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So beantwortest du typische Fragen im Private-Equity-Interview

Du hast ein Interview im Private Equity vor dir und willst wissen, was dich erwartet? Fest steht: Neben deinem Wissen über die Branche kommt es vor allem auf deine fachlichen Skills und deinen Personal-Fit an. Umso wichtiger ist eine gute Vorbereitung, denn der Wettbewerb im Private Equity ist ebenso anspruchsvoll wie in anderen Finance-Bereichen wie Investment Banking oder Venture Capital.

Damit dir der Einstieg leichter fällt, haben wir einen umfassenden Guide mit typischen Private-Equity-Interviewfragen zusammengestellt. Darin findest du einen Überblick zur Branche, zum Bewerbungsprozess, den gefragten Skills, Beispielaufgaben mit Lösungen und Tipps, wie du dich gezielt vorbereiten kannst. Lies weiter und finde heraus, wie dir der Einstieg in Private Equity erfolgreich gelingt.

Was ist Private Equity?

Private Equity (PE) ist eine Form der Unternehmensbeteiligung, bei der spezialisierte Investmentfirmen Anteile an Unternehmen kaufen, die nicht an der Börse gelistet sind. Um das nötige Kapital einzusammeln, wenden sich PE-Firmen an vermögende Privatpersonen, Pensionskassen oder andere institutionelle Anleger. Diese sogenannten „Limited Partners“ stellen das Geld bereit, sind aber nicht in das operative Geschäft eingebunden.

Die PE-Firma selbst tritt als „General Partner“ auf. Sie trifft Investmententscheidungen, übernimmt die Steuerung der Beteiligungen und erhält dafür Management-Fees. Ziel ist es, Unternehmen zu kaufen, die entweder unterbewertet sind oder über großes Wachstumspotenzial verfügen. Das kann einen vollständigen Unternehmenskauf umfassen, das Delisting eines börsennotierten Unternehmens oder auch den Erwerb einer größeren Beteiligung an einem privaten Unternehmen.

Ziel ist es in der Regel, das Unternehmen zu übernehmen, innerhalb von drei bis sieben Jahren operativ und strategisch weiterzuentwickeln und es anschließend mit Gewinn wieder zu verkaufen. Käufer können andere Unternehmen, PE-Firmen oder der Kapitalmarkt (per IPO) sein. 

 

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Wie läuft der Interviewprozess im Private Equity ab?

Wenn du zu einem Interview bei einer PE-Firma eingeladen wirst, erwartet dich in der Regel ein mehrstufiger Interviewprozess. Dieser besteht typischerweise aus einem Telefoninterview, mehreren Interviewrunden, fachlichen Assessments und einer Final Round.

1. Telefoninterview

Wenn deine Bewerbung überzeugt, wirst du von den Recruiter:innen zu einem ersten Screening eingeladen. Dies findet oft per Telefon oder Video-Call mit einem HR-Teammitglied statt. 

In dieser Phase geht es vor allem um deine Motivation: Warum PE? Warum genau diese Firma? Wie gut kennst du die Branche? Auch dein Lebenslauf und deine bisherigen Erfahrungen werden thematisiert.

2. Persönliche Interviews

Solltest du das Screening erfolgreich gemeistert haben, geht’s weiter mit der ersten richtigen Interviewrunde. Diese ist bereits deutlich intensiver und findet oft mit mehreren Interviewer:innen statt.

Du solltest dich darauf vorbereiten, deine bisherigen Erfahrungen klar und nachvollziehbar zu erläutern und fachliche Fragen rund um Finanzen und Unternehmensbewertungen zu beantworten. Außerdem kann es sein, dass du einen ersten kleinen Case oder eine Modellierungsaufgabe lösen musst. 

Typische Fit-Fragen in dieser Phase:

  • Warum möchtest du im Private Equity arbeiten?
  • Führe mich durch deinen Lebenslauf.
  • An welchen Deals oder Transaktionen hast du schon mitgearbeitet?
  • Erzähle mir von einer Situation, in der du unter Druck arbeiten musstest.

