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So beantwortest du Interview-Fragen im Venture Capital

Wenn du den anspruchsvollen Interview-Prozess bei einer renommierten Venture-Capital-Firma erfolgreich meistern möchtest, ist eine gründliche Vorbereitung entscheidend. Besonders wichtig ist es, dich intensiv mit Branchentrends, dem Markt und der jeweiligen Firma auseinanderzusetzen und gleichzeitig deinen Personal-Fit überzeugend darzustellen.

Fachliches Wissen rund um Venture Capital ist dabei eine wichtige Voraussetzung und häufig einer der herausforderndsten Teile im Interviewprozess.

Damit du bestens vorbereitet bist und genau weißt, was auf dich zukommt, haben wir in diesem Artikel 21 typische Interviewfragen inklusive möglicher Antworten für dich zusammengestellt. Außerdem findest du bewährte Tipps, mit denen du deine Vorbereitung noch gezielter angehen kannst. Lies weiter und erhöhe deine Chancen, dir deinen Traumjob im Venture Capital zu sichern!

👉 Du willst mehr Infos zu Venture Capital im Allgemeinen? Dann lies dir unseren Artikel “Dein Weg ins Venture Capital” durch.

Welche Skills werden in Venture-Capital-Interviews geprüft?

In Venture-Capital-Interviews werden sowohl dein fachliches Wissen als auch dein Auftreten, dein Mindset und deine Teamfähigkeit geprüft. Die Kombination aus Hard und Soft Skills entscheidet am Ende darüber, ob du zum Unternehmen passt.

Fachliche und Persönliche Kompetenzen

Fachliche Kompetenzen 

Im fachlichen Teil geht es vor allem darum, ob du die zentralen Grundlagen im Venture Capital verstanden hast und sicher anwenden kannst. Typische Themen, auf die du vorbereitet sein solltest sind:

  • Marktanalyse und Bewertung von Geschäftsmodellen
  • Grundlagen in Finance und Accounting
  • Cap Tables: Struktur, Berechnung und Auswirkungen auf Ownership
  • Investment-Strategien und Due Diligence-Prozesse
  • Kritisches Denken und die Fähigkeit, fundierte Investmententscheidungen zu treffen

Persönliche Kompetenzen 

Neben dem fachlichen Know-how achten VC-Interviewer:innen stark auf deinen Personal Fit. Besonders wichtig sind:

  • Kommunikationsstärke und klare Argumentation
  • Fähigkeit zum Relationship Building – intern wie extern
  • Souveränes Auftreten in Gesprächen mit Gründer:innen, Investor:innen oder im Team
  • Networking-Skills und ein gutes Gespür für Menschen und Situationen

👉 In unserem Artikel zu Networking im Investment Banking erfährst du mehr über diese Skills.

 

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21 typische fachliche Fragen und ideale Antworten in Venture-Capital-Interviews

Fachliche Fragen sind, wie bereits erwähnt, ein zentraler Bestandteil im VC-Interviewprozess. Auch wenn Soft Skills und dein persönlicher Fit genauso wichtig sind, solltest du dich besonders intensiv mit dem fachlichen Teil auseinandersetzen und die wichtigsten Konzepte wirklich sicher beherrschen.

In diesem Kapitel findest du eine Auswahl typischer Fachfragen, die dir in einem Venture-Capital-Interview begegnen können.

Frage 1: Wenn du fünf zentrale Klauseln in einem Venture-Capital-Term-Sheet priorisieren müsstest, welche wären das und warum?

Bei dieser Frage geht es darum, ob du die wichtigsten Verhandlungspunkte kennst und Investor:innenschutz von Gründer:innen-Incentives unterscheiden kannst.

