FTI-Andersch AG Case: Holt das Eisen aus dem Feuer

Informationen, die dem Kandidaten auf Nachfrage mitgeteilt werden dürfen

• Aktuell sind keine neuen Technologien oder Substitute bekannt, die den Einsatz von Commodities in Industrie, Gummiherstellung, Automobilbereich sowie Futtermittelindustrie ersetzen können.
• Die produzierten Metalloxide (Commodities) sind grundsätzlich mit denen der Wettbewerber austauschbar, da es sich um standardisierte Formulierungen handelt.
• Aufgrund der deutlichen markt- und wettbewerbsseitigen Unterschiede sollte auf die Bereiche Commodities und Specialties separat eingegangen werden.

Um einen ersten Überblick über das Markt- und Wettbewerbsumfeld des Mandanten zu erhalten kann eine Branchenstrukturanalyse in Anlehnung an Porter‘s Five Forces durchgeführt werden.

Fazit: Der Bereich Commodities ist durch die Austauschbarkeit von Lieferanten und einen Preiskampf gekennzeichnet. Bei der Betrachtung der Marktpositionierung zeigt sich der Preis daher als Hauptdifferenzierungskriterium und es bestehen Nachteile gegenüber osteuropäischen Produzenten, welche von einem geringeren Lohnniveau profitieren. Der Bereich Specialties ist durch ein starkes Marktwachstum und hohe Markteintrittsbarrieren geprägt. Aufgrund der bereits erfolgten Zertifizierung für den Pharma- und Kosmetik-Einsatz besteht für den Mandanten die Chance an dem starken Marktwachstum und den hohen Spannen zu partizipieren.

Informationen, die dem Kandidaten auf Nachfrage mitgeteilt werden dürfen

• Es fallen keine zusätzlichen Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe an.
• Der Maschinenpark des Bereichs Commodities ist veraltet und es werden immer höhere Instandhaltungsaufwendungen notwendig.
• In den vergangenen Jahren stiegen die Frachtraten kontinuierlich.
• Eine Insolvenz der Gesellschaft wird durch die Geschäftsführung als Option ausgeschlossen.

Auffälligkeiten GuV:

Die zum Teil steigenden Umsatzerlöse sind wesentlich durch den erhöhten Metallpreis bedingt, die Absatzmengen sinken im Zeitablauf.

Die Personalkosten konnten trotz geringerer Ausbringungsmenge nicht entsprechend reduziert werden und haben sich um 2% p.a. erhöht – möglicherweise wurden hier in der Vergangenheit bereits Lohnerhöhungen vertraglich vereinbart.

Das sinkende EBIT ist neben steigenden Personalkosten auf erhöhte sonstige betriebliche Aufwendungen zurückzuführen, welche durch steigende Instandhaltungsaufwendungen und preisgetrieben erhöhten Frachtaufwand bedingt sind.

Die realisierte Spanne im Bereich Specialty ist deutlich höher als im Bereich Commodity. Des Weiteren konnten die Absatzmengen von Specialties gesteigert werden, wohingegen diese im Bereich Commodity rückläufig sind. Es liegt der Verdacht nahe, dass der Specialtiy Bereich den Commodity Bereich quersubventioniert und dessen Verluste teilweise auffängt.

Informationen, die dem Kandidaten auf Nachfrage mitgeteilt werden dürfen

• Der Preis pro abgesetzter Tonne entspricht dem Preis des Metallmix zuzüglich der jeweiligen Spanne.
• Der Personalaufwand verändert sich proportional zur Anzahl der Beschäftigten, ab 2024 kann eine Lohnsteigerung von 2% p.a. unterstellt werden.
• Die Nichterfüllung langfristiger (Liefer-)Verträge kann Schadensersatzverpflichtungen nach sich ziehen.

Unter anderem folgende (finanzielle) Risiken sollten geprüft werden:

• Nichterfüllung langfristiger (Liefer-)Verträge kann Schadensersatzverpflichtungen nach sich ziehen
• Rückbauverpflichtungen/Entsorgungskosten
• Pensionsverpflichtungen
• Abfindungen
• Klagen auf Wiedereinstellung