Lösung
Paragraphs highlighted in green indicate diagrams or tables that can be shared in the “Information to share” section.
Paragraphs highlighted in blue can be verbally communicated to the interviewee.
Paragraphs highlighted in orange indicate hints for you how to guide the interviewee through the case.
Ein übliches Framework für M&A-Cases umfasst 4 Schlüsselkriterien:

I. Durchführbarkeit
Ein smarter Weg die Diskussion zu eröffnen ist es, ersteinmal sicherzustellen, dass die Akquisition überhaupt möglich ist. Ansonsten kann man sich die Zeit für weitere Untersuchungen sparen.
- Genug Kapital zur Akquisition des Unternehmen
- Erfahrung der Holding in OTOparts Markt
- Kompetente Angestellte, die OTOparts managen können
Informationen, die bei Nachfrage mitgeteilt werden können:
Die Holding verfügt über dreimal soviel Geld als notwendig wäre, um OTOparts zu akquirieren.
Die Holding kann auf erfahrene Manager, die zurzeit in Automobil Unternehmen der Gruppe beschäftigt sind, zurückgreifen, um die Akquisition von OTOpart einzuleiten.
Im Automobilbereich hat die Holding die Mehrheit der Stimmrechte bei zwei wichtigen Auto- und Busherstellern in Frankreich.
Schlussfolgerung
Die Schlussfolgerung ist, dass die Holding genug Kapital und Kompetenzen hat um OTOparts zu akquirieren.
II. Unternehmen
Hier sollte der Interviewte nähere Informationen zum Unternehmen und der Holding in Erfahrung bringen.
OTOparts‘s Profitabilität
OTOparts‘s Marktanteil
OTOparts‘s Großkunden
Nutzen aus Holding‘s Geschäften zur Steigerung der Umsätze und Rentabilität von OTOpart
Bereiche, die durch Synergien verbessert werden können
Der Interviewte sollte außerdem darauf achten, wie sich die Marktanteile über die Zeit verändern!
Ein Unternehmen mit einem großen Marktanteil ist weitaus weniger attraktiv, wenn sein Marktanteil in den letzten Jahren drastisch abgenommen hat.
Teile
Diagramm 2 bei Nachfrage über den Marktanteil von OTOpart.
In Diagramm 4 findest du eine detailliertere Aufschlüsselung der Mitbewerber (bei Möglichkeit erst in nächstem Kapitel teilen).
Informationen, die bei Nachfrage mitgeteilt werden können:
Die Umsätze und Rentabilität von OTOpart haben die letzten drei Jahre langsam aber stetig abgenommen (ungefähr 3% pro Jahr).
Der Marktanteil in Frankreich lag bei ca. 28% letztes Jahr.
Das Unternehmen hat keine Aktivitäten im Ausland.
Das Unternehmen hat sich in der Vergangenheit auf Verkäufe von Ersatzteilen an kleine und markenunabhängige Werkstätte in kleinen Orten konzentriert.
Schlussfolgerungen
Die wichtigsten Ergebnisse könnten sein (bei den Synergieeffekten ist die Kreativität des Interviewten gefragt):
Unterm Strich ist das Unternehmen an sich nicht sehr attraktiv, aber das kann sich mit einem mittel- bis langfristigen Wechsel der Strategie ändern.
OTOparts könnte seine Teile direkt von den Automobilherstellern in der Holding für einen geringeren Preis kaufen.
Die Kosten von OTOpart könnten gesenkt werden, da man Logistik-, Vertriebs- und Gemeinkosten intern aufteilen könnte.
OTOpart könnte einen Vorteil aus den Vertragsnetzwerk der Holding ziehen, um sich selbst strategisch besser im Markt zu positionieren.
III. Markt
Hier sollte der Interviewte relevante Fragen über den Autoteilemarkt und dessen Entwicklung stellen:
Segmentierung des Marktes
Markt- und Marktsegmentgröße
Wachstum der einzelnen Segmente
Rentabilität der Marktsegmente
Trends die den Markt bedrohen (Substitutionsprodukte, etc.)