Mögliche Antwort:

"Meine fünf Prioritäten wären:

  • Bewertung (Pre-/Post-Money): Legt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Eigentumsanteile fest.
  • Liquidationspräferenz: Schützt Investor:innen im Fall eines Exits unter den Erwartungen.
  • Board-Struktur: Entscheidet über Governance und Einflussmöglichkeiten.
  • Anti-Dilution-Schutz: Bewahrt Investor:innen vor Verwässerung bei späteren Down-Rounds.
  • Vesting der Gründer:innenanteile: Sichert langfristige Bindung und Interessenangleichung."
     

Frage 2: Wie beeinflusst eine Veränderung der Pre-Money-Bewertung die Eigentumsanteile von Investor:innen im Vergleich zur Post-Money-Bewertung?

Hier wird dein Verständnis für Startup-Bewertungen und Cap-Table-Berechnungen geprüft.

Mögliche Antwort:

“Die Pre-Money-Bewertung gibt an, wie viel ein Startup vor der neuen Investition wert ist. Die Post-Money-Bewertung ergibt sich, wenn man zur Pre-Money-Bewertung die Investitionssumme dazu rechnet. Sie zeigt also den Gesamtwert des Unternehmens nach dem Investment.

Für Investor:innen ist besonders wichtig, wie viel Prozent des Unternehmens sie für ihr Geld bekommen – und das hängt direkt von der Pre-Money-Bewertung ab.

Je höher die Pre-Money-Bewertung, desto kleiner der Anteil, den Investor:innen für die gleiche Investition erhalten. Umgekehrt: Je niedriger die Pre-Money-Bewertung, desto größer der Anteil, weil das Unternehmen "günstiger" bewertet wird.

Beispiel zur Veranschaulichung:
Ein:e Investor:in möchte 5 Mio. $ investieren:

  • Wenn das Startup eine Pre-Money-Bewertung von 15 Mio. $ hat, liegt die Post-Money-Bewertung bei 20 Mio. $ (15 Mio. + 5 Mio.).
     → 5 Mio. von 20 Mio. = 25 % Unternehmensanteil
  • Wenn die Pre-Money-Bewertung bei 20 Mio. $ liegt, ist die Post-Money-Bewertung 25 Mio. $.
  • → 5 Mio. von 25 Mio. = 20% Unternehmensanteil”
     

Frage 3: In welchen Situationen würdest du Gründer:innen eher zu Convertible Debt raten als zu einem SAFE oder einer Equity-Runde?

Hier geht es darum, ob du verschiedene Finanzierungsinstrumente kennst und je nach Situation richtig einordnen kannst.

Mögliche Antwort:

“Ich würde Convertible Debt empfehlen, wenn schnell Kapital benötigt wird, aber die Unternehmensbewertung noch schwer einzuschätzen ist. Ebenso sinnvoll ist es, wenn eine sofortige Verwässerung vermieden werden soll, etwa bis zur nächsten Finanzierungsrunde.”
 

Frage 4: Wie würdest du die Gesundheit eines SaaS-Unternehmens bewerten, das stark wächst, aber sinkende Net Dollar Retention (NDR) zeigt?

Diese Frage wird häufig bei VCs gestellt, die mit SaaS-Startups arbeiten. Hier wollen Interviewer:innen sehen, ob du Risiken hinter den Wachstumszahlen erkennst.

Mögliche Antwort:

“Ein solches Muster wäre für mich ein klares Warnsignal. Hohe Wachstumsraten bei gleichzeitig sinkender NDR könnten bedeuten, dass das Unternehmen zwar neue Kund:innen gewinnt, diese aber nicht langfristig bindet oder deren Wert nicht steigern kann.

Ich würde deshalb genau auf die Customer Acquisition Costs (CAC), die Churn-Rate und eine Kohortenanalyse schauen. Besonders wichtig wäre herauszufinden, ob alle Kund:innengruppen betroffen sind oder nur bestimmte Segmente.

Auch die Trennung von Brutto-Retention und Expansion Revenue würde helfen zu verstehen, ob das Problem eher in der Abwanderung oder im fehlenden Upsell liegt. Wenn gleichzeitig die CAC steigen oder die Customer Lifetime Value sinkt, verschlechtern sich die Unit Economics – ein weiteres Warnsignal.