Typische fachliche Fragen, die in dieser Phase gestellt werden können:

  • Wie baut man ein LBO-Modell Schritt für Schritt auf?
  • Wie steigen Private-Equity-Firmen typischerweise aus einem Investment aus?
  • Muss man sich sowohl den internen Zinsfuß (IRR) als auch den Cash-on-Cash-Return ansehen, um die Rendite zu bewerten? Warum?
  • Wenn eine PE-Firma ihr ursprüngliches Investment in vier Jahren verdoppelt hat – wie hoch ist dann der IRR?

3. Fachliche Assessments

Wenn du in der ersten Runde überzeugst, folgt meistens ein fachlicher Teil.
Typisch sind Fragen zur Kapitalstruktur und wie sie sich auf die Bewertung eines Unternehmens auswirkt. Außerdem kann es sein, dass du einen LBO (Leveraged Buyout) Schritt für Schritt erklären sollst.

Oft gehören auch Case-Studies und Modellierungsaufgaben dazu. Bei der Modellierung kommt es darauf an, ob du starke Financial Models aufbauen und Investmentchancen analysieren kannst. Die Case-Studies zeigen, ob du wie ein:e Investor:in denkst.
Je nach Firma werden Case und Modellierungstest gemeinsam oder in getrennten Interviews durchgeführt.

4. Final Round

In der letzten Runde triffst du meist auf Partner:innen, Managing Directors oder andere Führungskräfte. In dieser Runde geht es weniger um Fachwissen. sondern viel mehr um deinen langfristigen Fit, dein Potenzial als Führungspersönlichkeit und dein strategisches Denken. Du solltest erklären können, wie du an Investments herangehst und warum dein Ansatz gut zur Denkweise und Strategie der Firma passt. Auch konkrete Beispiele aus früheren Deals, inklusive deiner Rolle und dem Beitrag, den du geleistet hast, sind wichtig.

In der Final Round entscheidet sich, ob du wirklich ins Team passt. Wenn das der Fall ist, kannst du in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen mit einem Angebot rechnen.

 

Welche Skills werden im Private-Equity-Interview getestet?

In Interviews bei PE-Firmen kommt es auf eine Mischung aus fachlichen und persönlichen Fähigkeiten an. Hier siehst du, worauf besonders geachtet wird:

  • Financial Modeling: Wie gut kennst du dich mit dem Erstellen von Finanzmodellen und insbesondere Leveraged-Buyout-Modellen aus?
  • Unternehmensbewertung: Wie sicher bist du im Umgang mit verschiedenen Bewertungsmethoden wie der Discounted-Cashflow-Analyse und dem Multiplikatorenverfahren – und kannst du die finanzielle Lage eines Unternehmens realistisch einschätzen?
  • Finanzanalyse: Bist du in der Lage, Finanzberichte zu analysieren, zentrale Kennzahlen korrekt zu interpretieren und die Kapitalstruktur eines Unternehmens zu bewerten?
  • Fremdfinanzierung: Weißt du, wie Private-Equity-Fonds ihre Investments strukturieren – speziell beim Einsatz von Fremdkapital und der Verteilung des Eigenkapitals?
  • Transaktionsanalyse: Kannst du Deals analysieren, ihre Struktur verstehen und potenzielle Risiken oder Chancen klar identifizieren?

 

Beispiele für fachliche Fragen im Private-Equity-Interview

In Interviews bei Private-Equity-Firmen liegt der Fokus neben deinem Personal Fit vor allem auch auf fachlichen Fragen. Du sollst zeigen, wie sicher du im Umgang mit Finanzmodellen bist, wie du Deals analysierst und Investmentchancen bewertest. Im Folgenden findest du typische Fragen, inklusive Erklärungen, wie du sie am besten beantworten kannst.

Wie erstellt man Schritt für Schritt ein LBO-Modell von Grund auf?

Diese Frage prüft, ob du wirklich verstehst, was ein Leveraged Buyout (LBO) ist und wie dieser Prozess funktioniert. Ein LBO bezeichnet eine Unternehmensübernahme, bei der eine Private-Equity-Firma einen großen Teil des Kaufpreises durch Fremdkapital finanziert. Der verbleibende Anteil wird durch das Eigenkapital der PE-Firma gedeckt. Ziel ist es, dass die übernommenen Unternehmen durch ihre Cashflows die Schulden bedienen und zurückzahlen können, sodass die PE-Firma das Investment mit einer attraktiven Rendite wieder verlässt.

