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Unter Mergers & Acquisitions (M&A) versteht man im Finance den Prozess von Fusionen und Übernahmen, bei dem Unternehmen zusammengelegt oder gekauft werden, um strategisches Wachstum, Effizienz oder Marktvorteile zu erzielen.

Mergers & Acquisitions (M&A) haben eine Buy‑Side und eine Sell‑Side. Das Sell‑Side‑Team vertritt den Verkäufer:innen und ist dafür zuständig, das Unternehmen potenziellen Käufer:innen zu präsentieren, während das Buy‑Side‑Team den Erwerber repräsentiert. Für Käufer:innen liegt der Fokus darauf, das Zielunternehmen mit möglichst geringem Risiko und maximalem strategischem oder finanziellem Mehrwert zu erwerben. Das erfordert systematische Unternehmensanalysen und strategisches Know-How.

In diesem Artikel erklären wir dir den Buy‑Side‑M&A‑Prozess Schritt für Schritt, inklusive Übungsfragen zur Vorbereitung auf Finance-Interviews.
 

Was ist ein Buy‑Side‑M&A‑Prozess?

Der Buy‑Side‑M&A‑Prozess umfasst alle Schritte, die ein Unternehmen, eine Private‑Equity‑Firma oder ein Investor unternimmt, um ein Zielunternehmen zu identifizieren, zu bewerten und zu erwerben. Die meisten Käufer:innen arbeiten mit Investmentbanken oder Beratungsfirmen zusammen, um eine erfolgreiche Übernahme zu sichern, die Wert maximiert und sie in ihren strategischen oder finanziellen Zielen unterstützt. Der Prozess dient sowohl dazu, schlechte Deals zu vermeiden als auch gute zu finden.
 

Käufer:innenmotivation und Akquisitionsstrategien auf der Buy-Side

Käufer:innen verfolgen Übernahmen aus vielen Gründen. Die beiden Haupttreiber sind jedoch Synergien und Rendite auf das investierte Kapital.

Strategische Käufer:innen, oft Unternehmen aus derselben oder benachbarten Branche, werden hauptsächlich durch Synergien motiviert. Das sind Vorteile, die durch die Kombination zweier Unternehmen entstehen. Kosten-Synergien, etwa durch Zusammenlegung von Betriebseinheiten und Einrichtungen, oder Umsatz-Synergien, etwa durch Cross‑Selling in den Kundenstamm des jeweils anderen.

Finanziell motivierte Akteur:innen wie Private‑Equity‑Firmen fokussieren sich meist auf die Rendite auf das Investment. Sie suchen nach Unternehmen, die einen stabilen Cashflow erwirtschaften, sich betriebsintern verbessern lassen oder geeignet sind, durch weitere Zukäufe den Gesamtwert des Firmenverbunds zu erhöhen.

Die Motivation der Käufer:innen beeinflusst die Integration, also wie das erworbene Unternehmen in die Prozesse der Käufer:innen eingegliedert wird. Manche Übernahmen führen zu kompletter Eingliederung in das bestehende Geschäft, andere lassen das Zielunternehmen als eigenständige Tochtergesellschaft bestehen. Diese Strategie hängt von den Käufe:innenrzielen, den Eigenschaften des Zielunternehmens und dem kulturellen Fit ab.
 

Ablauf eines Buy‑Side‑Prozesses

Ein Buy-Side-Prozess folgt einem klar strukturierten Ablauf, der Käufer:innen von der ersten Definition ihrer Akquisitionskriterien bis hin zum finalen Closing Schritt für Schritt durch die Transaktion führt:
 

Grafik mit sechs Schritten im Buy-Side M&A-Prozess: Definition der Akquisitionskriterien, Target-Screening, Due-Diligence-Prüfung, Unternehmensbewertung, Verhandlung sowie Signing und Closing. Jeder Schritt ist als Pfeil dargestellt und mit einem passenden Icon versehen.

 

1. Definition der Akquisitionskriterien

Zu Beginn eines M&A-Prozesses auf der Buy-Side werden klare Kriterien für das ideale Zielunternehmen definiert. Dazu gehören Branche, Unternehmensgröße, finanzielle Kennzahlen, geografische Lage, Wachstumspotenzial und die strategische Passung zum Käufer.

2. Target-Screening

Im nächsten Schritt werden potenzielle Akquisitionsziele identifiziert. Auf Basis der Kriterien entsteht zunächst eine Long-List von Unternehmen, die durch eine erste Analyse zu einer enger gefassten Short-List verdichtet wird.