Zusätzlich würde ich Nutzungsdaten und NPS-Scores analysieren, um Hinweise auf Probleme bei Produkt-Market-Fit oder Onboarding zu finden.Eine sinkende NDR ist oft ein früher Indikator für künftige Wachstumsschwierigkeiten, daher müsste das Thema also ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.”
 

Frage 5: Wie unterscheiden sich die Interessen von bestehenden Investor:innen, Gründer:innen und neuen Investor:innen bei der Wahl zwischen Convertible Notes und einer Equity-Finanzierung?

Hier geht es darum, ob du die Auswirkungen verschiedener Finanzierungsformen auf Cap Tables und Kontrollrechte verstehst.

Mögliche Antwort:

“Bestehende Investor:innen bevorzugen oft eine Equity-Runde, weil sie sofort Klarheit über Eigentumsverhältnisse und Governance bekommen.

Gründer:innen dagegen entscheiden sich gerne für Convertible Notes oder SAFEs, um die Diskussion über Bewertungen hinauszuzögern und eine zu frühe Verwässerung zu vermeiden.

Neue Investor:innen könnten zu Convertible Notes tendieren, wenn sie sich vor einem Downside-Risiko absichern wollen. Allerdings können sie auch Equity fordern, wenn sie sofort Einfluss ausüben möchten.”
 

Frage 6: An welchen Metriken würdest du erkennen, dass ein Unternehmen trotz noch geringer Umsätze ein starkes Product-Market-Fit hat?

Hier wird geprüft, ob du frühe Traction-Signale auch jenseits von Umsatzkennzahlen erkennen kannst.

Mögliche Antwort:

“Entscheidende Hinweise wären hohe Nutzer:innen-Engagement-Raten, starke Retention, organisches Wachstum, ein positiver Net Promoter Score (NPS) und viele Empfehlungen durch bestehende Nutzer:innen.
Solche Metriken zeigen, dass das Produkt echte Probleme löst, auch wenn die Umsätze noch nicht so hoch sind.”
 

Frage 7: Wie würdest du ein Pre-Revenue-Startup bewerten?

So wollen Interviewer:innen herausfinden, ob du frühe Bewertungsmethoden und Risikobewertungen kennst.

Mögliche Antwort:

“Ich würde Bewertungsmethoden wie die Scorecard-Methode, die Berkus-Methode oder die Risk-Factor-Summation-Methode nutzen. Im Fokus stehen dabei nicht finanzielle Kennzahlen, sondern Faktoren wie die Qualität des Teams, die Marktgröße, die Technologie und Vergleichstransaktionen (Comparables).”
 

Frage 8: Was versteht man unter einem Cap Table?

Mit dieser Frage prüfen Interviewer:innen dein fachliches Verständnis von Eigentumsstrukturen und deine praktische Erfahrung im Equity-Modeling.

Mögliche Antwort:

“Ein Cap Table ist eine Tabelle oder ein Tool, das die Eigentumsverhältnisse, Verwässerungen und die jeweiligen Anteile aller Anteilseigner:innen eines Unternehmens abbildet.”
 

Frage 9: Abgesehen von Comparables, Multiples und DCF – welche anderen Bewertungsmethoden kennst du?

Diese Frage testet, wie breit dein Wissen über Bewertungsansätze aufgestellt ist und ob du kreative Alternativen anwenden kannst.

Mögliche Antwort:

“Weitere Methoden wären die Venture Capital Method, die First Chicago Method, die Berkus Method, die Scorecard Method und die Real Options Analysis.”
 

Frage 10: Wenn du 3 Mio. $ in ein Startup mit einer Pre-Money-Bewertung von 12 Mio. $ investierst und ein 15 %-Option Pool vor der Finanzierung geschaffen wird, wie viel Prozent des Unternehmens würdest du nach der Investition besitzen?

