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Was ist Real Estate Investment Banking?

Überlegst du, ob Real Estate Investment Banking etwas für dich ist? Das klingt erstmal ganz anders als das klassische Investment Banking, ist aber eigentlich einfach nur eine Branchenspezialisierung innerhalb davon. Du findest es in der Liste mit anderen Bereichen wie Technology, Healthcare, Energy, Financial Institutions Group (FIG), Industrials und weiteren.

Welche Branche du im Investment Banking wählst, hat einen großen Einfluss darauf, an welchen Deals du arbeitestwelche Skills du brauchst und auch, welche Karrieremöglichkeiten sich später für dich ergeben.

In diesem Guide bekommst du einen Überblick über alles Wichtige rund ums Real Estate Investment Banking – damit du besser einschätzen kannst, ob dieser Weg zu dir passt.

Was genau ist Real Estate Investment Banking?

Real Estate Investment Banking (REIB) ist ein spezieller Bereich innerhalb des Investment Bankings. In diesem Team arbeiten Banker:innen, die sich auf alles rund um Immobilien spezialisiert haben. Sie bieten den typischen Investment-Banking-Services an – zum Beispiel Mergers & Acquisitions (also Unternehmensübernahmen und -fusionen), Equity Capital Markets (Kapitalbeschaffung über Aktien) und Debt Capital Markets (Kapitalbeschaffung über Kredite oder Anleihen) – aber eben nur für Unternehmen aus der Immobilienbranche und ähnliche Kund:innen.

Typische Kund:innen im Real Estate Investment Banking sind zum Beispiel:

Typische Kund:innen im Real Estate Investment Banking

  • Real Estate Investment Trusts (REITs)
  • Bauträger:innen und Wohnbauunternehmen
  • Hotel- und Freizeitunternehmen (also alles rund um Lodging & Gaming)
  • Vermögende Privatpersonen (High-Net-Worth Individuals) und institutionelle Investor:innen
  • Private Equity Firmen mit Fokus auf Immobilien
  • Real Estate Operating Companies (REOCs)
     
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Was sind die wichtigsten Deal-Arten im Real Estate Investment Banking?

Auch wenn Real Estate Investment Banking viele klassische IB-Services anbietet, gibt es bestimmte Deal-Arten, die in der Immobilienbranche besonders häufig vorkommen. Hier sind die wichtigsten:

  • Kapitalbeschaffung über Aktien oder IPOs – vor allem bei REITs ein großes Thema
  • Schuldenfinanzierung, zum Beispiel durch Unternehmensanleihen, mortgage-backed securities (MBS) oder Mezzanine-Finanzierungen
  • Beratung beim Verkauf von Immobilien oder ganzen Portfolios
  • Restrukturierungen und Re-Kapitalisierungen
  • Mergers & Acquisitions – also Fusionen und Übernahmen von Immobilienunternehmen, REITs oder ganzen Immobilienportfolios

Zusätzlich bieten Banken auch strategische Beratung an, zum Beispiel bei Marktanalysen, der Optimierung von Portfolios, Wachstumsstrategien oder der Frage, wie Kapital am besten eingesetzt werden sollte.

Du merkst schon: Es geht hier nicht nur um den schnellen Deal, sondern oft auch um langfristige Beratung und smarte Strategien für große Immobilien-Player.
 

Worin unterscheidet sich Real Estate Investment Banking vom klassischen Investment Banking?

Real Estate Investment Banking (REIB) und allgemeines Investment Banking verfolgen grundsätzlich das gleiche Ziel: Finanzberatung und Kapitalmarktservices für ihre Kund:innen. Trotzdem gibt es klare Unterschiede – vor allem bei den Kund:innender Bewertung und der Art der Deals.

Im REIB dreht sich alles um die Immobilienbranche. Das heißt: Du arbeitest ausschließlich mit Unternehmen oder Investor:innen aus dem Immobilienbereich. Im klassischen Investment Banking dagegen betreust du Kund:innen aus ganz unterschiedlichen Branchen.