3. Due-Diligence-Prüfung

Die Due Diligence ist eine der wichtigsten Phasen im Buy-Side M&A. Käufer prüfen die Finanzen, das operative Geschäft, rechtliche Aspekte und die Marktposition des Zielunternehmens. Ziel ist es, Risiken aufzudecken und die Richtigkeit der vorgelegten Informationen zu verifizieren.

4. Unternehmensbewertung

Anschließend wird der Wert des Zielunternehmens ermittelt – zum Beispiel über Discounted Cash Flow (DCF), Peer-Group-VergleicheTransaktionspräzedenzfälle oder die Asset-Based Valuation. Diese Unternehmensbewertung bildet die Grundlage für das erste Angebot und die weitere Verhandlungsstrategie.

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5. Verhandlung

Nun verhandeln Käufer und Verkäufer über Kaufpreis und Konditionen. Diese werden häufig in einem Letter of Intent (LOI) festgehalten, bevor ein finaler Kaufvertrag abgeschlossen wird.

6. Signing und Closing

Im letzten Schritt des M&A-Prozesses werden alle vertraglichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt. Nach dem Zahlungsfluss erfolgt das Closing, bei dem das Eigentum offiziell vom Verkäufer auf den Käufer übergeht.
 

Finanzierungsformen und Deal‑Struktur auf der Buy-Side

Beim Erwerb eines Unternehmens müssen die Käufer:innen entscheiden, wie bezahlt wird (Finanzierung) und was genau gekauft wird (Deal‑Struktur). Diese einzelnen Entscheidungen stehen miteinander in Zusammenhang.

Häufige Finanzierungsformen:

  • Cash Deal: Direkte Bezahlung aus eigenen Mitteln oder Darlehen.
  • Debt Financing: Fremdkapital durch Kredite oder Anleihen.
  • Equity Financing: Kapital durch Ausgabe von Aktien.
  • Leveraged Buyouts (LBOs): Einsatz von Fremdkapital, besichert mit den Assets des Zielunternehmens, um Eigenkapital zu schonen.
  • Weitere Möglichkeiten: Mezzanine‑Finanzierung (Mischung aus Fremd‑ und Eigenkapital), Asset‑Based Lending, Earnouts, bei denen ein Teil der Zahlung an die zukünftige Leistung gekoppelt ist. Meistens wird eine Kombination verwendet, um Risiko und Flexibilität auszubalancieren.

Bei der Deal-Struktur unterscheidet man grundsätzlich zwischen Aktienkauf (Share Purchase) und Asset-Kauf (Asset Purchase).

Beim Aktienkauf übernehmen die Käufer:innen die Unternehmensanteile des Zielunternehmens und damit auch das gesamte Unternehmen, einschließlich sämtlicher Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Im Gegensatz dazu erwerben die Käufer:innen beim Asset-Kauf nur bestimmte Vermögenswerte und möglicherweise ausgewählte Verbindlichkeiten, ohne das Unternehmen als Ganzes zu übernehmen. Das bietet den Vorteil, unerwünschte Verpflichtungen auszuklammern, ist jedoch operativ aufwendiger, da jeder Vermögenswert einzeln übertragen werden muss und unter Umständen zusätzliche Zustimmungen oder Genehmigungen erforderlich sind.
 

Buy‑Side‑Bewertung im M&A Prozess

Die Bewertung auf der Buy‑Side zeigt, was ein Zielunternehmen für Käufer:innen wert ist. Typische Bewertungsmethoden sind DCF, Vergleich mit Peer‑Unternehmen, vergangene Transaktionen, Asset‑Based Valuation und manchmal LBO‑Modelle.

Inder Buy-Side Bewertung fließen auch erwartete SynergienIntegrationskosten und die angestrebte Rendite der Käufer:innen mit ein. Buy‑Side‑Bewertungen sind meist konservativer als Sell‑Side‑Bewertungen, weil Käufer:innen Risiko minimieren und ein Overpayment vermeiden wollen.
 

Merger Consequences Analysis

Bevor ein Unternehmen einen anderen Konzern kauft, wird oft eine sogenannte Merger Consequences Analysis durchgeführt. Ziel ist es herauszufinden, wie sich der Zusammenschluss auf den Gewinn pro Aktie (Earnings per Share, kurz EPS) auswirkt.

Dafür vergleicht man den Gewinn pro Aktie der Käufer:innen im Ist-Zustand (also ohne Übernahme) mit dem Gewinn pro Aktie, den das fusionierte Unternehmen voraussichtlich erzielen würde. Dabei fließen auch Faktoren wie neue ausgegebene Aktien, erwartete Einsparungen (Synergien) oder zusätzliche Kosten ein.