Hier geht es darum, ob du Cap-Table-Rechnungen sauber durchführen kannst und den Einfluss von Option Pools verstehst. 

Antwort:

“Die Post-Money-Bewertung beträgt 15 Mio. $ (12 Mio. + 3 Mio.).
Mit einem 15 %-Option Pool, der pre-money eingerechnet wird, würde ich 3 Mio. $ / 15 Mio. $ investieren und damit 20 % der Anteile halten.
Da der Option Pool pre-money geschaffen wird, verwässert er hauptsächlich die Gründer:innenanteile, nicht die der neuen Investor:innen.”
 

Frage 11: Warum bevorzugen VC-Firmen oft die IRR als Maß für die Performance statt einer reinen Return-Percentage?

An dieser Stelle soll geprüft werden, ob du verstehst, warum zeitabhängige Kennzahlen im Fundraising wichtig sind.

Mögliche Antwort:

“Die IRR (Initial Rate of Return) berücksichtigt den Zeitwert des Geldes und wann Cashflows entstehen. Dies ist im VC entscheidend, da Exits oft Jahre dauern.
Eine reine Return-Percentage ignoriert, ob ein Exit nach zwei oder erst nach zehn Jahren kommt. Das ist ein riesiger Unterschied für die Bewertung eines Fonds.”
 

Frage 12: Welche Performance-Kennzahlen würdest du Limited Partners (LPs) präsentieren, wenn du nach drei Jahren deinen zweiten Fonds auflegen möchtest?

Bei dieser Frage soll dein Wissen über VC-Fund-Management, LP-Beziehungen und Fondsmetriken getestet werden.

Mögliche Antwort:

“Ich würde Kennzahlen wie DPI (Distributions to Paid-In), TVPI (Total Value to Paid-In), IRR, Fortschritt der Portfoliounternehmen, Bewertungsaufschläge (Markups) und unrealisierten Wert präsentieren.
Zusätzlich würde ich qualitative Updates zu Key-Investments geben und zeigen, wie der Fonds bei geplanten Exits oder Wachstumszielen performt.”
 

Frage 13: Was schätzen Investor:innen mehr: Umsatz oder Gewinn?

Mit dieser Frage wollen Interviewer:innen testen, ob du die Prioritäten von Investor:innen je nach Unternehmensphase und Geschäftsmodell kennst.

Mögliche Antwort:

“In frühen Phasen legen Investor:innen meist mehr Wert auf Umsatzwachstum und Makret Traction als auf Profitabilität, weil es erst einmal darum geht, Marktanteile zu gewinnen.
Bei späteren Finanzierungsrunden rückt dann die Profitabilität und die Nachhaltigkeit der Margen stärker in den Fokus.”
 

Frage 14: Welche Ausgabenmuster in einer P&L eines Startups würden dich stutzig machen, und was könnten sie über das Business aussagen?

Hier wird geprüft, ob du finanzielle Frühwarnzeichen erkennen und richtig einordnen kannst.

Mögliche Antwort:

“Kritisch wären für mich ein übermäßig hoher Cash Burn im Verhältnis zum Umsatz, hohe Customer Acquisition Costs (CAC) ohne steigenden Customer Lifetime Value (CLV) oder ein überproportionales Wachstum der Personalkosten.
Solche Muster könnten auf ein nicht nachhaltiges Geschäftsmodell oder ein Problem beim Product-Market-Fit hindeuten.”
 

Frage 15: Wie verändern sich Bewertungsmethoden typischerweise vom Seed-Stage bis zur Series C und darüber hinaus?

Hier sollst du zeigen, dass du verstehst, wie sich die Bewertungsschwerpunkte mit zunehmender Unternehmensreife verschieben.