Ein großer Unterschied liegt in der Bewertung (Valuation). Im REIB wird vor allem mit immobilienspezifischen Methoden gearbeitet, die auf ertragsbringende Objekte ausgelegt sind. Wichtig sind hier z. B.:

  • Net Operating Income (NOI): Zeigt, wie profitabel ein Objekt durch Mieteinnahmen ist
  • Capitalization Rate (Cap Rate): Damit wird der Wert einer Immobilie auf Basis ihrer Einnahmen geschätzt

Natürlich kommt auch im REIB die Discounted Cash Flow (DCF)-Methode zum Einsatz – allerdings anders als im allgemeinen IB. Denn hier wird der Cashflow von Immobilienprojekten berechnet, also z. B. Mieteinnahmen, Betriebskosten, Investitionen und der spätere Verkaufswert.

Im klassischen Investment Banking sind die Bewertungsmethoden eher unternehmensbasiert, zum Beispiel:

  • Comparable Company Analysis (Comps): Bewertung anhand ähnlicher börsennotierter Unternehmen
  • DCF-Analyse: Ermittlung des heutigen Werts zukünftiger Unternehmensgewinne
  • Precedent Transaction Analysis: Bewertung durch den Vergleich mit ähnlichen vergangenen M&A-Deals

Auch bei den Transaktionen gibt es Unterschiede: Im REIB sind Deals oft komplexer, weil sie spezielle rechtliche und finanzielle Immobilienstrukturen beinhalten. Neben klassischen M&A-Transaktionen geht’s oft um:

  • Asset-Level-Deals
  • Securitizations, zum Beispiel CMBS (Commercial Mortgage-Backed Securities)
  • Joint Ventures
  • Sale-Leaseback-Deals (Immobilien verkaufen und direkt zurückmieten)

Im klassischen IB liegt der Fokus auf Unternehmensebene – mit Deals wie Mergers & AcquisitionsLeveraged Buyouts (LBOs)Schuldenfinanzierung oder IPOs für Unternehmen außerhalb der Immobilienbranche.

Wenn du im REIB arbeitest, führen die nächsten Schritte oft in Richtung Real Estate Private EquityREITsProjektentwicklungsfirmen oder Immobilienfonds. Im klassischen Investment Banking stehen dir hingegen viele Türen offen – von Corporate Finance über Private Equity und Hedgefonds bis hin zu Spezialrollen in bestimmten Branchen.
 

Top Real Estate Investment Banken

Die bekanntesten Player im Real Estate Investment Banking sind in der Regel große, internationale Investmentbanken, die eigene Immobilien-Teams haben. Diese Gruppen übernehmen alles – von REIT-IPOs bis hin zu riesigen Private-Equity-Deals. In den Rankings ganz oben bei IB-Gebühren im Immobilienbereich findest du regelmäßig BofA, JP Morgan, Wells Fargo, Morgan Stanley, Citi und RBC Capital Markets. Weitere Top-Namen sind Goldman Sachs, Barclays, Deutsche Bank und UBS.

Hier bekommst du einen kurzen Überblick über die einzelnen Banken:

BofA Securities 

BofA Securities

Wenn du später in den besten Real Estate Private Equity Fonds durchstarten willst oder an prestigeträchtigen Deals arbeiten möchtest, ist BofA Securities eine Top-Adresse. Seit der Finanzkrise belegt die Bank regelmäßig den ersten Platz in den League Tables – das heißt: beste Platzierung bei IB-Gebühren im Real Estate. Das ist nicht nur ein starkes Signal für Kund:innen, sondern auch ein echtes Pluspunkt auf deinem Lebenslauf.

J.P. Morgan

J.P. Morgan

Auch JP Morgan mischt ganz vorne mit und liefert sich oft ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit BofA. Das Team betreut REITs, REOCs, Gaming-Firmen, Bauträger:innen und Investor:innen. Besonders stark ist die Bank bei Mehrfamilienhäusern, Einzelhandel, Büro- und Industrieimmobilien.

Wells Fargo 

Wells Fargo

Wells Fargo punktet vor allem im Bereich Commercial Real Estate (CRE) – also große Gewerbeimmobilien. Ihre REIB-Abteilung profitiert stark vom umfassenden CRE-Angebot der Bank, das auch Baukredite und komplexe strukturierte Finanzierungen abdeckt. Neben Immobilien hat Wells Fargo auch starke Teams in Bereichen wie Tech, Industrie, Konsumgüter, Energie, Healthcare und Sustainable Finance.

Morgan Stanley

Morgan Stanley

Das REIB-Team von Morgan Stanley sitzt in der profitabelsten Abteilung: Institutional Securities. Wegen der Größe der Bank landest du hier oft in einem Product-Team innerhalb der Immobilienbranche – z. B. M&A, Kapitalmärkte oder Restrukturierung – statt bei allen Deal-Typen gleichzeitig.