  • Accretive (steigernd): Wenn der Gewinn pro Aktie nach der Übernahme höher ist als vorher, profitieren die Aktionär:innen. Der Deal schafft also Wert.
  • Dilutive (verwässernd): Wenn der Gewinn pro Aktie nach der Übernahme niedriger ausfällt, entsteht zumindest kurzfristig ein Nachteil für die Aktionär:innen.

Neben dem EPS-Vergleich schaut man sich in der Analyse oft auch weitere Punkte an, zum Beispiel die erwartete Rendite (ROI), die zusätzliche Verschuldung oder mögliche Risiken durch Aufsichtsbehörden und Wettbewerb.
 

Häufige Interviewfragen zum Buy-Side M&A Prozess

1. Erkläre mir Schritt für Schritt einen M&A‑Deal auf der Buy‑Side.

Ein M&A-Prozess auf der Buy-Side beginnt mit der Definition von Akquisitionskriterien. Dabei wird festgelegt, welche Eigenschaften ein Zielunternehmen erfüllen soll, etwa Branche, Unternehmensgröße, Standort oder strategische Passung. Anschließend startet die Suche nach geeigneten Targets, die anhand dieser Kriterien identifiziert und analysiert werden.

Sobald ein potenziell interessantes Zielunternehmen gefunden ist, erfolgt eine erste Bewertung sowie eine Due-Diligence-Prüfung. In diesem Schritt werden unter anderem die Finanzdaten, der rechtliche Status und das Marktumfeld geprüft. Darauf aufbauend wird ein Merger-Modell erstellt, das zeigt, wie sich die Übernahme auf die Käufer:innen auswirken würde, beispielsweise auf den Gewinn pro Aktie.

Fällt das Ergebnis positiv aus, beginnen die Verhandlungen, die häufig in einem Letter of Intent münden. Parallel dazu wird die Finanzierung strukturiert, etwa durch Eigenkapital, Fremdkapital oder Mischformen. Nach der Vertragsunterzeichnung kommt es zum Abschluss des Deals. Anschließend startet die Integrationsphase, in der Synergien realisiert und der angestrebte Mehrwert gehoben werden sollen.

2. Warum möchte ein Unternehmen ein anderes Unternehmen übernehmen?

Es gibt viele Gründe für eine Übernahme. Häufige Motive sind: Kosten- oder UmsatzsynergienMarkterweiterung, der Erwerb neuer TechnologienZugang zu neuen Märkten, die Diversifikation des Produktportfolios oder der Zugang zu Fachkräften und geistigem Eigentum.

Strategische Käufer:innen zielen meist auf langfristiges Wachstum und operative Vorteile, während Finanzinvestoren vor allem auf Renditepotenzial und Exit-Möglichkeiten achten.

3. Wie bestimmt man den Kaufpreis für ein Zielunternehmen?

Die Preisfindung basiert auf klassischen Bewertungsmethoden wie Discounted Cash Flow (DCF), Vergleich mit ähnlichen Unternehmen und analogen Transaktionen aus der Vergangenheit. Der finale Kaufpreis ergibt sich nicht nur aus dem inneren Wert des Unternehmens, sondern berücksichtigt auch strategischen NutzenSynergiepotenzialeWettbewerb im Bieterverfahren und die Verhandlungsmacht beider Seiten.

4. Was passiert, wenn ein Unternehmen bei einer Übernahme zu viel bezahlt?

Wenn ein Unternehmen bei einer Übernahme zu viel bezahlt, spricht man von einem Overpayment. Der Kaufpreis liegt dann über dem tatsächlichen oder nachhaltigen Wert des Zielunternehmens. In solchen Fällen besteht die Gefahr, dass die erwartete Kapitalrendite (Return on Investment) nicht erreicht wird.

Der Grund: Die Käufer:innen müssen den hohen Kaufpreis in seiner Bilanz abbilden. Die Differenz zwischen dem gezahlten Preis und dem Substanz- bzw. Marktwert des Zielunternehmens wird als Goodwill ausgewiesen. Wenn sich später herausstellt, dass das übernommene Unternehmen weniger profitabel ist als angenommen oder die Synergien nicht realisiert werden können, muss dieser Goodwill teilweise abgeschrieben werden.

Diese Abschreibungen mindern den Gewinn, oft erheblich. Dadurch sinkt die Profitabilität der Käufer:innen, und die Aktionär:innen sehen schlechtere Ergebnisse als erwartet. Das kann zu Unzufriedenheit bei Investor:innen führen, weil die Übernahme nicht den erhofften Mehrwert schafft.

