1 Jahr im Homeoffice – Erfahrungen & Herausforderungen als Senior Beraterin | PrepLounge.com

Interview
Detecon
Karriere
22.03.2021

Vanessa Dahm, Senior Consultant
Digital Strategy & Innovation

1 Jahr im Homeoffice Erfahrungen & Herausforderungen als Senior Beraterin

Anfang März letzten Jahres wurden alle unsere KollegInnen, von PraktikantIn bis Führungskraft, ins Homeoffice verlagert. Unsere Kollegin Vanessa Dahm teilt ihre Erfahrungen und Learnings mit uns. Vanessa ist Senior Consultant bei Detecon und Spezialistin in der Umsetzung von Strategien durch OKR, Agilität und Kollaboration. Als Expertin auf diesem Gebiet lässt sie uns daran teilhaben, wie man sich mit seinem Team auch aus dem Homeoffice gut vernetzen kann und man den persönlichen Kontakt nicht verliert.

 



 
Vanessa, hast du während der Homeoffice-Regelung ein Morgenritual implementiert, welches dich täglich begleitet?

Vanessa: Ich starte meinen Morgen sehr gern mit einer Yogasession zur Vorbereitung auf das lange Sitzen am Tag. Dann trinke ich einen Tee uns lese etwas in der Zeitung – bei gutem Wetter gerne auf dem Balkon. So starte ich gut gestärkt in meinen Arbeitstag.
 
Was motiviert dich grundsätzlich an deiner Arbeit und welche Einflüsse erschweren deine Arbeit gegebenenfalls im Homeoffice?

Vanessa: Grundsätzlich motiviert mich der enge Kontakt und die Zusammenarbeit mit meinen KundInnen und meinen KollegInnen. Besonders zufrieden bin ich, wenn ich KundInnen helfen kann und wenn ich merke, dass sich Themen, die wir gemeinsam besprechen, durchsetzen. Natürlich habe ich auch mal KundInnen, die bestimmten Themen – vor allem agilem Arbeiten – kritisch gegenüberstehen und diese letztlich zu überzeugen, motiviert mich in meiner Arbeit enorm. Die aktuelle Zeit, in der die physische Nähe zu meinen KundInnen fehlt, ist insofern eine Herausforderung, da zwischenmenschliche Kontakte entfallen. Ich muss in meiner Rolle als Beraterin also vermehrt darauf achten alle Details, die das Projekt betreffen, weiterhin für mich mitzunehmen.
Mich persönlich behindert im Homeoffice zudem, dass ich kein separates Arbeitszimmer habe. Ich arbeite meistens am Esstisch im Wohnzimmer, wenig ergonomisch und dadurch hinderlich. Ab und zu baue ich mir aber eine Art Stehtisch in der Küche, sodass ich mal im Stehen arbeiten kann und das funktioniert recht gut.

Du bist Spezialistin im Thema OKR und remote arbeiten. Hast du dich während des Homeoffice an bestimmten Tools bedient, die dir deine Arbeit erleichtern konnten und würdest du diese an KollegInnen weiterempfehlen?

Vanessa: Ich finde diese „Toolfrage“ grundsätzlich immer etwas schwierig. Aus meiner Erfahrung heraus machen zu viele Tools es nicht unbedingt einfacher. Gerade in der Zusammenarbeit im Team bei Kund*innen versuchen wir uns auf wenige Tools zu reduzieren. Nutzt man zu viele Tools, kann es unübersichtlich werden. Wichtig ist daher, dass klar festgelegt ist, welche Kanäle wie genutzt werden.
Für mich persönlich habe ich zudem festgestellt, dass ich mich noch besser strukturieren muss. Gerade in den ersten Wochen im Homeoffice musste ich sehr darauf achten, Mittagspausen oder kleinere Breaks zu machen. Meinen Kalender gut zu strukturieren, hat mir dabei enorm geholfen. Zu Beginn einer neuen Woche stecke ich meine Wochenziele fest, dementsprechend blocke mir dann die Zeit, die ich zur Bearbeitung der verschiedenen Tasks benötige. Mein Kalender ist somit das Haupttool, welches ich nutze, zusätzlich nutze ich aber auch OneNote.
Im Kundenteam probieren wir ab und an mal Tools, um die Stimmung in Meetings etwas aufzulockern, das sollte jedoch situationsabhängig entschieden werden. Wirklich empfehlenswert finde ich aber kleine Achtsamkeitsübungen, wie beispielsweise Atemübungen, mit denen man mit seinem Team in den Tag startet.
Im Thema OKR arbeite ich viel mit den KollegInnen aus den USA und Australien zusammen. Hierbei sind natürlich die drei unterschiedlichen Zeitzonen (Europa, USA, Australien) herausfordernd. Um unsere Meetings gut strukturieren zu können und die daraus entstehenden Themen effizient abzuarbeiten, nutzen wir „Workboard“ – auch ein Partner von Detecon.
 
