusammen alle Aspekte abdecken.

Wenn es beispielsweise um sinkende Gewinne geht, könntest du folgende Bereiche untersuchen:

Das MECE-Prinzip sorgt dafür, dass du jeden Aspekt des Problems ohne Wiederholungen angehst und gleichzeitig sicherstellst, dass alle relevanten Punkte berücksichtigt werden. So bleibt deine Analyse sowohl für dich als auch für die Interviewer:innen übersichtlich und verständlich.

💡 Möchtest du mehr über das MECE-Prinzip erfahren? Schau dir unseren Artikel an!

Schritt 4: Wichtige Informationen sammeln (über Kund:innen, die Branche und das Produkt)

Sobald du deine Struktur festgelegt hast, ist es wichtig, relevante Informationen zu sammeln. Überlege, was du über die Branche des/der Kund:in weißt und welche internen sowie externen Faktoren das Unternehmen beeinflussen könnten. Gibt es aktuelle Markttrends, die du berücksichtigen solltest? Durch gezielte und kluge Fragen kannst du die notwendigen Daten zusammentragen, die deine Analyse unterstützen. Dies ist auch eine gute Gelegenheit, kreativ zu sein und neue Ideen auf Basis der Informationen zu entwickeln, die du erhältst.

Eine starke Case-Analyse aufbauen und sie richtig kommunizieren

Um eine solide Struktur für die Problemlösung zu entwickeln, solltest du zunächst die wichtigsten Faktoren, auch bekannt als Schlüsselfaktoren oder „First-Level Drivers“, identifizieren, die das Problem direkt beeinflussen. Du kannst entweder den „Top-Down“-Ansatz wählen, bei dem du das große Ganze in kleinere Teile zerlegst, oder den „Bottom-Up“-Ansatz, bei dem du von den Details zur Gesamtübersicht gelangst. Priorisiere und analysiere diese Faktoren, um gezielte Empfehlungen abzuleiten.

Wenn du deine Struktur präsentierst, erkläre deinen Ansatz klar und verbinde die verschiedenen Elemente deiner Analyse, um aufzuzeigen, wie sie zur Lösung des Problems beitragen. Ein selbstbewusstes Auftreten und die Bereitschaft, Feedback anzunehmen, unterstreichen deine Problemlösungsfähigkeiten.

Häufige Fehler in Case-Interviews vermeiden

  • Informationsüberflutung: Versuche, nicht zu viele Informationen auf einmal zu sammeln. Konzentriere dich auf die relevanten Aspekte des Cases und vermeide es, dich und die Interviewer:innen mit unnötigen Details zu überladen.
  • Fehlende klare Struktur: Ein strukturierter Ansatz ist entscheidend. Ohne ihn wird es schwierig, deiner Lösung zu folgen, und du riskierst, wichtige Elemente des Problems zu übersehen. Achte darauf, dass deine Struktur klar und logisch bleibt.
  • Schlechte Vorbereitung auf die Schlussfolgerung: Viele Kandidat:innen neigen dazu, den letzten Teil des Cases hastig zu behandeln und geben ungenaue oder schwach ausgearbeitete Empfehlungen. Stelle sicher, dass deine Schlussfolgerungen gut durch die während des Cases gesammelten Daten und Analysen gestützt werden.

Du möchtest noch mehr Tipps zu diesem Thema? Dann schau dir dieses Video an!

Fazit – Die 4 Schlüssel zum Erfolg in Case-Interviews

Um in einem Case-Interview wirklich zu überzeugen, ist es wichtig, sich auf einige entscheidende Schritte zu konzentrieren:

  • Zuhören und Klarheit schaffen: Stelle sicher, dass du das Problem vollständig erfasst, bevor du in die Analyse einsteigst. Das bedeutet auch, gezielte Fragen zu stellen, um Unklarheiten auszuräumen.
  • Ziele festlegen und einen strukturierten Ansatz entwickeln: Starte mit einer klaren Struktur – egal, ob du einen Top-Down- oder Bottom-Up-Ansatz wählst. Nutze Frameworks wie das MECE-Prinzip, um das Problem in überschaubare Teile zu gliedern.
  • Daten analysieren und sinnvoll organisieren: Sammle relevante Informationen über die Kund:innen, die Branche und das Produkt. Organisiere deine Erkenntnisse logisch, um deine Analyse zu untermauern.
  • Klar und selbstbewusst kommunizieren: Erläutere deinen Denkprozess Schritt für Schritt, damit er für andere nachvollziehbar ist. Sei offen für Feedback und schließe mit gut fundierten Empfehlungen ab.

Wenn du diese Schritte befolgst, zeigst du nicht nur deine Problemlösungsfähigkeiten, sondern priorisierst auch effektiv und kommunizierst deine Ideen klar. Diese Eigenschaften sind genau das, wonach Interviewer:innen suchen. Mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Übung bist du bestens gerüstet, um jedes Case-Interview souverän zu meistern. Viel Erfolg!

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