Themenüberblick
Themenüberblick
Erste Schritte
Was solltest du über Interviews in der Finanzbranche wissen? Welche Interviewtypen erwarten dich? Alle Antworten und hilfreiche Tipps findest du hier!
Warum sind die Interviews im Finance so wichtig?
Typischer Ablauf eines Finance-Interviews
Fachliche Interviews
Personal-Fit-Interviews
Case-Studies
Marktfragen
Brainteaser
Vom Selbststudium über Mock-Interviews mit Gleichgesinnten bis hin zu Coaching – erfahre, wie du dich optimal auf Finance-Interviews vorbereitest.
Vorbereitungsplan
Selbststudium
Üben mit Gleichgesinnten
Üben mit Coaches
Methoden & Tools
Lerne wichtige Business-Frameworks wie SWOT, PESTEL oder Porter's Five Forces kennen, um Fragen im Finance-Interview klar und strukturiert zu beantworten.
SWOT-Analyse
Porter’s Five Forces
PESTEL-Analyse
Finanzgrundlagen
Lerne Kennzahlen und Begriffe kennen – wichtiges Wissen für Bewerbungen, Interviews und deinen erfolgreichen Einstieg in die Finanzbranche.
EBIT
EBITDA
Barwert
Equity Value
Zeitwert

EBIT steht für Earnings Before Interest and Taxes, auf Deutsch Gewinn vor Zinsen und Steuern.

Je nach Unternehmen oder Sprache kann das EBIT auch wie folgt bezeichnet sein:

  • Operating Income oder Operating Profit
  • Ergebnis vor Zinsen und Steuern (in deutschen Berichten)
  • Betriebsergebnis (häufig im deutschsprachigen Raum)

Diese Kennzahl zeigt dir, wie viel ein Unternehmen mit seinem operativen Geschäft verdient hat, bevor Finanzierungskosten (Zinsen) und Steuern berücksichtigt werden.

Das EBIT lässt sich auch als "Betriebsergebnis" oder "operativer Gewinn" beschreiben. Es geht also darum, die reine operative Leistung eines Unternehmens zu betrachten, ohne dass diese durch unterschiedliche Finanzierungsmodelle oder Steuersätze verzerrt wird.

Warum ist das wichtig? Weil es dir ermöglicht, Unternehmen unabhängig voneinander zu vergleichen. Ob ein Unternehmen viele Kredite aufgenommen hat oder einen besonders niedrigen Steuersatz zahlt, beeinflusst das EBIT nicht.
 

Wo findest du das EBIT im Jahresabschluss?

Das EBIT findest du im Jahresabschluss in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) – allerdings wird es dort oft nicht explizit ausgewiesen, sondern muss selbst ermittelt werden. Dafür gibt es zwei gängige Methoden:

  1. Top-Down-Methode (vom Umsatz ausgehend):

    Du berechnest das EBIT, indem du vom Umsatz alle betrieblichen Aufwendungen (z. B. Material, Personal, Abschreibungen, sonstige betriebliche Aufwendungen) abziehst, aber Zinsaufwand und Ertragsteuern unberücksichtigt lässt.
     → EBIT = Umsatz – betriebliche Aufwendungen (ohne Zinsen und Steuern)

  2. Bottom-Up-Methode (vom Betriebsergebnis ausgehend):

    Du startest beim Betriebsergebnis (oft so benannt oder als „Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit“ o. Ä. bezeichnet) und addierst anschließend die Zinsaufwendungen und Zinserträge (saldiert) sowie ggf. den Steueraufwand wieder hinzu, falls diese bereits abgezogen wurden.
     → EBIT = Betriebsergebnis + Zinsen ± ggf. weitere neutrale Effekte

Beide Varianten sollten zum gleichen Ergebnis führen, sofern die GuV nach dem Gesamtkosten- oder Umsatzkostenverfahren vollständig ist und alle Positionen korrekt identifiziert werden.
 

Was sagt das EBIT aus?

Jetzt weißt du, was das EBIT ist und wo du es findest. Aber was bringt dir diese Kennzahl eigentlich?

Das EBIT zeigt dir, wie gut ein Unternehmen mit seinem eigentlichen Kerngeschäft Geld verdient – also ganz unabhängig davon, wie es finanziert ist (z. B. durch Kredite) oder in welchem Land es Steuern zahlt.