Wie hältst du Kontakt zu deinen Kund*innen und hast du Ideen entwickelt, die persönliche Beziehung zu deinen Kund*innen trotz fehlender Präsenz aufrecht zu erhalten?

Vanessa: Seitdem die Corona-Regelungen uns ans Homeoffice binden, machen wir in unserem neunköpfigen Team jeden Morgen einen viertelstündigen „Coffee & Sanity Check“. Wir treffen uns per Videocall bei Teams, inhaltlich hat der Termin aber keine Agenda. In unserem Call besprechen wir nur persönliches, anfangs haben wir beispielsweise sehr viel über unsere Ängste im Rahmen der Corona-Krise gesprochen. Mittlerweile erzählen wir uns gegenseitig aber meist, was es so Neues gibt – wir haben uns aber auch schon Urlaubsfotos angeschaut. Ab und zu bereitet der/die Ein- oder Andere auch mal etwas vor und das ist wirklich schön.
Generell haben wir in unserem Team die Absprache, dass wir in fast allen Terminen die Videofunktion nutzen, denn wenn man sich sieht, hat man mehr Kontakt zu den Personen sich gegenüber, als man denkt. Mit einzelnen Personen aus dem Kundenteam nutze ich außerdem ab und zu „One on One`s“, um zwischendurch mal einen Kaffee zu trinken und sich einfach auszutauschen.

Was ist deine Erwartungshaltung an die „neue Normalität“ und glaubst du, dass es sinnvoll ist, bestimmte Prozesse trotzdem weiterhin remote abzubilden?

Vanessa: Ich war neulich schon einmal im Büro und ich muss sagen, dass ich etwas enttäuscht war. Natürlich sind die Plätze im Büro aufgrund der Corona-Maßnahmen kaum besetzbar und es herrscht Maskenpflicht. Ich persönlich empfand das allerdings als recht einschränkend und anstrengend und dadurch, dass die KollegInnen größten Teils im Homeoffice sind, geht für mich der Mehrwert verloren, den ein Arbeitstag im Büro bietet. Man kann sich nicht mit KollegInnen austauschen, an bestimmten Themen zusammenarbeiten oder einfach Netzwerken.
Hinzu kommt, dass ich den Großteil meiner Projektarbeit aus dem Homeoffice erledigen kann. Vor allem bei der Erstellung wichtiger Konzepte oder Unterlagen für meine KundInnen arbeite ich aus dem Homeoffice produktiver. Deshalb ist das Büro für mich zukünftig auch ein Ort, an den ich mich begebe, um mich auszutauschen oder an Trainings teilzunehmen. Workshops und Events persönlich abzuhalten ist natürlich schöner, aber ich denke schon, dass grundsätzlich viele Prozesse remote abgebildet werden könnten.

Vanessa, fallen dir ansonsten noch spannende Insights ein, die du noch mit uns teilen möchtest?

Vanessa: Ich denke da an das Thema Kundenakquise / Projektakquise. Wir als Beratung müssen uns überlegen, wie wir das Thema Akquise zukünftig angehen wollen, denn sicherlich bestehen teilweise Möglichkeiten, Prozesse digitaler abzubilden. Vor allem die Projektakquise bei bereits bekannten Kunden könnte durchaus gut remote erfolgen. Die digitale Akquise neuer Kunden sehe ich allerdings als Herausforderung. Grundsätzlich stehe ich dem Versuch, bestimmte Prozesse und regelmäßige Pitches remote abzubilden, aber positiv gegenüber – natürlich ist dabei die Unterstützung sowohl von uns als BeraterInnen, als auch von unseren KundInnen von Nöten und muss zu den jeweiligen Gegebenheiten passen.
 
Vanessa, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, die spannenden Insights und Erfahrungen von dir als Senior Beraterin mit uns zu teilen. Wir freuen uns schon sehr auf eine baldiges Treffen mit tollem Austausch und einer Tasse Kaffee mit dir in unserem Kölner Office.

Hier geht es zu den Interviews mit Simone Erven & Sandra Klinge und Sophie Müller & Dr. Tanja Matt.

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