RBC Capital Markets 

RBC Capital Markets

Das Immobilien-Team bei RBC Capital Markets gehört zu den stärksten Gruppen der Bank. Vor allem was Dealflow und Exit-Chancen angeht, sticht RBC heraus – und das, obwohl sie nicht zu den klassischen Bulge Brackets gehören. Du arbeitest hier z. B. an Immobilienkäufen, Verkäufen, M&A-Deals und Finanzierungen, oft in spezialisierten Teams wie Real Estate M&A.

Goldman Sachs

Goldman Sachs

Bei Goldman Sachs deckt das Immobilien-Team ein breites Feld ab – von REITs über Hotels und Freizeit bis hin zu Entwicklungsprojekten. Besonders bekannt ist die Bank für ihre Lernkultur: Als Junior arbeitest du eng mit erfahrenen Profis zusammen – Top-Ausbildung garantiert.

Citigroup

Citigroup

Wenn du später in einen Immobilien-Mutual-Fund wechseln willst, ist Citi eine gute Wahl. Das REIB-Team bringt regelmäßig Analysten in solche Fonds unter. Weitere starke Bereiche bei Citi: Energie, Industrie – und auch das M&A-Team gilt als besonders gut.

Deutsche Bank 

Deutsche Bank

Deutsche Bank ist stark im Bereich Private Equity Real Estate – z. B. bei großen Deals mit Blackstone, TPG Capital oder Colony Capital. Außerdem ist sie seit Jahren führend im CMBS-Markt: Von 2011 bis September 2024 war sie mit rund 148,2 Milliarden USD #1 Bookrunner. Fokus liegt hier auf Immobilien, Glücksspiel und Hospitality, mit besonderer Expertise bei Deal-Strukturierung.

Barclays 

Barclays

Das REIB-Team von Barclays bietet eine breite Palette an Finanzierungsinstrumenten für Immobilien – darunter Senior Debt, Mezzanine, Akquisitionsfinanzierung und Zugang zu den Kapitalmärkten. Kund:innen sind u. a. börsennotierte Immobilienfirmen, private Projektentwickler:innen und Investor:innen, vor allem in Europa und Nordamerika.

UBS

UBS

UBS nutzt ihre Position als einer der größten Vermögensverwalter weltweit, um starke Synergien mit dem Immobilienbereich zu schaffen. Besonders aktiv ist die Bank im Bereich CMBS – also in der Vergabe und Strukturierung von Krediten für Commercial Mortgage-Backed Securities. Dazu gehört sowohl das Management alter Kredite als auch die Neuvergabe von Krediten zum Verkauf oder zur Eigenhaltung.
 

Karrieremöglichkeiten im Real Estate Investment Banking

Die Karriere im Real Estate Investment Banking (REIB) folgt einem ähnlichen Aufbau wie im klassischen Investment Banking. Es gibt folgende Stufen:

  • Summer Analyst
  • Analyst
  • Associate
  • Vice President (VP)
  • Director
  • Managing Director (MD)

Summer Analyst 

Als Summer Analyst machst du ein kurzzeitiges Praktikum während deines Studiums. So bekommst du einen Einblick in den Job – und wenn du gute Arbeit leistest, gibt’s vielleicht ein Angebot für eine Analyst-Stelle nach dem Abschluss. In der Rolle hilfst du Analysten und Associates bei Aufgaben und bekommst erste Trainings.

Analyst 

Die Analyst-Rolle ist dein Einstieg direkt nach dem Studium – entweder über ein Praktikum mit Rückkehrangebot oder über den regulären Bewerbungsprozess. Zu deinen Aufgaben gehören:

  • Finanzmodelle bauen, vor allem Property Valuation Models
  • Markt- oder Branchenrecherche
  • Pitch Books und andere Präsentationen für Kund:innen vorbereiten
  • Unterstützung bei Deal-Abwicklung und Organisation

Associate 

Nach ein paar Jahren als Analyst kannst du zum Associate aufsteigen – oder direkt nach einem Master oder MBA in diese Rolle einsteigen. Es gibt Junior und Senior Associates, die neben der eigenen Arbeit auch Analysten betreuen. Du arbeitest eng mit dem Team an Bewertungen, Recherchen und der Analyse von Deals und bist oft das Bindeglied zwischen den Junioren und den Senior Banker:innen.