Da ein LBO aber nicht immer sinnvoll oder praktikabel ist, erstellen PE-Firmen entsprechende Finanzmodelle, um zu bewerten, ob sich eine potenzielle Übernahme finanziell lohnt. Ein LBO-Modell bildet den gesamten Prozess in Excel oder vergleichbarer Software ab: Es prognostiziert die zukünftige finanzielle Entwicklung des Zielunternehmens unter der neuen Kapitalstruktur, analysiert mögliche Renditen für die PE-Firma in verschiedenen Szenarien und hilft so bei der Entscheidung über die Attraktivität des Investments.

Deine Antwort auf die Frage könnte also folgendermaßen lauten:

“Ein LBO-Modell baue ich in fünf Schritten auf:

  • Zuerst setze ich die Transaktionsannahmen auf – also Kaufpreis, Finanzierungsstruktur (Eigenkapital vs. Fremdkapital) und operative Annahmen wie Umsatzwachstum und Margenentwicklung.
  • Dann modelliere ich die integrierte GuV, Bilanz und Cashflow-Rechnung über den Investmentzeitraum, um die Entwicklung des Unternehmens abzubilden.
  • Im dritten Schritt modelliere ich die Fremdkapitaltranche(n), inklusive Zinszahlungen, Tilgungen und möglicher Covenant-Tests.
  • Anschließend definiere ich den Exit – meistens über ein Exit-Multiple auf den EBIT(DA) – und berechne den Rückfluss an die Investoren.
  • Zum Schluss berechne ich die Kennzahlen wie IRR und Multiple on Money und teste unterschiedliche Szenarien, um die Robustheit der Investment-These zu prüfen.

Wichtig ist, das Modell sauber, flexibel und sensitivitätsfähig aufzubauen.” 

Was macht ein Unternehmen zu einem geeigneten Ziel für ein Leveraged Buyout (LBO)?

Ein ideales LBO-Target zeichnet sich durch vorhersehbare und stabile Cashflows aus, um die Schulden verlässlich bedienen zu können. Solche Unternehmen operieren meist in nicht-zyklischen Branchen, da konjunkturabhängige Erträge in Krisenzeiten problematisch für die Schuldentilgung sein können.

Außerdem sollte das Unternehmen etabliert sein und nur geringe Investitionen benötigen – so bleibt mehr Cash zur Rückzahlung von Schulden. Zusätzlich spielt das Verbesserungspotenzial eine Rolle: Wenn z. B. Kosten gesenkt, Preise optimiert oder Synergien durch Zukäufe realisiert werden können, lässt sich durch aktives Management viel Wert schaffen.

Auch ein starker Wettbewerbsvorteil, etwa durch Skaleneffekte oder geistiges Eigentum, spricht für ein gutes LBO-Ziel, da er die Ertragsbasis schützt und planbare Cashflows sichert.

Schließlich sollte das Unternehmen nicht zu teuer in der Anschaffung sein und Raum für Bolt-on-Akquisitionen bieten. Das sind kleinere, strategisch passende Zukäufe während der Halteperiode, die die Gesamtrendite steigern können.

Wie würdest du einem Kunden erklären, warum sein Unternehmen anders bewertet wird als ein Wettbewerber mit nahezu identischer finanzieller Performance?

An dieser Stelle solltest du erklären, dass Jahresabschlüsse zwar die Vergangenheit zeigen, Bewertungen aber auf den erwarteten zukünftigen Cashflows basieren. Mehrere qualitative Faktoren können bei ähnlichen Zahlen zu unterschiedlichen Bewertungen führen.
Ein Unternehmen mit einer stärkeren Marktposition, etwa durch Technologie, Markenbekanntheit oder Kundenbindung, erhält häufig eine höhere Bewertung, da die zukünftigen Gewinne als nachhaltiger gelten. Auch überdurchschnittliche Wachstumsaussichten in einem attraktiven Markt führen zu einem Aufschlag.

