Für Unternehmen ergeben sich durch die Digitalisierung neue Chancen und Risiken. Neue Märkte mit großem Potenzial können erschlossen werden – gleichzeitig erhöhen Wettbewerber den Konkurrenzdruck. KMUs, Start-ups und Konzerne bringen unterschiedliche Kompetenzen und finanzielle Möglichkeiten mit. Erst vor wenigen Jahren ist ein Start-up mit Know-how im Online-Vertrieb nach der Änderung des Personenbeförderungsgesetzes in den deutschen Fernbusmarkt eingetreten, welches schnell ein großes Netzwerk an Subunternehmen aufgebaut und damit große Marktanteile gewonnen hat. Dies hatte erheblichen Einfluss auf das Kerngeschäft der Deutschen Bahn. Mit dem Ziel Synergien zu nutzen und die Bedürfnisse des Kunden ganzheitlich zu erfüllen, konzentriert sich die Deutsche Bahn nicht allein auf ihre bisherigen Geschäftsmodelle, sondern kooperiert mit anderen „Mobility-Unternehmen“.
Von Ihrem Kunden aus dem Topmanagement wurden Sie als Consultant von DB Management Consulting beauftragt, einen Business Case zu bewerten und zu prüfen, ob die Deutsche Bahn ihr bisheriges Geschäftsmodell öffnen sollte, um durch die Kooperation mit einem etablierten mittelständischen Busunternehmen in das internationale Fernbusgeschäft einzusteigen. Die Deutsche Bahn bietet bereits wenige internationale Verbindungen der Marke „IC Bus“ an, jedoch hat die DB-Tochter in der Vergangenheit große Marktanteile verloren.
Im Rahmen der Einführung soll dem Kunden zunächst die Verbindung Hamburg – Lund (Schweden) ohne Zwischenstopp in 7 Stunden angeboten werden. Die Distanz zwischen Lund und Hamburg liegt bei 385 km. Bei erfolgreichem Start ist ein schnelles Roll-out auf andere internationale sowie deutschlandweite Strecken geplant. Im Fokus stehen die Erhöhung des Marktanteils, die Bewertung der Nachfrage des Kunden, der Kosten und Erlöse sowie das prognostizierbare Wachstum im Fernbusmarkt.
Welche Vor- und Nachteile sprechen für die Kooperation mit einem Subunternehmen im Fernbusgeschäft?
Wie könnte die Kooperation zwischen der Deutschen Bahn (Betreibergesellschaft) und dem Subunternehmen in der Praxis aussehen? Wer sollte welche Aufgaben übernehmen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten das Subunternehmen für seine Aufwendungen zu bezahlen. Prüfen Sie zwei Beteiligungsmöglichkeiten und diskutieren Sie diese kritisch.
Welche Kosten entstehen bei Betreibergesellschaft (in Bezug auf die Bezahlung des Subunternehmens) und bei dem Subunternehmen? Welche Gewinne können vom Subunternehmen erzielt werden?
Wie sollte das neue Produkt/ Angebot vermarktet werden?
Dieser Case besteht aus fünf Teilen, zur Orientierung werden Leitfragen zur Verfügung gestellt. Zunächst geht es darum, die markt- und wettbewerbsseitigen Treiber durch Vor- und Nachteile einer Kooperation mit Subunternehmen zu identifizieren. Die extrahierte Gegenüberstellung dient dem zweiten Teil als Basis, um die Ausgestaltung einer Kooperation aufzuschlüsseln. Anschließend müssen Beteiligungsmöglichkeiten kritisch diskutiert werden, um im vierten Teil anhand einer Kosten-Gewinn-Rechnung die geeignetste Beteiligungsmöglichkeit zu identifizieren. Zum Schluss sollen Vermarktungsmöglichkeiten des Angebotes diskutiert werden.
Ein guter Kandidat unterstützt die qualitative Argumentation mit quantitativen Fakten. Wichtig ist hierbei effizient und strukturiert zu arbeiten, um den Blick für das Wesentliche zu behalten.
Anzuwendende Frameworks: 4 Ps, Kosten-Nutzen-Analyse