Vice President

Als VP übernimmst du mehr Verantwortung: Deals leiten, Kund:innen betreuen, Analysten und Associates managen und beim Business Development mitwirken. Du bist hier mittendrin zwischen operativer Arbeit und strategischer Führung.

Director 

In dieser Rolle hast du meist schon 8 bis 12 Jahre oder mehr Erfahrung. Du kümmerst dich um neue Deals, betreust Kund:innen, leitest Projekte und bist eine wichtige Ansprechperson für das Team.

Managing Director 

Ganz oben auf der Karriereleiter sitzt der Managing Director. Hier geht’s um die große Strategie, Kund:innenbeziehungen auf Top-Level und das Einholen neuer Geschäfte. MDs leiten ganze Teams oder Gruppen und sind oft das Gesicht der Bank bei großen Transaktionen.

Generell brauchen Junioren im Real Estate Investment Banking, also Analysten und Associates, bestimmte technische Fähigkeiten, um ihren Job gut zu machen. Dazu gehören fortgeschrittene Excel-Kenntnisse und Finanzmodellierung (zum Beispiel DCF, NAV, LBO oder Cap-Rate-Analysen), PowerPoint für Präsentationen sowie Wissen über wichtige Immobilien-Kennzahlen wie NOI, Cap Rates, Belegungsquote und Debt Service Coverage. Wer in der Rolle glänzen will, sollte außerdem über starke Kommunikationsfähigkeiten, eine gute Analysefähigkeit und solides Research-Know-how verfügen.

Bei Senior Banker:innen zählen andere Skills: Hier kommt es besonders auf Kommunikation, Zeitmanagement, Beziehungsaufbau, Teamführung und Projektmanagement an.
 

Gehaltsperspektiven im Real Estate Investment Banking

Die Gehälter im Real Estate Investment Banking (REIB) hängen stark von deiner Erfahrung, dem Standort und der Größe der Bank ab. Hier ein Überblick über die typischen Gehälter nach Karrierestufe:

KarrierestufeGrundgehaltBonusØ Gesamtjahresgehalt
Summer Analyst$70.000 – $130.000$99.000
Analyst$71.000 – $130.000$31.000 – $57.000$101.000 – $188.000
Associate$150.000 – $225.000$300.000 – $550.000
Vice President$250.000 – $300.000$200.000 – $400.000$500.000 – $900.000
Director$300.000 – $400.000ab $600.000
Managing Director$350.000 – $600.000100–200 % des Grundgehalts$1.000.000 – $3.000.000

Für Einsteiger:innen liegt das durchschnittliche Gesamtgehalt als Analyst bei $101.000 bis $188.000 pro Jahr. Mid-Level-Rollen wie Associates verdienen zwischen $300.000 und $550.000 jährlich.

Im Senior-Bereich (also ab VP aufwärts) hängt die Bezahlung stark vom Dealflow und der jeweiligen Bank ab. Boni machen hier oft den größten Teil des Gehalts aus – manchmal sogar das Doppelte des Grundgehalts. In diesen Rollen liegt das Gesamtgehalt oft zwischen $500.000 und über $1.000.000.

Kurz gesagt: REIB zahlt sehr gut – vor allem, wenn du lange dabei bleibst und dich nach oben arbeitest.
 

Key Takeaways

Real Estate Investment Banking ist ein spezieller Bereich innerhalb des Investment Bankings, der sich auf den Immobilienmarkt konzentriert. Zu den führenden Banken zählen BofA, JP Morgan, Wells Fargo, Morgan Stanley, Citi, RBC Capital Markets, Goldman Sachs, Barclays, Deutsche Bank und UBS. Das sind große Investmentbanken mit starken Real Estate Teams. Jede Bank hat ihre eigenen Schwerpunkte und Spezialisierungen – wenn du die kennst, kannst du besser einschätzen, welches Team zu dir passt und wo du den richtigen Karriereschritt machst.

Die Karriere im Real Estate IB verläuft ähnlich wie im klassischen Investment Banking – vom Analyst bis zum Managing Director. Die Art der Arbeit verändert sich je nach Level: Analysten kümmern sich mehr um Modelle und Zuarbeit, während sich Senior Banker:innen auf die Kund:innenbeziehungen und das Gewinnen neuer Deals konzentrieren.

 

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