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WACC

Was kostet es eigentlich, Geld zu verwenden? 🤔

Um dir diese Frage zu beantworten, hilft der WACC (ausgeschrieben Weighted Average Cost of Capital). Auf Deutsch bedeutet das in etwa „gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten“. Der WACC zeigt dir, wie teuer es für ein Unternehmen ist, sich Kapital zu beschaffen – also Geld, das es zum Beispiel von Investor:innen oder Banken bekommt. Warum ist das wichtig? Weil Unternehmen nur dann investieren sollten, wenn die erwartete Rendite höher ist als diese Kapitalkosten.
 

Was genau steckt hinter dem WACC?

Stell dir vor, ein Unternehmen will neue Maschinen kaufen. Dafür braucht es Geld. Dieses Geld kann es auf zwei Wegen bekommen:

  • Über Eigenkapital (z.B. durch Investor:innen, die Anteile am Unternehmen kaufen) oder
  • über Fremdkapital (z.B. durch Kredite von Banken)

Beide Kapitalgeber:innen erwarten etwas dafür:

  • Investor:innen wollen eine Rendite auf ihr investiertes Geld.
  • Banken wollen Zinsen auf das geliehene Geld.

Der WACC bringt beides zusammen und zeigt: Wie viel muss das Unternehmen im Durchschnitt zahlen, um Kapital zu bekommen? Das „gewichtete“ in der Abkürzung bedeutet: Es wird berücksichtigt, wie viel Prozent des Kapitals aus Eigenkapital und wie viel aus Fremdkapital besteht.
 

So wird der WACC berechnet

Die WACC-Formel sieht erstmal kompliziert aus, aber wir gehen sie gemeinsam durch. Hier ist eine vereinfachte Version:

So wird der WACC berechnet

Dafür stehen die einzelnen Platzhalter:

  • E = Eigenkapital (Equity)
  • D = Fremdkapital (Debt)
  • Re = Kosten des Eigenkapitals (Renditeerwartung)
  • Rd = Kosten des Fremdkapitals (Zinssatz)
  • Steuersatz = wird berücksichtigt, weil Zinsen oft von der Steuer abgesetzt werden können – es handelt sich dabei um den Unternehmenssteuersatz, der den steuerlichen Vorteil von Fremdkapital (Tax Shield) abbildet.

Ein Beispiel zum Verständnis:

Ein Unternehmen finanziert sich zu 60 % mit Eigenkapital und zu 40 % mit Fremdkapital. Die Renditeerwartung liegt bei 8 %, der Zinssatz bei 5 % und der Steuersatz bei 30 %.

Also: WACC = 0,6 × 0,08 + 0,4 × 0,05 × (1 – 0,3) = 0,048 + 0,014 = 6,2 %

Was bedeutet das Ergebnis? 

Das Unternehmen muss im Schnitt 6,2 % Rendite erwirtschaften, damit sich Investitionen überhaupt lohnen. Liegt ein Projekt darunter, ist es aus Sicht der Kapitalgeber:innen dementsprechend nicht attraktiv.
 

Was bringt dir der WACC in der Praxis?

Wenn du den WACC verstehst, kannst du viele Entscheidungen rund um Investitionen und Unternehmensbewertung besser treffen. Unternehmen nutzen den WACC zum Beispiel für:

Was bringt dir der WACC in der Praxis?

  • Investitionsentscheidungen: Nur Projekte über dem WACC bringen langfristig Wert.
  • Unternehmensbewertungen: Der WACC wird oft verwendet, um zukünftige Zahlungsströme abzuzinsen (z.B. im Rahmen einer DCF-Analyse).
  • Finanzierungsstrategien: Ein Unternehmen kann analysieren, wie sich mehr Fremdkapital oder Eigenkapital auf die Gesamtkosten auswirkt.
     

Typische Interviewfragen zum WACC

Wenn du dich auf ein Finance-Interview vorbereitest, solltest du sicher den WACC erklären können und zeigen, dass du ihn verstehst. Anbei findest du ein paar typische Fragen, die dir im Interview begegnen könnten – inklusive Beispielantworten, mit denen du punkten kannst:

Was ist der WACC und warum ist er wichtig?

Der WACC (Weighted Average Cost of Capital) gibt an, wie viel es ein Unternehmen durchschnittlich kostet, Kapital aus Eigen- und Fremdmitteln zu beschaffen. Er spielt eine zentrale Rolle bei Investitionsentscheidungen, denn nur Projekte, deren erwartete Rendite über dem WACC liegt, schaffen langfristig Wert für das Unternehmen.

Warum werden die Fremdkapitalkosten im WACC um den Steuersatz angepasst?

Weil Unternehmen Zinsen oft steuerlich absetzen können. Dadurch sind die tatsächlichen Kosten für Fremdkapital geringer. Deshalb wird der Zinssatz mit (1 – Steuersatz) multipliziert.

Was passiert mit dem WACC, wenn sich der Fremdkapitalanteil erhöht?

Der WACC kann zunächst sinken, da Fremdkapital in der Regel günstiger ist als Eigenkapital. Ein höherer Schuldenanteil erhöht jedoch das Risiko für das Unternehmen, was zu höheren Eigenkapitalkosten führt – und damit kann der WACC wieder steigen.

Wie hängt der WACC mit der Bewertung eines Unternehmens zusammen?

In der Unternehmensbewertung wird der WACC als Diskontierungszinssatz verwendet, um zukünftige Zahlungsströme auf den Barwert zu berechnen. Ein höherer WACC senkt diesen Barwert und damit den geschätzten Unternehmenswert.

👉 Mit den Fragen-Sets aus unserer Case-Sammlung kannst du unter anderem diese Fragen üben, also schau unbedingt mal rein!


Key Takeaways

Der WACC zeigt dir, wie teuer Kapital für ein Unternehmen ist, wenn man Eigen- und Fremdkapital gemeinsam betrachtet. Unternehmen sollten nur dann investieren, wenn die erwartete Rendite über dem WACC liegt, denn nur dann lohnt sich die Investition aus Sicht der Kapitalgeber:innen.

Die Berechnung des WACC berücksichtigt sowohl die Finanzierungsstruktur eines Unternehmens als auch steuerliche Effekte wie die Absetzbarkeit von Zinsen. In Interviews solltest du den WACC klar erklären können, ein einfaches Beispiel parat haben und seine Rolle bei Investitionen oder Bewertungen verstehen.