Zudem spielt die Qualität der Umsätze eine große Rolle: Wiederkehrende Einnahmen werden üblicherweise höher bewertet als einmalige oder volatile Umsätze. Auch ein erfahrenes Management-Team schafft Vertrauen bei Investor:innen.

Nicht zuletzt kann eine solide Bilanz mit geringem Verschuldungsgrad das Risiko senken und somit auch bei gleicher Profitabilität zu einer höheren Bewertung führen.

 

Wie bereitest du dich optimal auf ein Private-Equity-Interview vor?

Wenn du im PE-Interview überzeugen willst, kommst du an einer gründlichen Vorbereitung nicht vorbei. Drei Dinge haben sich besonders bewährt: Selbststudium, Mock-Interviews und gegebenenfalls ein professionelles Interview-Coaching. Hier siehst du, wie du damit Schritt für Schritt deinem Ziel näherkommst.

1. Übe intensiv für dich selbst. 

Nimm dir Zeit, um dir eigenständig das nötige Fachwissen anzueignen. Dabei geht es nicht nur ums Auswendiglernen, sondern um ein wirklich solides Verständnis für Financial Modeling, LBOs und Investment-Cases. Starte mit den Grundlagen: DCF-Analyse, Unternehmensbewertung und die Mechanik eines Leveraged Buyouts.

Schau dir Übungsmodelle an und bau sie komplett neu auf. So verstehst du, wie jede Berechnung funktioniert. Um bei aktuellen Marktentwicklungen und Deals auf dem Laufenden zu bleiben, solltest du regelmäßig Branchenmedien lesen. Du kannst dir auch eigene Investment-Thesen überlegen: Welche Firmen würdest du als PE-Target wählen und warum? So entwickelst du nicht nur deine fachlichen Skills, sondern auch dein Urteilsvermögen.

👉 Schau bei unserer Case-Sammlung vorbei und entdecke viele Beispiele für Cases und fachliche Fragen im PE-Interview. 

2. Führe Mock-Interviews mit Gleichgesinnten durch.

Nachdem du ausreichend für dich selbst gelernt hast, sind Mock-Interviews der nächste wichtige Schritt. Sie helfen dir, deine Argumentation zu schärfen und Feedback zu bekommen, das du im Selbststudium nicht erhältst. 

Wichtig ist vor allem ehrliches Feedback, nicht nur zu deinen Antworten, sondern auch zu deinem Auftreten, deiner Klarheit und wie du unter Druck reagierst.
Je öfter du übst, desto routinierter wirst du und gehst so entspannter ins echte Interview.

👉 Auf unserem Meeting-Board findest du Gleichgesinnte, mit denen du dich gemeinsam vorbereiten kannst!

3. Ziehe einen Interview-Coach in Betracht. 

Ein professioneller Interview-Coach hilft dir, deine Vorbereitung auf das nächste Level zu heben. Gerade Expert:innen mit Erfahrung aus dem PE-Recruiting können dir gezielt helfen, deine Schwächen zu verbessern und dich auf firmenspezifische Anforderungen vorzubereiten. Sie können echte Interviewsituationen simulieren und dir konstruktives Feedback geben. 

👉 Schau doch mal in unserer Coach-Übersicht vorbei und finde passende Expert:innen für deine Vorbereitung!

 

Key Takeaways

Interviews im Private Equity sind herausfordernd, doch wer gut vorbereitet ist, hat beste Chancen, zu überzeugen. 

Neben einem soliden Verständnis der Branche kommt es vor allem auf deine fachlichen Fähigkeiten in Bereichen wie Financial Modeling, Unternehmensbewertung und Deal-Analyse an. Genauso wichtig ist dein strategisches Denken, deine Kommunikationsstärke und dein Fit mit dem Team. 

Bereite dich deshalb gezielt vor: Übe typische Interviewfragen, trainiere deine Modellierungsfähigkeiten und analysiere echte Deals. Mock-Interviews und professionelles Coaching können dir zusätzlich helfen, deine Performance auf das nächste Level zu bringen. 

Wenn du strukturiert vorgehst und deine Argumente klar und überzeugend präsentierst, kannst du im Interview überzeugen und den Grundstein für einen erfolgreichen Einstieg ins Private Equity legen.

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