Auf längere Sicht kann sich das auch am Kapitalmarkt bemerkbar machen: Analyst:innen und Investor:innen bewerten die Aktie skeptischer, und der Aktienkurs der Käufer:innen kann unter Druck geraten. Eine Überzahlung kann damit nicht nur kurzfristig zu niedrigeren Gewinnen, sondern auch langfristig zu einer Vernichtung von Unternehmenswert führen.

5. Ist es einfacher, Umsatzsynergien oder Kostensynergien zu realisieren?

Kostensynergien sind in der Regel einfacher zu erreichen, weil sie stärker vom Unternehmen selbst gesteuert werden können – etwa durch den Abbau von Doppelstrukturen, gemeinsame IT-Systeme oder Effizienzgewinne.

Umsatzsynergien hingegen hängen stark vom Marktumfeld, dem Vertrieb und der Produktintegration ab. Daher sind sie schwerer planbar und unsicherer.

6. Warum entscheidet sich ein Unternehmen, das 100 % in bar zahlen könnte, dagegen?

Selbst wenn ein Unternehmen den Kaufpreis vollständig in bar zahlen könnte, gibt es gute Gründe, das nicht zu tun: Es will vielleicht Liquidität bewahren für andere Investitionen oder Krisen. Es könnte von günstigem Fremdkapital profitieren oder das Risiko teilen, indem es Aktien einsetzt. In manchen Fällen bringt die Beteiligung der Verkäufer:innen über Aktien auch strategische Vorteile oder steuerliche Effekte mit sich.

7. Wie erkennt man, ob eine Übernahme den Gewinn pro Aktie steigert oder senkt?

Eine Übernahme ist akquisitionssteigernd (accretive), wenn sie den Gewinn pro Aktie (EPS) erhöht, und verwässernd (dilutive), wenn sie ihn senkt.

Ein grober Richtwert ist der Vergleich der Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV): Haben die Käufer:innen ein höheres KGV als das Zielunternehmen, ist die Übernahme tendenziell accretive – vorausgesetzt, die Finanzierungskosten sind im Rahmen.

Für eine verlässliche Aussage brauchst du aber ein detailliertes Finanzmodell, das auch Synergien, Finanzierung, Steueraspekte und Integrationskosten einbezieht.

8. Warum schaffen es viele M&A‑Deals nicht, den Gewinn pro Aktie zu steigern?

Viele Übernahmen scheitern an überhöhten Kaufpreisenfehlenden SynergienIntegrationsproblemensteigenden Kosten oder ausbleibenden Umsätzen. Oft werden auch Komplexität und kulturelle Unterschiede unterschätzt, was die Umsetzung erschwert und die erwarteten Vorteile schmälert.

9. Warum kann eine Übernahme den Gewinn pro Aktie senken?

Eine Übernahme ist verwässernd, wenn sie den EPS reduziert. Das kann passieren durch:

  • eine Überzahlung,
  • Aktienverwässerung durch Kapitalerhöhungen,
  • nicht realisierte Synergien,
  • oder unerwartet hohe Integrationskosten.

Solche Deals schaden oft dem Vertrauen von Investoren und können langfristig den Aktienkurs belasten.

10. Wenn ein Unternehmen mit höherem KGV ein Unternehmen mit niedrigerem KGV übernimmt – ist das gut oder schlecht?

Unter sonst gleichen Bedingungen ist das gut. Der Deal ist dann akquisitionssteigernd (accretive). Die Käufer:innen erwerben Gewinne zu einem günstigeren Multiplikator als sein eigenes Bewertungsniveau.

Aber: Auch hier ist eine detaillierte Analyse nötig, denn Finanzierung, Synergien, Integration und Steueraspekte können das Ergebnis beeinflussen.

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Key Takeaways

Der Buy‑Side‑M&A‑Prozess beginnt mit der Definition der Akquisitionskriterien, also Eigenschaften, die ein Zielunternehmen erfüllen soll. Dann folgt die Suche und Analyse potenzieller Kandidaten. Mit einem passenden Ziel erfolgt eine Due-Diligence-Prüfung, um Informationen zu verifizieren und Risiken zu erkennen. Darauf folgt die Bewertung, die das erste Angebot und die Verhandlung stützt. Ist man erfolgreich, kommt es zum Closing.

Strategische Erwerber sind oft bereit, mehr zu bezahlen als finanzielle Investoren wie Private‑Equity‑Firmen. Denn sie können operative Synergien und Umsatzwachstum realisieren, die den Cashflow der kombinierten Einheit steigern und so mehr intrinsischen Wert schaffen als reine Finanzinvestoren.