Hauptkonkurrenten und deren Rentabilität
Framgentierung des Marktes
Markteintrittsbarrieren
Teile Diagramm 3 bei Nachfrage über die Rentabilität der einzelnen Segmente.
Teile Diagramm 4 bei Nachfrage über die Mitbewerber am Markt.
Informationen, die bei Nachfrage mitgeteilt werden können:
- Es wird geschätzt, dass der Autoteilemarkt €400 Millionen pro Jahr in Frankreich generiert.
- Der nationale Markt ist konstant, aber in Entwicklungsländern wächst er um 10%.
- Es gibt keine Substitutionsprodukte in Sicht, die eine Gefahr für die Industrie sein könnten.
- Ein wichtiger Trend im Markt ist, dass der Autoteileeinzelhandel zunehmend Verträge mit Autoherstellern abschließt, damit der Kunde seine Garantie behält (Wartung in autorisierten Werkstätten).
- Andererseits hat der Umsatz mit kleinen unabhängigen Werkstätten beträchtlich abgenommen.
- Die Markteintrittsbarrieren sind signifikant. Sie beziehen sich hauptsächlich auf die Markenbekanntheit, Vertriebskanäle, Verträge und Kontakte zur Industrie.
Schlussfolgerungen
Hier sollte der Kandidat durch Interpretation der Daten auf folgende Schlussfolgerungen kommen:
- Der Markt hat ein Volumen von €0,4 Milliarden bzw. sind 40% des Umsatzes der Holding. Mit einem Marktanteil von 50% in diesem neuen Markt würde der Umsatz um 20% steigen, was sehr vielversprechend ist.
- Die Informationen, dass der Markt im Ausland wächst ist nicht brauchbar, außer die Holding plant eine geografische Ausweitung.
- Der Markt ist sehr rentabel mit einer Netto-Marge von bis zu 8%.
- Ein Anstieg des Umsatzes mit Automobilherstellern könnte sehr strategisch sein für die Holding, da sie OTOpart als Teil einer vertikalen Integration kaufen könnte:
OTOpart könnte Autoteilezulieferer für die Automobilgeschäfte sein, an denen die Holding beteiligt ist.
- Der sinkende Umsatz kleiner, unabhängiger Werkstätten könnte eine Gefahr für OTOpart darstellen.
- TaVoiture, der größte Player in der Industrie steigert seinen Marktanteil konsistent. Das muss damit zusammenhängen, dass ihr Hauptkunde große Hersteller sind, ein Kundensegment, welches expandiert.
- Da OTOpart letztes Jahr 28% Marktanteil hatten, müssen sie der zweitgrößte Player sein, was eine vorteilhafte Wettbewerbsposition ist.
- Markteintrittsbarrieren sind hoch, was gut ist, da es neue Wettbewerber am Markteintritt hindert.
Der Autoteilemarkt ist sehr attraktiv.
IV. Empfehlung
Hier sollte der Interviewte alle Ergebnisse aus den vorherigen Schritten zusammenfassen und so einer finalen Schlussfolgerung kommen:
„Sollte die Holding OTOpart kaufen oder nicht?“
Die vorgeschlagene Empfehlung ist, dass aus den folgenden drei Gründen sinnvoll ist:
- Der Autoteilemarkt scheint sehr attraktiv zu sein. Auch obwohl der stagniert, ist er riesig (40% des gesamten aktuellen Umsatzes der Holding) und sehr rentabel.
Er wächst sehr schnell im Ausland (10% pro Jahr), was eine große Chance sein könnte.
- Das Unternehmen selbst ist nicht besonders attraktiv, aber es ist eine potenzielle Turnaround-Erfolgsgeschichte. Ein Wechsel der Zielkundenstrategie könnte zu ähnlich exzellenten Ergebnissen führen, wie beim Hauptkonkurrenten TaVoiture.
- Wie bereits disukutiert könnten mehrere Synergien mit Automobilunternehmen gehoben werden. Eine vertikale Integrationsstrategie könnte OTOpart als Autoteilehändler für diese Unternehmen etablieren.