Mögliche Antwort:

“In der Seed-Phase werden häufig qualitative und heuristische Methoden wie die Scorecard- oder Berkus-Methode eingesetzt.
Bei Series A/B kommen dann Vergleichsanalysen (Comparables) und die Venture Capital Method ins Spiel.
Ab Series C werden klassische Methoden wie DCF und Public Market Comparables wichtiger, weil die Unternehmen dann belastbare Finanzdaten vorweisen können.
Generell gilt: In frühen Phasen zählen Potenzial und Marktgröße, später rücken harte Finanzkennzahlen und Skalierbarkeit stärker in den Fokus.”
 

Frage 16: Wie beeinflusst eine Veränderung des Option Pools das Verhältnis zwischen Pre-Money- und Post-Money-Bewertung?

Bei dieser Frage geht es darum herauszufinden, ob du die Mechanik von Verwässerung und Verhandlungsstrategien wirklich verstehst.

Mögliche Antwort:

“Wenn der Option Pool vor der Finanzierung (pre-money) vergrößert wird, verwässert das die Anteile der Gründer:innen und bestehenden Investor:innen.
Das senkt faktisch die echte Pre-Money-Bewertung zugunsten der neuen Investor:innen, die dadurch für ihr Investment einen größeren Anteil am Unternehmen bekommen.”
 

Frage 17: Wie unterscheiden sich die Rechte von SAFE-Inhaber:innen und Convertible-Note-Inhaber:innen bei Downside-Szenarien oder bei einem frühen Exit?

Hier wollen Interviewer:innen testen, ob du die praktischen und rechtlichen Unterschiede dieser Finanzierungsinstrumente im Krisenfall kennst.

Mögliche Antwort:

“SAFE (Simple Agreement for Future Equity) und Convertible Notes sind beides Instrumente, mit denen Investor:innen frühzeitig in Startups investieren können, bevor eine klassische Unternehmensbewertung stattfindet. Doch bei negativen Szenarien, wie einer Insolvenz oder einem frühen Exit, unterscheiden sich ihre Rechte deutlich.

Convertible Notes gelten rechtlich meist als Fremdkapital. Das bedeutet: Investor:innen haben häufig ein Recht auf Rückzahlung ihrer Investition und werden im Insolvenzfall vorrangig behandelt – noch vor den Gesellschafter:innen. Auch bei einem frühen Verkauf des Unternehmens (Exit), bevor es zu einer Umwandlung in Eigenkapital kommt, besteht oft die Möglichkeit, das investierte Kapital zurückzuerhalten oder in Aktien zu einem vorher festgelegten Preis umzuwandeln. Dadurch bieten Convertible Notes insgesamt mehr Schutz bei unerwartet negativen Entwicklungen.

SAFE-Inhaber:innen hingegen haben in der Regel keine Rückzahlungsrechte, da SAFEs als Eigenkapital-nahe Vereinbarungen gelten. Eine Umwandlung in Anteile erfolgt meist nur, wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt, zum Beispiel eine neue Finanzierungsrunde (Trigger Event). Kommt es vorher zu einem Exit oder einer Insolvenz, sind SAFE-Investor:innen deutlich schlechter gestellt, da sie häufig keinen Rückfluss erhalten und rechtlich nachrangig sind.

Zusammengefasst bieten Convertible Notes in Downside-Szenarien mehr Sicherheit für Investor:innen, da sie formal als Darlehen gelten. SAFEs sind für Startups oft einfacher und flexibler, bringen aber im Krisenfall weniger Schutz für die Geldgeber:innen mit sich.”
 

Frage 18: Auf welche Term-Sheet-Klauseln wärst du bereit zu verzichten, und bei welchen würdest du in einem kompetitiven Deal auf keinen Fall nachgeben?

So wollen Interviewer:innen dein Verständnis von Verhandlungsprioritäten und Risikobewertung testen. 

Mögliche Antwort:

“Ich wäre bei weniger kritischen Punkten wie Board-Observer-Rechten oder leichten Anti-Dilution-Regelungen verhandlungsbereit. 
Nicht verhandelbar wären für mich aber eine solide Liquidationspräferenz, wichtige Schutzklauseln für wesentliche Unternehmensentscheidungen und klare Vesting-Regeln für Gründer:innen, um die Interessen sauber auszubalancieren.”
 