Das EBIT hilft dir:

  • zu sehen, wie effizient das Unternehmen arbeitet – also wie viel vom Umsatz am Ende als operativer Gewinn übrig bleibt.
  • Unternehmen miteinander zu vergleichen, auch wenn sie in verschiedenen Ländern sitzen oder unterschiedlich finanziert sind.
  • die sogenannte EBIT-Marge zu berechnen – das ist das Verhältnis von EBIT zu Umsatz, also z. B.: „Wie viel Gewinn bleibt von jedem Euro Umsatz übrig?“
  • das Unternehmen im Rahmen einer Unternehmensbewertung einzuschätzen (z. B. bei einer Bewerbung im Bereich Finance oder Investment Banking sehr gefragt).

Beispiel zur Einordnung

Stell dir zwei Unternehmen vor, die am Ende beide 10 Mio. € Gewinn machen. Auf den ersten Blick sehen sie gleich erfolgreich aus. Aber:

  • Unternehmen A hat hohe Schulden und muss 7 Mio. € Zinsen pro Jahr zahlen.
  • Unternehmen B zahlt nur 1 Mio. € Zinsen.

Der Gewinn ist bei beiden gleich, aber Unternehmen B arbeitet operativ viel stärker, weil es mehr aus dem Geschäft selbst verdient. Das EBIT zeigt dir genau diesen Unterschied, weil es den Gewinn vor Zinsen und Steuern misst.
 

Die EBIT-Marge

Noch klarer wird die Aussagekraft des EBIT, wenn du die sogenannte EBIT-Marge betrachtest. Nehmen wir an, Unternehmen B hat 100 Mio. € Umsatz erzielt und – wie oben beschrieben – ein EBIT von 11 Mio. € (10 Mio. € Gewinn plus 1 Mio. € Zinsen). Dann ergibt sich eine EBIT-Marge von 11 %. Das heißt: Von jedem Euro Umsatz bleiben 11 Cent als operativer Gewinn übrig.

Diese Kennzahl hilft dir zu erkennen, wie effizient das Unternehmen arbeitetwie stark es im Vergleich zur Konkurrenz dasteht und ob es z. B. über Preissetzungsspielraum verfügt oder besonders kosteneffizient ist.

Gerade in Finance-Interviews wird nicht nur die Definition abgefragt, sondern auch, ob du die Aussagekraft und Grenzen des EBIT in realen Fällen beurteilen kannst. Deshalb ist es wichtig, dass du dich intensiv mit dem EBIT und den Faktoren, die es beeinflussen, auseinandersetzt.
 

Typische Fragen rund um das EBIT im Finance-Interview

Wenn du dich auf Finance-Interviews vorbereitest, solltest du das EBIT nicht nur kennen, sondern auch sicher erklären, interpretieren und anwenden können. Es wird häufig in Interviews thematisiert.

Hier einige typische Fragen, auf die du dich einstellen solltest:

  • Was ist der Unterschied zwischen EBIT und EBITDA?
  • Wofür wird das EBIT bei Unternehmensbewertungen verwendet?
  • Was ist besser: Ein hohes EBIT oder ein hohes Net Income?
  • Wie wirkt sich IFRS 16 (Leasing) auf das EBIT aus?

👉 Übrigens: Mit unseren Fragen-Sets in der Case-Sammlung kannst du üben, dich auf diese typischen Fragen im Finance-Interview vorzubereiten!


Key Takeaways

Das EBIT zeigt, wie profitabel ein Unternehmen im operativen Geschäft ist – unabhängig von Zinsaufwand und Steuern. Es eignet sich besonders gut für Vergleiche zwischen Unternehmen oder über Zeiträume hinweg, weil es externe Einflussfaktoren wie Finanzierung oder Steuerlast ausklammert.

Du findest das EBIT meist als „Operating Income“ oder „Betriebsergebnis“ in der GuV oder musst es selbst berechnen. Es ist eine wichtige Größe in Bewertungen und der Finanzanalyse und bildet oft die Basis für Kennzahlen wie EBIT-Marge oder das EBIT-Multiple.