Konzentriere Dich auf das Wesentliche: Übe Mock Interviews mit Case-Partnern
Übernimm sowohl die Rolle des Befragten als auch die des Interviewers
Obwohl es wichtig ist, so viel wie möglich zu üben, um Cases zu lösen (als Befragter), ist es auch hilfreich, die Rolle des Interviewers zu übernehmen. Abgesehen davon, dass es fair ist, beide Rollen einzunehmen, bekommst Du als Interviewer einen anderen Blickwinkel. So siehst Du zum Beispiel mögliche Fehler oder bewährte Verfahren aus erster Hand und kannst beides lernen.
Wenn Du zum ersten Mal ein Vorstellungsgespräch mit Case-Partnern führst, findest Du hier ein paar Richtlinien, die Dir den Einstieg als Interviewer erleichtern:
Achte allgemein darauf:
- Lies Dir den Case durch und löse ihn selbst, bevor Du ihn stellst.
- Beachte, dass es verschiedene Lösungen für den Case geben kann.
- Hilf Deinen Übungspartnern, wenn sie nicht weiterkommen.
Achte während des Cases auf Folgendes:
- Stellen Deine Case-Partner gute Fragen?
- Legen sie eine logische Struktur fest?
- Beziffern sie ihren Ansatz?
- Sind sie in der Lage, den Case zusammenzufassen?
- Sind sie selbstbewusst, professionell und treten sie angenehm auf?
Phasen des Übens von Mock Interviews
Wie bei jeder Fähigkeit gibt es auch beim Lösen von Cases verschiedene Stufen, die man durchläuft - normalerweise von der Inkompetenz zur Kompetenz. Wir haben 3 Hauptstufen identifiziert, die auf den Aussagen erfolgreicher Kandidaten basieren:
- Onboarding (<10 Cases, bewusste Inkompetenz): Die Kandidaten überwinden die "Trägheit" und beginnen zu üben, indem sie ein Gefühl für Live Case-Interviews bekommen. In dieser Phase erkennen die Kandidaten auch ihre Defizite und die Notwendigkeit, regelmäßig zu üben.
- Ramp-up (10-30 Cases, bewusste Kompetenz): Die Kandidaten fangen an, sich das regelmäßige Üben zur Gewohnheit zu machen. In dieser Phase wissen die Kandidaten, wie sie den Case lösen können, brauchen aber viel Konzentration.
- Verinnerlichung (>30 Cases, unbewusste Kompetenz): Die Bewerber fangen an, Cases mit maßgeschneiderten Frameworks (z.B. Problembaum) zu strukturieren und haben Zeit, eine Beziehung zum Interviewer aufzubauen. In dieser letzten Phase können die Bewerber den Case fast mühelos lösen.
Es ist wichtig zu bedenken, dass es keine bestimmte Anzahl von Cases gibt, die Du erreichen musst, um das wichtige Case-Interview zu meistern. Denn dies ist von Kandidat zu Kandidat verschieden und kann zwischen 30 und 100 liegen. Es ist besser, sich auf die einzelnen Phasen zu konzentrieren und so lange zu üben, bis die Fähigkeiten verinnerlicht sind. Wenn Du vor dieser Phase aufgibst oder in der vorherigen Phase stecken bleibst, ist das oft der Unterschied zwischen dem Angebot, das Du fast bekommen hättest, und dem Angebot, das Du tatsächlich bekommen hast.