Frage 19: Wie würdest du beurteilen, ob ein Deep-Tech-Startup vor der Series A über ausreichend IP-Schutz verfügt?

Hier wird geprüft, ob du die strategische Bedeutung von Intellectual Property im Deep-Tech-Bereich richtig einschätzen kannst.

Mögliche Antwort:

“Ich würde mir anschauen, welche Patente eingereicht wurden, ob eine Freedom-to-Operate-Analyse durchgeführt wurde und ob alle Rechte am geistigen Eigentum sauber den Gründer:innen oder dem Unternehmen übertragen wurden.
Zusätzlich würde ich die IP-Landschaft der Wettbewerber prüfen, um sicherzustellen, dass es keine offensichtlichen Verletzungsrisiken gibt.”
 

Frage 20: Wie würdest du die Post-Money-Bewertung eines Startups berechnen, das 5 Mio. $ zu einer Pre-Money-Bewertung von 20 Mio. $ aufnimmt, inklusive einer Option-Pool-Erweiterung?

So prüfen Interviewer:innen, ob du Cap-Table-Mechaniken und Verwässerungseffekte korrekt verstehst.

Mögliche Antwort:

“Die einfache Post-Money-Bewertung ergibt sich aus Pre-Money + Investment, also 20 Mio. $ + 5 Mio. $ = 25 Mio. $.
Wenn zusätzlich ein Option Pool (zum Beispiel 5 %) geschaffen wird, muss diese Verwässerung noch eingerechnet werden.
Die neuen Investor:innen behalten dabei üblicherweise ihre 20 %-Beteiligung ($5M/$25M), während der zusätzliche Option Pool die Anteile der Gründer:innen und bisherigen Investor:innen weiter reduziert.
Die Post-Money-Bewertung bleibt bei 25 Mio. $, aber die Ownership-Verteilung verschiebt sich.”
 

Frage 21: Wie würdest du Liquidationspräferenzen in einem Term Sheet strukturieren, und worin liegen die Trade-offs zwischen verschiedenen Modellen?

Hier wird Verständnis dafür geprüft, wie Investment-Bedingungen Outcomes für Gründer:innen und Investor:innen beeinflussen.

Mögliche Antwort:

“Ich würde die Struktur der Liquidationspräferenz abhängig von der Finanzierungsphase, den Marktbedingungen und der Qualität des Unternehmens wählen.
Übliche Modelle sind:

  • 1x Non-Participating (Investor:innen bekommen entweder ihr Investment zurück oder wandeln es in Anteile um)
  • 1x Participating (Investor:innen bekommen ihr Investment zurück und nehmen zusätzlich an der Ausschüttung teil)
  • Participating mit Cap (meist 2x–3x Begrenzung)

Der zentrale Trade-off ist:
Non-Participating-Modelle motivieren Gründer:innen, auf große Exits hinzuarbeiten, da Investor:innen und Gründer:innen im Erfolgsfall dieselben Interessen teilen.
Participating-Modelle bieten Investor:innen mehr Sicherheit, können aber Gründer:innen bei kleineren Exits entmutigen.

Gerade bei Series A/B würde ich meistens 1x Non-Participating empfehlen, um Gründer:innen langfristig zu motivieren und trotzdem eine sinnvolle Absicherung für Investor:innen sicherzustellen.”
 

Tipps zur Vorbereitung auf dein Venture-Capital-Interview

Für die Vorbereitung auf dein VC-Interview solltest du zunächst intensiv für dich selbst üben, danach Mock-Interviews durchführen und eventuell auch einen Coach in Betracht ziehen. Folgende Punkte solltest du dabei beachten:

Übe intensiv für dich selbst. 

