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Innerer Wert

Was ist ein Unternehmen wirklich wert? Nicht immer das, was an der Börse dafür bezahlt wird. Der sogenannte innere Wert zeigt dir, was hinter dem Kurs steckt – ob bei Aktien, privaten Firmen oder im M&A. 

Er basiert nicht auf Marktstimmung, sondern auf Zahlen und Fakten. Wenn du also wissen willst, ob eine Aktie gerade günstig oder teuer ist, liefert dir genau dieser innere Wert die Antwort.
 

Was genau ist der innere Wert und wie berechnet man ihn?

Der innere Wert (oder auch “fairer” bzw. “angemessener” Wert; engl. “fair value”) stellt eine wirtschaftlich fundierte Einschätzung des Unternehmenswertes dar. Anders als der Börsenkurs basiert er nicht auf kurzfristiger Marktstimmung, sondern auf langfristigen Kennzahlen wie Ertragskraft, Vermögenslage und Zukunftsaussichten.

Es gibt verschiedene Methoden, um den inneren Wert zu berechnen. Welche du nutzt, hängt davon ab, was du bewerten möchtest und wie viele Informationen du hast. 

Im Folgenden findest du drei gängige Ansätze zur Bestimmung des inneren Werts eines Unternehmens:

Ertragswertverfahren

Beim Ertragswertverfahren schätzt du, wie viel Gewinn ein Unternehmen in den kommenden Jahren erwirtschaften kann. Dieser erwartete Gewinn wird auf den heutigen Wert umgerechnet. Je stabiler und planbarer die Erträge, desto besser funktioniert diese Methode.

Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF)

Das DCF-Modell ist eine spezifische Form des Ertragswertverfahrens. Während das klassische Ertragswertverfahren eher auf erwartete Gewinne fokussiert, betrachtet das DCF-Modell konkret die zukünftigen Zahlungsströme (Cashflows) und rechnet diese mit einem Abzinsungssatz auf den heutigen Wert zurück. Das Ergebnis ist der Barwert dieser zukünftigen Einnahmen und dient in diesem Modell als Schätzung für den inneren Wert

Dieses Verfahren ist in der Praxis besonders verbreitet und wird oft als Standard angesehen.

Multiplikatorenverfahren (Marktvergleich)

Hier wird der Wert eines Unternehmens geschätzt, indem man es mit ähnlichen Unternehmen vergleicht, zum Beispiel anhand des Umsatzes oder Gewinns. Dafür nutzt man sogenannte Multiples wie das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) oder das Umsatzmultiple. Diese Methode ist einfach anzuwenden, aber eher grob und hängt stark davon ab, wie vergleichbar die Unternehmen wirklich sind.
 

Wie lässt sich das Ergebnis vom inneren Wert deuten?

Wenn du den inneren Wert kennst, kannst du ihn mit dem aktuellen Börsenpreis vergleichen:

  • Ist der Marktpreis niedriger als der innere Wert, kann die Aktie unterbewertet sein. Das heißt, du bekommst mehr Wert, als du gerade dafür bezahlen musst.
  • Ist der Marktpreis deutlich höher als der innere Wert, könnte die Aktie überbewertet sein. In dem Fall zahlst du wahrscheinlich zu viel.

Du musst natürlich auch immer die Qualität deiner Annahmen prüfen, aber der innere Wert gibt dir eine gute Grundlage für eigene Entscheidungen.
 

Warum sollte man den inneren Wert kennen?

Gerade in der Finanzbranche reicht es nicht, nur auf Kurse zu schauen. Du solltest verstehen, was hinter einem Unternehmen steckt und ob der aktuelle Preis dazu passt.

Wenn du mit dem inneren Wert arbeiten kannst, hast du einige Vorteile:

Warum sollte man den inneren Wert kennen?

  • Du erkennst, ob eine Aktie gerade günstig oder teuer bewertet ist.
  • Du kannst Unternehmen besser miteinander vergleichen.
  • Du argumentierst in Interviews oder Analysen faktenbasiert und nicht nur nach Gefühl.

Besonders im Bereich Investment Banking, Equity Research oder Private Equity ist das ein wichtiger Skill.
 

Typische Interviewfragen zum inneren Wert (mit einfachen Antwortideen)

Hier findest du drei häufige Fragen rund um den inneren Wert, die dir im Interview begegnen könnten – mit kurzen Beispielantworten, die zeigen, dass du dieses Thema drauf hast.

Wie lässt sich der innere Wert eines Unternehmens bestimmen?

Der innere Wert kann auf verschiedene Arten geschätzt werden – etwa durch zukünftige Cashflows (z. B. im DCF-Modell) oder durch den Vergleich mit ähnlichen Unternehmen (Multiplikatorenverfahren). Welche Methode geeignet ist, hängt vom Kontext und den verfügbaren Daten ab.

Was bedeutet es, wenn der innere Wert deutlich über dem aktuellen Marktpreis liegt?

Das kann ein Hinweis darauf sein, dass das Unternehmen an der Börse unterbewertet ist. In solchen Fällen besteht möglicherweise eine attraktive Investmentchance – vorausgesetzt, die zugrunde liegenden Annahmen sind realistisch.

Was ist der Unterschied zwischen innerem Wert und Marktpreis?

Der Marktpreis ist der aktuelle Preis, zu dem eine Aktie gehandelt wird, und wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Der innere Wert basiert dagegen auf wirtschaftlichen Kennzahlen und Zukunftserwartungen und zeigt, was das Unternehmen tatsächlich wert sein sollte.

👉 Viele weitere fachliche Fragen, die dich im Finance-Interview erwarten könnten, findest du in unserer Case-Sammlung

 

Key Takeaways

Der innere Wert hilft dir dabei zu erkennen, ob ein Unternehmen wirklich so viel wert ist, wie es an der Börse scheint. Er basiert auf wirtschaftlichen Grundlagen wie prognostizierten Gewinnen, Cashflows oder Vergleichswerten – also auf Einschätzungen der Zukunft. Zwar fließen Trends und Annahmen ein, doch im Unterschied zum Marktpreis liegt der Fokus auf nachvollziehbaren Bewertungsmodellen statt reiner Stimmung.

Wenn du den inneren Wert berechnen und richtig deuten kannst, triffst du bessere Entscheidungen beim Investieren und punktest in deinen Bewerbungsgesprächen. Vor allem lernst du, den Unterschied zwischen dem aktuellen Preis einer Aktie und ihrem tatsächlichen Wert zu erkennen.