Nimm dir die Zeit, die Grundlagen von Venture Capital wirklich zu verstehen.
Im Kern haben Venture-Capitalists drei Hauptaufgaben: die Auswahl passender Startups, die Unterstützung dieser Unternehmen nach der Investition und die Beschaffung von Kapital für ihren Fonds.
Es ist wichtig, dass du nicht nur die allgemeinen Abläufe verstehst, sondern dich auch mit den Besonderheiten einzelner Firmen auseinandersetzt.

Neben fachlichen Fragen solltest du dich auch auf typische Interviewfragen im Venture Capital vorbereiten, etwa:

  • Background- und Fit-Fragen: Hier geht es um deinen Lebenslauf, deine Motivation für VC und deine Karriereziele.
  • Fragen zu Markt- und Investmenteinschätzungen: Sie testen dein Gespür für Trends und deine Fähigkeit, Investmentchancen zu analysieren. Dabei geht es weniger um reines Fachwissen, sondern mehr um kritisches Denken. Typische Fragen wären zum Beispiel: „In welches Startup würdest du investieren?“ oder „Welche Übernahme oder welches IPO in unserer Branche fandest du zuletzt spannend?“
  • Firmenspezifische Fragen: Hier prüfen Interviewer:innen, wie gut du dich über die jeweilige VC-Firma und ihr Portfolio informiert hast. Eine häufige Frage ist etwa: „Welche unserer Investitionen findest du besonders spannend und warum?“
  • Case Studies: Hypothetische Szenarien, in denen du zeigen sollst, wie du Investmententscheidungen triffst.

👉 In unserer Case-Library findest du Beispiele für fachliche Interviewfragen und Cases zum Üben.

Führe Übungs-Interviews durch.

Übungs-Interviews helfen dir, dein Wissen in echte Antworten zu übersetzen und mehr Selbstvertrauen aufzubauen.

Organisiere am besten mehrere Proberunden mit Peers oder Freund:innen und nimm das Feedback ernst, um dich gezielt zu verbessern.
Wichtig: Behandle jedes Mock-Interview so, als wäre es ein echtes. Nur dann holst du wirklich das Maximum für deine Vorbereitung heraus.

👉 Schau auf unserem Meeting-Board vorbei und finde Gleichgesinnte zum gemeinsamen Üben.

Arbeite mit einem erfahrenen Interview-Coach zusammen.

Wenn du erste Erfahrungen mit Übungs-Interviews gesammelt hast, kannst du deine Vorbereitung auf das nächste Level bringen – mit einem professionellen Interview-Coach.
Ein:e gute:r Coach erkennt schnell, wo noch Lücken sind, und gibt dir gezieltes, individuelles Feedback.

Das Training mit erfahrenen Expert:innen fühlt sich fast wie ein echtes VC-Interview an, nur dass du die Chance hast, daraus zu lernen und dich weiter zu verbessern.
Das steigert deine Chancen enorm, dir deinen Traumjob bei einer angesehenen Venture-Capital-Firma zu sichern.

👉 Auf unserer Coach-Übersicht findest du passende Expert:innen, die deine Vorbereitung auf das nächste Level heben.
 

Key Takeaways

In Venture-Capital-Interviews wirst du sehr wahrscheinlich auf fachliche Fragen stoßen.
Dabei geht es vor allem darum, wie gut du dich mit Cap Tables, wichtigen Branchenmetriken, Accounting-Grundlagen, Bewertungsmethoden, Finanzierungsformen und Due Diligences bei der Auswahl von Startups auskennst.

Um deine Chancen auf ein erfolgreiches Interview zu maximieren, solltest du dich intensiv vorbereiten:
Setze auf Selbststudium, Mock-Interviews und gezieltes Coaching.
Mach dich mit der VC-Firma vertraut, verstehe ihr Portfolio, verfolge aktuelle Markttrends und entwickle ein Gespür dafür, neue Chancen frühzeitig zu erkennen.

Wenn du all diese Punkte ernst nimmst, bist du bestens gerüstet, um im Interviewprozess zu überzeugen.

Viel Erfolg dabei!

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